Es gibt so viele positive News und Entwicklungen, dass wir mit unserem Good News Flash einen schnellen Überblick über aktuell gute Nachrichten geben wollen.
- Malta verbietet Verbot der Pelztierzucht und Stopfleberproduktion
- Deutscher Alpenverein bietet kostenlose Hütten-Übernachtung bei umweltfreundlicher Anreise
- Beispiellose Inklusion bei Welttournee von Coldplay
- Netflix und ver.di vereinbaren Mindestgagen für deutsche Serienproduktionen
- Schottland schützt Recht auf gratis Zugang zu Periodenprodukten per Gesetz
- Britische Supermarktketten schaffen Mindesthaltbarkeitsdatum ab
- Größtes Korallenwachstum im Great Barrier Reef seit 36 Jahren
- Deutscher Alpenverein bietet kostenlose Hütten-Übernachtung bei umweltfreundlicher Anreise
Good News: Gesellschaft
Malta verbietet Verbot der Pelztierzucht und Stopfleberproduktion
Bild: MabelAmber/Pixabay
Good News vom 27. August: Malta ist das jüngste Land, das ein Verbot der Pelz- und Foie Gras (Stopfleber)-/Produktion verhängt hat. Die angepasste Tierschutzverordnung wird mit sofortiger Wirkung die Zwangsfütterung von Vögeln und die Aufzucht von Tieren zur Pelzgewinnung verbieten.
Malta schließt sich damit 14 anderen europäischen Ländern an, die die Produktion von Pelzen bereits verboten haben. Die Stopfleberproduktion wiederum ist in der EU technisch illegal. Fünf EU-Mitgliedstaaten – Bulgarien, Frankreich, Spanien, Ungarn und Belgien – umgehen diese EU-Vorschriften bisher unter Berufung auf ihr regionales Erbe und ihre traditionelle Verbundenheit mit dem Genussmittel.
Die Tierschutzorganisation Peta fordert ein komplettes Verbot von “Foie Gras”. Denn trotz des Verbots ist die Einfuhr von Stopfleber in vielen Ländern aus dem Ausland, wo die Herstellung noch erlaubt ist, weiterhin legal. Allein im Vereinigten Königreich werden jedes Jahr über 200 Tonnen Stopfleber importiert.
Eine Good News am Rande kommt auch aus Deutschland: So teilte das Statistische Bundesamt mit, dass in deutschen Schlachthöfen in der ersten Jahreshälfte die Fleischproduktion um 7,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen ist.
Good News: Natur & Nachhaltigkeit
Deutscher Alpenverein bietet kostenlose Hütten-Übernachtung bei umweltfreundlicher Anreise
Bild: cmophoto.net / unsplash
Good News vom 25. August: Ab heute wird umweltfreundliches Reise durch den Deutschen Alpenverein (DAV) noch attraktiver: Bei der Aktion „Freie Nacht fürs Klima“ werden DAV-Mitglieder, die eine Anreise durch öffentliche Verkehrsmittel nachweisen können, auf allen vom DAV bewirtschafteten Hütten mit einer kostenlosen Übernachtung belohnt.
Dafür müssen die Wanderbegeisterten bei der Reservierung die Teilnahme an der Aktion mitteilen. “Die Aktion gilt für eine Übernachtung pro Mitglied in einem Mehrbettzimmer oder im Lager”, so der DAV. Eine Fahrkarte dient als Nachweis, dass die Anreise zu 90 Prozent mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt ist. Dazu zählt auch das 9-Euro-Ticket. Anreisen, die vollständig mit dem Fahrrad oder zu Fuß durchgeführt wurden, werden hingegen nicht akzeptiert, da sie nicht nachgewiesen werden können.
