Der Begriff Nachhaltigkeit lässt sich heute nicht mehr wegdenken. Doch wie kannst du selbst nachhaltig leben und auf was solltest du achten?
Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde. Produkte, die wir täglich konsumieren, werden “nachhaltig” hergestellt, Dienstleistungen werden “nachhaltig” durchgeführt und der moderne Lifestyle sollte insgesamt möglichst “nachhaltig” gestaltet sein. Doch was bedeutet der Begriff wirklich? Den Ursprung und die Definition des Begriffs sowie Informationen zu nachhaltiger Kleidung, nachhaltigen Fonds und auch zu Problemen in Verbindung mit dem Thema, wie etwa „Greenwashing“, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist Nachhaltigkeit?
Obwohl das Wort heute allgegenwärtig ist, sind sich immer noch viele Menschen unsicher, was es mit dem Prinzip der Nachhaltigkeit auf sich hat. Eine erste und ganz pragmatische Definition liefert hier Wikipedia: “Nachhaltigkeit ist ein Handlungsprinzip zur Ressourcen-Nutzung, bei dem eine dauerhafte Bedürfnisbefriedigung durch die Bewahrung der natürlichen Regenerationsfähigkeit der beteiligten (Öko-)Systeme gewährleistet werden soll.”
Einfach gesagt werden also bei nachhaltigem Handeln nur so viele Rohstoffe aus der Natur genommen, damit sich die Natur danach wieder vollständig erholen kann. Aber nicht nur in der Natur, auch in menschlichen Strukturen kann man von Nachhaltigkeit sprechen. Zum Beispiel, wenn Unternehmen so geführt werden, dass sie möglichst lange wirtschaftlich bleiben oder dass Mitarbeiter:innen nicht frühzeitig kündigen.
Geschichte der Nachhaltigkeit: Die ursprüngliche Bedeutung am Beispiel Forstwirtschaft
Eng mit der Natur verbunden war auch der erste Gedanke zur Nachhaltigkeit im Jahr 1713. In diesem Jahr veröffentlichte der Beamte und Wissenschaftler Hans Carl von Carlowitz ein Buch über nachhaltige Forstwirtschaft. Er erkannte, dass der damals sehr hohe Verbrauch von Holz für die sächsischen Bergwerke nur durch eine geregelte Bewirtschaftung der Wälder auf lange Zeit sichergestellt werden kann. Kurz: Es sollten in einem Zeitraum nur so viele Bäume gefällt werden, wie gleichzeitig auch nachwachsen. Da Bäume nicht von heute auf morgen “erntereif” sind, muss also langfristig geplant werden.
Ging es damals noch hauptsächlich um das wirtschaftliche Ziel, immer genug Baustoff und Brennmaterial zu haben, ist dies dennoch auch heute noch ein gutes Beispiel. Denn das Prinzip lässt sich immer übertragen: Wir sollten nur so viel CO2 produzieren, wie die Wälder unserer Welt in gleicher Zeit abbauen können. Wir sollten nur so viele Fische aus den Weltmeeren fischen, dass sich die Populationsgrößen dauerhaft halten können.
Seit der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung 1992 ist das Prinzip der Nachhaltigkeit auch offiziell ein Ziel der Vereinten Nationen mit völkerrechtlich verbindliche Konventionen.
Nachhaltigkeit: Was gehört aus heutiger Sicht dazu?
Im heutigen Sinne ist mit Nachhaltigkeit vor allem Umweltschutz gemeint. Das Ziel ist eine menschliche Verhaltensweise, in der wir unseren Planeten für die Zukunft so bewahren, dass alle Lebewesen darauf leben können. Da es sich hierbei um eine globale Herausforderung handelt, wird der Umweltschutz oft in einem Drei-Säulen-Modell aufgeteilt, wie es auch das folgende Video erklärt.
- Ökologie: Umfasst den direkten Schutz der Umwelt (Artenschutz, Ressourcenschonung, Klimaschutz)
- Ökonomie: Umfasst das wirtschaftliche Handeln von Unternehmen und Staaten, um die ökologischen Ziele umsetzen zu können (zum Beispiel regionale Produktion).
- Soziales: Umfasst die Frage, wie die Bevölkerung sich verhalten und entwickeln muss, um die ökologischen Ziele umsetzen zu können (zum Beispiel Armutsbekämpfung und gleiche Bildungschancen für Alle.)
