So funktioniert effektive Müllreduktion

Studie zeigt: Darum sind australische Strände 30 % sauberer

Werbung
Werbung

von | 23. Juni, 2022

Australische Strände sind durchschnittlich deutlich weniger verschmutzt als noch vor sechs Jahren. Eine Studie zeigt nun, wie das möglich war.

Forschende der australischen University of Tasmania und dem Thinktank CSIRO Oceans and Atmosphere haben die Müllverschmutzung und lokale Gegenmaßnahmen an über 180 australischen Stränden untersucht. Das Ergebnis: Mittlerweile liegt dort durchschnittlich 30 Prozent weniger Müll als noch vor sechs Jahren. Besonders effizient seien dabei Reduktionsmaßnahmen gewesen, die Zeit und Geld sparen, meint das Forschungsteam. Die Erkenntnisse sollen dabei helfen, das Abfallmanagement weltweit zu verbessern.

Abfallmanagement funktioniert!   

Immer wieder berichten wir über Ideen und Projekte, die gezielt Abfall und Umweltverschmutzung reduzieren. Von plastikneutralen Fahrradhelmen, über Gemüse, das Mikroplastik aus Trinkwasser filtern kann, bis hin zu Verpackungen aus biologisch abbaubaren Braunalgen. Und mit unseren abgeschlossenen GNM+-Abonnements fischt unsere Community Plastik aus indonesischen Flüssen. Denn wir wissen: Nach Schätzungen des WWF landen jährlich bis zu 12 Millionen Tonnen Plastik allein in unseren Ozeanen. Eine unglaubliche Belastung für unsere Ökosysteme. 

Die neue Studie der Forschungsgruppe rund um die Meeresbiologin Kathryn Willis zeigt nun vor allem eines: Abfallmanagement funktioniert. Gleichzeitig erforschte das Team mit über 563 Umfragen an 183 australischen Stränden, welche lokalen Maßnahmen besonders effizient sind. “Australische Strände werden nicht nur sauberer, die Menschen haben ein größeres Bewusstsein für schlechtes Verhalten und nutzen Hotlines, bei denen illegale Verschmutzung gemeldet werden kann”, so Willis.

Neues Plastik-Verhältnis 

In der Untersuchung beschränkten sich die Forschenden auf Maßnahmen der lokalen Regierungen. Besonders wirksam sei das Abfallmanagement demnach dort, wo das Müll-Sparen besonders einfach ist und sogar Geld sparen kann. Dabei könnten, so die Forschenden, schon genügend und gut erreichbare Mülleimer oder verschiedene ökonomische Anreize wie etwa ein Pfandsystem helfen. Auch die Rolle von groß angelegten Müllsammelaktionen betonte die Forschungsgruppe, die das Bewusstsein der Bevölkerung schärfen.

Graphical Abstract Platic Pollution edited
Graphical Abstract der Studie

Abschließend fordern die Forschenden ein neues Verhältnis zu Plastik-Überresten: “Wenn wir damit aufhören, Plastik als reinen Wegwerf-Gegenstand zu betrachten und erkennen, wie wertvoll es wirklich ist, wird es zu gut sein, um es wegzuwerfen.” Daher plädieren sie für ein ausgereiftes Mülltrennungssystem, wie wir es etwa in Deutschland kennen.

Beitragsbild: Elizeu Dias | unsplash.com

81884607dec240389c5750b7881b3c16
Unterstütze die Arbeit von Paul Esser und anderen Autor:innen mit einem GNM+ Abo!

Deine Vorteile:

  • Gut recherchierte positive Nachrichten
  • Nachhaltig gedruckt oder digital
  • Dramafrei und lösungsorientiert

    GNM+

    Paul Esser

    Paul Esser ist stellvertretender Chefredakteur beim Good News Magazin. Wenn er gerade keine Medien macht oder konsumiert, studiert er Politikwissenschaften und Psychologie. Warum das alles? Lösungen waren schon immer spannender als Probleme!

    Good-Newsletter: Melde dich hier gratis an für die Good News der Woche in deinem E-Mail-Postfach.

    Diese Good News könnten dich auch interessieren