Zurück zur Natur

Wild East will in Großbritannien 250.000 Hektar renaturieren

von | 10. Dezember, 2021

Die Initiative Wild East möchte die Biodiversität im Osten Großbritanniens fördern, indem alle Teile der Gesellschaft eigene Flächen renaturieren.

Ohne Biodiversität und die Leistung der Ökosysteme, die wir Menschen vielfältig nutzen, wären die Existenzgrundlage, die Gesundheit und das Wohlergehen aller Völker und Gesellschaften in Gefahr. Das sagt WWF Deutschland. In Großbritannien widmen sich daher zahlreiche Initiativen der Förderung von Biodiversität. Mit einem innovativen Ansatz möchte Wild East mindestens 20 Prozent des Ostens Großbritanniens renaturieren. Daran können sich unter anderem Hausbesitzer:innen, Schulen oder Kirchen beteiligen.

Der Natur etwas zurückgeben

Bis 2070 möchte Wild East sein Ziel erreichen: Gemeinsam mit über einer Million Menschen aus der Region sollen 250 Tausend Hektar Land der Natur zurückgegeben werden. Auf diese Weise möchte das Projekt nicht nur erreichen, dass sich bedrohte Tierarten wie etwa der Baumsperling oder die Erdkröte erholen können. Auch bestimmte Spezies, die im Osten Großbritanniens bereits nicht mehr aufzufinden sind, sollen so zurückkehren.

Begonnen hat das Projekt mit den drei Landbesitzern Ollie Birkbeck, Hugh Somerleyton und Argus Hardy. Bereits vor der Gründung von Wild East förderten sie auf ihren Ländereien nachhaltige und umweltfreundliche Landwirtschaft. Gemeinsam entschieden sie dann, einen Teil ihrer Flächen ganz der Natur zu überlassen: Ohne Mähen, Düngen oder Säen. 

„Wir müssen Netzwerke, Korridore und Hotspots von natürlichem Reichtum zurück in unsere Region bringen, auf unsere Farmen, in unsere Städte und Dörfer. Nicht um der Natur Platz zu machen, sondern um unseren eigenen Platz darin zu finden“, so Argus Hardy.

Die magischen 20 Prozent

Warum möchte Wild East gerade 250.000 Hektar, also 20 Prozent der Fläche des Ostens Großbritanniens, renaturieren? Das entspricht schließlich der Größe des Saarlandes. Bei diesem Ziel beruft sich die Initiative auf eine Studie von Umweltforscher:innen, nach der diese 20 Prozent notwendig sind, um Biodiversität zu schützen und den Verlust von Tierarten zu verhindern. So könne der positive Einfluss der Natur auf unseren Lebensstil gesichert werden. In einigen Gegenden bräuchte es einen noch größeren Anteil.

Wie möchte Wild East dieses Ziel erreichen? Helfen soll dabei die Map of Dreams. Sie zeigt, welche Flächen im Osten Großbritanniens bereits der Idee des Projektes folgen. Daran kann sich die gesamte Gesellschaft beteiligen. Privatpersonen, Unternehmen, Kirchen, Schulen und andere staatliche Einrichtungen, die versprechen, einen Teil ihres Gartens, Felder und anderen Grünflächen ganz der Natur zu überlassen, nimmt Wild East in seine Map of Dreams auf. Bereits jetzt vereint das Projekt nach eigenen Angaben 6.800 Hektar.

Beitragsbild: Artur Roman / pexels.com

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Paul Esser

Paul Esser ist stellvertretender Chefredakteur beim Good News Magazin. Wenn er gerade keine Medien macht oder konsumiert, studiert er Politikwissenschaften und Psychologie. Warum das alles? Lösungen waren schon immer spannender als Probleme!

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