Nachhaltigkeit umsetzen – So spart ihr CO2 im Alltag
Im Kampf gegen den Klimawandel verschärfen Deutschland und andere Staaten der Welt ihre Klimaziele. So möchte beispielsweise die EU ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent senken. Eine Maßnahme, um dieses Ziel zu erreichen, ist ein Preis für ausgestoßenes CO2. Das heißt: Wer mehr auf seinen Carbon-Footprint achtet, handelt nicht nur nachhaltig, sondern kann auch Geld sparen.
Seit Januar 2021 gilt zum Beispiel in Deutschland die sogenannte Kohlenstoff-Steuer für Öl und Benzin:
- Stand heute (Mai 2021) wird eine Tonne CO2 mit 25 Euro besteuert.
- Bis 2030 könnte dieser Preis bis auf 55 Euro steigen.
Es lohnt sich also, sein Leben nachhaltiger und CO2-neutraler zu gestalten. Damit ihr Nachhaltigkeit im Alltag richtig umsetzen könnt, haben wir ein paar Tipps für euch zusammengetragen.
Wann ist ein Produkt nachhaltig?
Ein Produkt ist nachhaltig, wenn die gesamte Herstellung sowohl ökologisch, ökonomisch als auch sozial nachhaltig verlaufen ist, also die negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt so gering wie nur möglich ausfallen. Das Online-Magazin “produktion.de” nennt folgende Voraussetzungen, die ein Unternehmen erfüllen muss, um nachhaltig produzieren zu können:
- Die Effizienz in Produktionsprozessen muss gesteigert werden. Das heißt: Mit möglichst wenig Ressourcen soll das bestmögliche Ergebnis erzielt werden, damit so wenig Rohstoffe wie möglich verschwendet werden.
- Das Unternehmen muss unter anderem durch seine Produktion eine langfristige geschäftliche Rentabilität erzielen, statt kurzfristige Profit-Strategien anzuwenden, die meistens sehr verschwenderisch sind.
In die Karten spielt uns dabei auch die Digitalisierung: Durch künstliche Intelligenz kann die Produktion in Zukunft effizienter gestaltet werden.
Nachhaltige Lebensmittel – Regional ist gut fürs Klima
Bereits seit einigen Jahren haben Supermärkte und Discounter den Kund:innenwunsch nach erschwinglichen, nachhaltigen Lebensmitteln umgesetzt: Auf vielen Verpackungen sind BIO-, Vegan- und Fairtrade-Siegel zu erkennen. Doch nicht immer heißt ein BIO-Zertifikat, dass ein Lebensmittel nachhaltig ist. Das hat eine Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (Ifeu) ergeben.
So schneidet beispielsweise im direkten Vergleich zwischen Rindfleisch aus konventioneller Landwirtschaft (13.6 kg CO2 bei 1 kg Rindfleisch) und Bio-Rindfleisch mit rund 22 kg CO2 bei 1 kg das Bio-Fleisch deutlich schlechter ab. Ähnliches gilt auch bei Kartoffeln, Milch oder Joghurt. Woran liegt das? Bio-Landwirtschaft benötige, so die Forscher:innen, für denselben Ertrag mehr Fläche. Für landwirtschaftliche Flächen werden unter anderem Wälder oder Moore vernichtet, was eine Auswirkung auf die CO2-Bilanz hat. Dennoch spricht insgesamt vieles mehr für ökologische Landwirtschaft, die unter anderem weniger Pestizide verwende und damit zur Artenvielfalt beitrage.
Tipps beim Kauf von nachhaltigen Lebensmitteln
Wie kann man nun nachhaltig Lebensmittel kaufen, wenn man sich auf BIO-Siegel nicht zu 100 Prozent verlassen kann? Der Deutsche Naturschutzbund (NABU) empfiehlt unter anderem:
- Regionale Produkte kaufen: Hier lässt sich richtig CO2 einsparen. So fallen zum Beispiel auf eingeflogene Äpfel bis zu 800g mehr CO2 an, als auf Früchte aus der Region.
- Weniger tierische Produkte: Laut Ifeu haben tierische Produkte, wie Fleisch und Käse, mitunter hohe CO2-Bilanzen.
