Ersatzteile, Werkzeuge und Anleitungen

Apple ermöglicht zukünftig Reparaturen für zuhause

von | 30. November, 2021

Der Tech-Gigant Apple ermöglicht es Kund:innen zukünftig, Geräte selbst zu reparieren. Bislang wehrte sich der Konzern gegen Reparaturen.

Self Service Repair, so nennt Apple das neue Projekt, das sich vor allem an technikaffine und erfahrene Kund:innen richten soll. Das Unternehmen möchte ihnen Werkzeuge und Einzelteile zur Verfügung stellen, mit denen sie Schäden an ihren Geräten selbst beheben können. Aktuell sind sie vor allem auf Drittanbieter:innen angewiesen. Zudem erschwerte Apple Reparaturen bewusst. Nun erkennt auch der Tech-Gigant das Potenzial der sogenannten Kreislaufwirtschaft

Neue Reparaturmöglichkeiten

Zunächst sollen die neuen Reparaturmöglichkeiten für das iPhone 12 und das iPhone 13 zur Verfügung stehen. Der Fokus liegt zunächst auf typischen Problemstellen wie dem Display, der Batterie und der Kamera. Später soll das Programm für weitere Teile und Apple-Produkte erweitert werden, beispielsweise für Macbooks. 

Die über 200 Reperatur-Utensilien stehen Interessierten in Apple-Geschäften und autorisierten Reparaturstellen zur Verfügung. Vorerst wird das Programm in den USA angeboten, bis es im Laufe des kommenden Jahres auch auf andere Länder ausgeweitet werden soll.

“Besserer Zugang zu Originalteilen von Apple eröffnet unseren Kunden noch mehr Auswahl, wenn eine Reparatur notwendig wird”, so Jeff Williams, Chief Operating Officer bei Apple, “In den vergangenen drei Jahren haben wir die Anzahl der Reparaturstellen mit Zugriff auf Originalteile, Werkzeuge und Trainings fast verdoppelt. Und nun öffnen wir eine weitere Option für diejenigen, die ihre Geräte selbst reparieren wollen.” 

Potenzial der Kreislaufwirtschaft

Apple reiht sich damit in einen Trend ein, dem sich aktuell zahlreiche Unternehmen verschreiben: Der Kreislaufwirtschaft. Die Kernidee dieses Konzeptes ist es, Produkte auf Langlebigkeit auszurichten und nach ihrer Nutzung in einem Kreislauf weiterzuverwenden. Als Begründer der Idee gilt der deutsche Chemiker Michael Baumgart. 

Zentral bei Baumgarts Cradle-to-Cradle-Ansatz (“Von der Wiege zur Wiege”) sind zwei Ideen: 

Erstens sollten die Abfälle eines Produktes als Rohstoff für weitere Produkte oder für die Natur dienen. Sein berühmtes Beispiel ist eine biologisch abbaubare Turnschuhsohle. 

Zweitens sollen Produkte ohne Sollbruchstellen konzipiert werden. Stattdessen spielen Reparatur und Wiederverwertung schon bei der Produktentwicklung eine zentrale Rolle. 

Auch die kommende Ampel-Regierung bezieht sich in ihrem Koalitionsvertrag auf das Konzept der Kreislaufwirtschaft. Sie möchte ein Recht auf Reparatur einführen und Zugriff auf Ersatzteile und Anleitungen sicherstellen.

Beitragsbild: © Apple

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Paul Esser

Paul Esser ist stellvertretender Chefredakteur beim Good News Magazin. Wenn er gerade keine Medien macht oder konsumiert, studiert er Politikwissenschaften und Psychologie. Warum das alles? Lösungen waren schon immer spannender als Probleme!

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