Prio 1 Gesundheit! Der etwas andere JobJackpot (Teil 2)

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von | 16. Februar, 2021

Rock Your Idea
Präsentiert von Provotainment

Ein Plädoyer für gute Ernährung, mutige Entscheidungen und Good Work

TEIL 2: Unsere Autorin Cinderella Glücklich hatte von 2019–2020 die Gelegenheit bei der Firma JobJackpot, auf eine völlig neue Art und Weise zu arbeiten: Die eigene Gesundheit war Prio 1, nicht etwa der Erfolg der Firma. Dieses Experiment hatte so weitreichende positive Auswirkungen, dass sie ihre Erfahrungen unbedingt mit der Welt teilen und mit ihrem Bericht auch andere ermutigen möchte, Prioritäten in der Arbeitswelt zu überdenken. Hier geht es zu Teil 1.

Less is More

Tatsächlich bedeutet auf meine Gesundheit zu achten genau das Gegenteil von dem, das ich bisher getan habe. Bescheid sagen, wenn es mir schlecht geht, auch spontan. Einen Krankentag (oder auch mehrere) einreichen, ohne ständig daran zu denken, dass ich ja eigentlich noch etwas für die Arbeit erledigen müsste. Wenn nötig auch einmal weniger machen als geplant, ohne Angst davor zu haben, bald meinen Job zu verlieren, weil mein Chef mich als unzuverlässig betrachten könnte. Meinen Alltag neu organisieren, mit ausreichend Zeit für Therapien, Behandlungen, Arzttermine, organisatorische Dinge und vor allem Pausen.

Meine Gedanken, meine Handlungen und meinen gesamten Alltag innerhalb kürzester Zeit einmal um 180 Grad zu drehen erfordert alles, was geht – von beiden Seiten. Es ist ein ständiger Prozess. Wir müssen Dinge miteinander kommunizieren, die üblicherweise in einem Arbeitsverhältnis nicht zur Sprache kommen, mit einer Häufigkeit, die uns manchmal selbst auf die Nerven geht.

Es braucht viel Verständnis füreinander, auch und genau dann, wenn man den anderen eigentlich überhaupt nicht versteht. Es braucht Geduld und den Willen, wenn nötig einen neuen Anlauf zu starten mit der Prio 1, falls es doch einmal ruckelt im gemeinsamen Arbeitsalltag oder falls gesundheitliche Rückschritte auftreten.

Erfolg ist ein Prozess

Diese Herausforderungen immer wieder anzunehmen lohnt sich. Meine Krankentage in den letzten elf Monaten kann ich an einer Hand abzählen, während ich früher meist mehrere Wochen am Stück arbeitsunfähig gewesen bin. Schmerzmittel sind früher mein täglich Brot gewesen – heute nehme ich sie nur noch selten. Ich konnte meine regelmäßigen Behandlungs- und Therapietermine um ein Drittel reduzieren. Das reicht nicht nur aus, um mich fit zu halten, ich weiß jetzt auch endlich, was Freizeit ist. Alle sollten mehr davon haben, sie tut nämlich richtig gut – und bietet damit Chancen für ungeahnte Fortschritte: Vor neun Monaten bin ich das erste Mal seit 16 Jahren wieder schmerzfrei auf einem Pferd geritten.

Vor gut zwei Monaten habe ich am jährlichen Frauenlauf des Limburger Frauenhauses teilgenommen und zu Fuß eine Strecke von gut 8 km Länge zurückgelegt – am nächsten Tag hatte ich lediglich etwas Muskelkater.

Was die meisten nicht wissen: Good Work ist nur ein Baustein meines Erfolgs. Vor drei Jahren habe ich mich aus einer toxischen Beziehung befreit – das war der Urknall, der mich dazu gebracht hat, mein Leben und meine Einstellung komplett zu überdenken. Ich fing an mit einer Psychotherapie. Dabei hatte ich Glück, denn die Therapeutin hatte zum einen sofort freie Kapazitäten und erkannte zum anderen, dass es nicht nur um eine depressive Episode ging, sondern mehr dahintersteckte. Nachdem ich den ersten Gesprächstermin vereinbart hatte, saß ich mit dem Telefon in der Hand da und kam ins Grübeln: „Gut, jetzt kümmert sich jemand um meinen Kopf – aber was ist mit meinem Körper?“ Die Physiotherapie, die ich bekam, reichte zu diesem Zeitpunkt nicht aus.

Ein einziges Ja ändert alles

In Fitnessstudios hatte ich bisher kein Glück gehabt. Egal wo ich hinkam, entweder waren die Geräte nicht passend für mich, ich musste nach ein paar Wochen wieder aufhören wegen starker Schmerzen oder man traute sich nicht, ein Mitglied mit Behinderung zu trainieren. Vor meiner Haustür gibt es ein Studio, in dem ich damals noch nicht gewesen war. Ich schleppte mich, entkräftet wie ich war, dorthin und sagte dem Trainingsleiter: „Ich brauche Hilfe.“ Er schaute an mir runter und sagte: „Ich weiß nicht, ob wir das hinkriegen, aber wir können es ja mal probieren.“ Und wie wir probierten!

Fitness und Ernährung sind die Game Changer

Ein Ernährungsprogramm und ein Jahr voller intensivem Training später fühlte ich mich endlich nicht mehr wie ein Häufchen Elend, sondern wieder wie ein Mensch. Manche meiner gesundheitlichen Beschwerden waren verschwunden, andere hielten sich hartnäckig, weshalb ich zusätzlich zur Psychotherapie und zum Training nach Lösungen suchte. Ich recherchierte wochenlang und stolperte über den Film „The Game Changers“. Er dokumentiert die Auswirkungen unserer üblichen fleischlastigen Ernährung auf den menschlichen Körper und begleitet den eindrucksvollen Werdegang veganer Spitzensportler. KLICK! Ich war Feuer und Flamme und begann direkt im Anschluss an den Film, meinen Ernährungsplan vegan zu gestalten. Heute, ein weiteres Jahr später, habe ich kaum noch gesundheitliche Beschwerden, dafür jede Menge Energie, Zukunftsperspektiven ohne Ende und vor allem gute Laune!

Wann machen wir aus der Idee Realität für alle?


Cinderella Gluecklich

Was würde also passieren, wenn wir alle so handeln würden, dass die eigene Gesundheit die Prio 1 ist? Am Anfang wäre es mit Sicherheit anstrengend, eine große Umstellung. Doch am Ende, davon bin ich überzeugt, wäre es eine enorme Bereicherung für alle.

– Cinderella Glücklich

Beitragsbild: Diana Parkhouse / Unsplash
Bild im Text: Cinderella Glücklich, privat

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    Cinderella Gluecklich

    Cinderella brennt für soziale Gerechtigkeit, gesunde Ernährung und Technologie. Ihr Wunsch ist, dass jede:r von uns täglich etwas tut, das die Welt ein Stückchen besser macht. Damit noch mehr Menschen dazu inspiriert werden, unterstützt Cinderella das Good News Team als Redakteurin und bei Kooperationen.

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