- Verpackungsmüll vermeiden: Nicht unbedingt jedes Obst und Gemüse braucht eine einzelne Plastiktüte beim Einkauf. Außerdem spart man häufig an den Bedientheken in Supermärkten Verpackungen.
- Weniger Lebensmittel wegwerfen: Mittlerweile ist bekannt, dass Lebensmittel oft länger haltbar sind als ihr Mindesthaltbarkeitsdatum sind. Vertraut euren Sinnen bei abgelaufenen Lebensmitteln und kauft am besten nur so viel ein, wie ihr auch benötigt.
- Gute Getränkewahl: Kurze Transportwege sind auch bei euren Getränken wichtig, genauso wie Mehrwegflaschen besser als Einwegflaschen sind. Außerdem können Standardflaschen (z. B. bei Bier) im Pfandsystem besser verwertet werden. Und wer ganz auf Getränke aus dem Supermarkt verzichten kann, spart CO2 durch die Filterung oder das Trinken von normalem Leitungswasser.
Was ist nachhaltige Kleidung? – So erkennst du nachhaltige Mode.
Nachhaltige Kleidung erkennt man an zwei Punkten:
- Nachhaltige Kleidung ist aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt. Dazu zählen unter anderem Naturfasern oder Ökobaumwolle. Ein weiterer wichtiger Punkt bei nachhaltigen Rohstoffen ist, dass bei ihrer Benutzung Wasser und Boden nicht mit Schadstoffen belastet werden.
Beim CO2-Ausstoß wird der Unterschied sichtbar: Bei der Produktion eines T-Shirts aus Polyester entsteht etwa doppelt so viel Kohlendioxid wie bei einem T-Shirt aus Baumwolle. Ein T-Shirt aus Baumwolle verbraucht bei der Produktion allerdings mehr Wasser. - Nachhaltige Mode wird unter fairen Bedingungen hergestellt. Das heißt unter anderem, dass sich ein Modeunternehmen gegen Kinderarbeit, für sichere Arbeitsplätze und starke regionale Strukturen einsetzt.
Wenn es früher sehr schwierig war, zu erkennen, wie nachhaltig Kleidung wirklich ist, ist es heute durch verschiedene Zertifikate etwas einfacher geworden. Wer seine Mode unter einem solchen Siegel produziert, verpflichtet sich zur Verwendung bestimmter Materialien und zur Einhaltung gewisser Arbeitsstandards. Wir haben für euch die wichtigsten Siegel für nachhaltige Mode zusammengetragen:
Auswahl aktueller Kleider-Siegel für Nachhaltigkeit
Siegel |
Organisation |
garantierte Rohstoffe |
garantierte Arbeitsbedingungen |
---|---|---|---|
IVN BEST |
Internationaler Verband der Naturtextilwirtschaft |
zu 100 % ökologisch zertifizierte Naturfasern |
Zahlung von Mindestlöhnen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit, Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf |
GOTS |
Global Organic Textile Standard |
mindestens 70 % – 95 % Naturfasern aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft oder Tierhaltung. |
Verbot von Zwangsarbeit, Kinderarbeit, Misshandlung und Diskriminierung; gerechte Löhne; Arbeitsschutz und Vereinigungsfreiheit. |
Fairtrade Cotton |
Fairtrade |
Biobaumwolle |
ähnliche Standards wie IVN Best und garantierte Mindestpreise für Baumwolle |
Cotton made in Africa |
Cotton made in Africa |
Baumwolle ohne Genveränderung und Pestizide |
Ausschluss von Kinderarbeit, gerechte und rechtzeitige Bezahlung, Schulungen |
Was ist, wenn ihr die angesprochenen Siegel nicht finden könnt? Dann haben wir noch folgende Tipps für einen nachhaltigen Modekonsum:
- Secondhand kaufen: Das Kaufen und Verkaufen von gebrauchter Kleidung schont nicht nur Ressourcen, sondern auch den Geldbeutel. Secondhand-Mode gibt es offline (Geschäfte, Flohmärkte,…) und online. Einen Überblick über verschiedene Online-Shops und Marketplaces gibt der Ratgeber Utopia.
- Richtig waschen: Die Wahl des richtigen Waschmittels oder der richtigen Temperatur schont die Fasern eurer Kleidung. So sollte man Klamotten zum Beispiel nie über 60 Grad Celsius waschen, da behandelnde Enzyme in Waschmitteln ihre Wirkung verlieren können.
- Kleine Schäden selbst reparieren: Gut verarbeitete Kleidung lässt sich gut selbst wieder instand setzen oder sogar zu neuen Stücken umändern.
Nachhaltiger wohnen – Richtig mit Energie umgehen
Die meiste Zeit unseres Alltags verbringen wir Zuhause. Deshalb verbraucht man dort auch am meisten Energie. Rund zwei Drittel des Energiebedarfs von privaten Haushalten wird für Heizen und Warmwasser verwendet. Und auch wenn zurzeit darüber debattiert wird, dass Vermieter:innen in Zukunft die Heizkosten zur Hälfte mittragen: Für eine 70qm-Wohnung mit Erdgas- oder Heizöl-Heizung können durch die CO2-Abgabe ab 2025 Mehrkosten von 140 Euro bis 185 Euro entstehen.
Um mit Energie im Haushalt nachhaltiger umzugehen, haben wir drei Tipps für euch:
- Offen für neue Technologien sein: von kühlender Farbe am Haus für den Sommer, über Solarpanels und Wärmepumpen, bis hin zur Nutzung der Abgaswärme von Öl- und Gasheizungen im Winter. Mit der richtigen Kühl- oder Heiztechnik gelingen euch CO2-Einsparungen bis zu 83 Prozent.
- Heizkörper richtig nutzen: Heizkörper sollten regelmäßig gereinigt und nicht durch Möbel oder Gardinen verdeckt werden. Das sorgt für optimale Wärmeverteilung im Raum und spart bis zu 20 Prozent Energie.
- Richtig Lüften: Drei- bis viermal Stoßlüften am Tag ist besser, als das Fenster den ganzen Tag angekippt zu lassen. Denn bei 15-minütigem Stoßlüften entflieht die im Raum gespeicherte Wärme nicht vollständig und die Raumluft wird effektiv ausgetauscht.
Börsengehandelte Fonds – Nachhaltig investieren
In den letzten zehn Jahren haben die Deutschen ihre Anlage in Exchange Trading Fonds, kurz ETFs, um 120 Prozent gesteigert. Was sind ETFs überhaupt? ETFs sind Anlagefonds, in denen ein kompletter Aktienindex nachgebildet wird. Wer beispielsweise einen ETF auf den DAX besitzt, investiert damit in alle Unternehmen, die im DAX notiert sind und streut sein Anlagerisiko sehr breit. Es gibt sehr viele verschiedene ETFs, die die Wirtschaft in unterschiedlichen Ländern oder verschiedene Branchen nachbilden. Da nachhaltiges Wirtschaften in börsennotierten Unternehmen immer wichtiger wird, ist es logisch, dass es immer mehr nachhaltige ETFs gibt.
Was sind nachhaltige ETFs? Da gibt es wieder zwei Möglichkeiten. Erstens: ETFs auf Indizes, die nur Unternehmen enthalten, die den ESG-Kriterien entsprechen. ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung). Diese Kriterien sind allerdings nicht standardisiert und werden von Analysten und Forschungsinstituten, die die Unternehmen unter die Lupe nehmen, beurteilt. Finanztipp empfiehlt nachhaltigen ETFs auf diese zwei Indizes:
- MSCI World Socially Responsible Index (SRI): Dieser Index umfasst etwa 400 Unternehmen. Die Analysten dieses Index achten neben der Einhaltung von ESG-Kriterien auch auf Leistungsstärke an der Börse. Umstrittene Brachen wie Alkohol-, Tabak- oder Waffenindustrie sind vom Index ausgeschlossen. Teile des Index sind unter anderem Microsoft, Tesla oder Salesforce.
- Dow Jones Sustainability Index World Enlarged: Dieser Index enthält 550 nachhaltige Unternehmen der ganzen Welt. Unternehmen, die in den Sustainability Index aufgenommen werden wollen, müssen einen mehr als 100-seitigen Fragebogen ausfüllen. Kriterien sind dabei unter anderem die CO2-Bilanz, Einhaltung der Menschenrechte bei Lieferketten oder die Sicherheit der Mitarbeiter:innen. Von Unternehmen mit guten Rankings kommen die 20 Prozent mit den besten Börsenwerten in den Index. Wenn du einen nachhaltigen ETF auf diesen Index hast, investierst du unter anderem in Microsoft, Alphabet oder Mastercard.
Tipp: Wir haben uns fünf nachhaltige Banken angesehen, bei denen du nachhaltig investieren kannst.
Achtung bei der Auswahl von börsengehandelten Fonds
Trotz der Analyse sind die ESG-Kriterien weit auslegbar. Deshalb solltest du dir bei den entsprechenden Indizes unbedingt anschauen, ob alle Unternehmen deinen moralischen Ansprüchen genügen. Wenn du deshalb lieber direkt in einen bestimmten Aspekt von Nachhaltigkeit investieren möchtest, kannst du dein Geld über ETFs auch direkt in grünen Branchen anlegen. So gibt es mittlerweile zahlreiche Fonds, die beispielsweise nur Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien, Wasserstofftechnologie, E-Mobilität oder der Produktion von grünem Stahl bestehen. Besprich, bevor du dich für ein Investment entscheidest, am besten mit deiner Bank, welche ETFs für dich geeignet sind und welche nicht. Denn auch ETFs bergen immer ein Investitionsrisiko.
Was bedeutet es, nachhaltig zu handeln?
Nach unseren Tipps von oben, können wir zusammenfassen: Nachhaltiges Handeln bedeutet, dass du dir bei deinen persönlichen Aktivitäten und Entscheidungen immer Gedanken über die Zukunft machst. Wie kann ich heute meine Bedürfnisse befriedigen, damit auch nachfolgenden Generationen ihre Bedürfnisse befriedigen können?
Das Schöne am nachhaltigen Handeln: jeder kann es in fast allen Situationen sofort umsetzen. Nehmen wir das Beispiel Wäschewaschen: Jeder Mensch auf dieser Welt hat regelmäßig Wäsche, die gewaschen werden will. Das “Forum Waschen” nennt dafür konkrete Hinweise auf was du beim Waschen achten solltest, wenn du nachhaltig Wäsche waschen willst:
- Die Waschmittel und die Geräte sollten ressourceneffizient, sozial verantwortlich produziert sein und die Wasch-Methoden sollten materialschonend und in der Nutzung und Entsorgung möglichst gesundheits- und umweltverträglich sein.
- Der Einsatz von Waschmitteln, Energie, Wasser und Arbeitszeit sollte möglichst effizient sein.
Wenn aus Nachhaltigkeit Greenwashing wird
Immer mehr Menschen wollen nachhaltige Produkte kaufen. Die Nachfrage auf dem Markt steigt also und damit auch das Angebot an nachhaltigen Produkten. Leider ist es hier wie so oft im Leben: Nicht überall, wo Nachhaltigkeit draufsteht, ist auch Nachhaltigkeit drin! Wenn Unternehmen oder Produkte vorgeben, nachhaltig zu sein, aber bei näherer Betrachtung festgestellt wird, dass das in Wahrheit gar nicht stimmt, dann wird das “Greenwashing” genannt. Dazu schreibt reset.org: “Als Greenwashing werden Kampagnen und PR-Aktionen bezeichnet, die einzelne Produkte, ganze Unternehmen oder politische Strategien in ein „grünes“ Licht stellen, sodass der Eindruck entsteht, die Akteure würden besonders umweltfreundlich, ethisch korrekt und fair handeln.” Es ist also eine bewusste Verbrauchertäuschung, um Produkte besser oder höherpreisig zu verkaufen.
Das einfachste und oft erkennbare Mittel ist, Produkte oder Kampagnen mit grüner Farbe “grün”, also nachhaltig darzustellen. Fällt euch da nicht sofort ein Produkt oder eine Marke ein? Oft werden auch Produkte durch unzusammenhängende Informationen besser dargestellt. So werden Spraydosen manchmal immer noch als “FCKW-frei” deklariert, obwohl diese Ozon-schädlichen Gase längst verboten sind und daher der Aufdruck eigentlich nicht mehr nötig wäre. Auch die Nutzung von Bio-Zutaten in Produkten ist häufig Greenwashing, wenn trotzdem ein hoher Energie-, Wasser- oder Rohstoffverbrauch dahinter steht, wie es zum Beispiel bei Bio-Fleisch der Fall ist. Gute Zertifikate für echte Nachhaltigkeit sind dagegen noch lange nicht überall etabliert.
Titelbild von: anncapictures / Pixabay