Good News: Gesellschaft
Beispiellose Inklusion bei Welttournee von Coldplay
Bild: benhoudijk / Depositphotos
Good News vom 24. August: Die britische Pop-Rock-Band Coldplay zeigt auf ihrer aktuell laufenden Welttournee, wie Inklusion bei Konzerten aussehen kann. Am 10. August erklärte die Band – bestehend aus Chris Martin, Jonny Buckland, Will Champion und Guy Berryman – auf Instagram die Anpassungen ihrer Tour. Sie wollen damit sicherzustellen, dass die “Konzerte für jeden zugänglich sind und dass jeder das bestmögliche Erlebnis hat”:
Bei jeder Show bieten wir lokale Gebärdendolmetscher sowie Subpacs (taktile Audiosysteme, die durch Basswellen eine physikalische Dimension des Klangs liefern, Anm. d. Red.) für unsere Gehörlosen und schwerhörigen Gäste an, damit sie eine stärkere Verbindung zur Musik spüren können. Außerdem haben wir uns mit KultureCity zusammengetan, um sensorische Taschen und eine mobile sensorische Rückzugstation für Menschen mit sensorischen Sensibilitäten bereitzustellen. Für blinde oder sehbehinderte Gäste bieten wir jetzt vor der Show Tastführungen an.
Statement von Coldplay
Zugleich bietet die Band mit der E-Mail-Adresse [email protected] eine Anlaufstelle für all jene an, die weitere Vorschläge haben, wie sie die Shows noch inklusiver gestalten können.
Good News: Wirtschaft
Netflix und ver.di vereinbaren Mindestgagen für deutsche Serienproduktionen
Bild: Mollie Sivaram/ Unsplash
Good News vom 22. August: Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Netflix arbeiten bereits seit 2020 Hand in Hand an einer fairen Bezahlung für deutsche Film- und Fernsehschaffende. Mit einer neuen Vereinbarung geht Netflix nun seit 1. Juli über den bestehenden Gagentarifvertrag hinaus: Bei an den Serien-Produktionen beteiligten Filmschaffenden mit mindestens fünf Jahren Berufserfahrung werden nunmehr bei Folgenbudgets über 1,2 Mio. Euro die Mindestgagen um fünf Prozent angehoben. Bei Folgenbudgets über 2,5 Mio. Euro erfolgt eine Erhöhung um 7,5 Prozent. Außerdem werden auch Mindestgagen für Regisseur:innen geregelt.
„Die Anerkennung der geltenden Flächentarifverträge, die darauf aufbauenden Zusatzvergütungen für Urheber:innen und mit der jetzt unterzeichneten Vereinbarung auch höheren Mindestvergütungen für erfahrene Filmschaffende zeigen das ernsthafte Interesse von Netflix, die besten Filmschaffende zuverlässig für die geplanten Serienprojekte zu gewinnen. Natürlich spielt Geld eine Rolle, stellen die erhöhten Mindestvergütungen und urheberrechtlichen Erfolgsvergütungen einen Anreiz dar. Stärker wiegt aber ein faires Gesamtpaket aus Vergütungen und Arbeitsbedingungen, das wir mit Netflix auch zukünftig weiterentwickeln wollen. Die Filmschaffenden in ver.di profitieren von diesen kollektivrechtlichen Verbesserungen und der globalen Verbreitung der hierzulande produzierten Serie.”
Matthias v. Fintel, Leiter Bereich Medien, Journalismus und Film, ver.di
Good News: Gesellschaft
Schottland schützt Recht auf gratis Zugang zu Periodenprodukten per Gesetz
Bild: Josefin / Unsplash
Good News vom 18. August: Am Montag, den 15. August, trat in Schottland der „Period Products (Free Provision) (Scotland) Act“ in Kraft. Per Gesetz werden Kommunen und Bildungseinrichtungen verpflichtet, Periodenprodukte all jenen unentgeltlich zur Verfügung zu stellen, die sie benötigen. Bereits seit Oktober 2020 mussten lokale Behörden und Schulen kostenlose Produkte für Schüler:innen bereitstellen. Das neue Gesetz baut nun auf diesem auf und geht in seinem Angebot weit über die Lernenden hinaus.
„Der Zugang zu kostenlosen Periodenprodukten ist von grundlegender Bedeutung für Gleichheit und Würde und beseitigt die finanziellen Barrieren für den Zugang zu ihnen. Dies ist in einer Zeit, in der die Menschen aufgrund der Lebenshaltungskostenkrise schwierige Entscheidungen treffen müssen, wichtiger denn je, und wir wollen niemanden in eine Lage bringen, in der er keinen Zugang zu Periodenprodukten hat. Die Arbeit, die wir in Schottland leisten, ist nach wie vor weltweit führend und geht über die Bereitstellung von kostenlosen Produkten hinaus. Wir haben auch Mittel für eine pädagogische Website für Arbeitgeber bereitgestellt, eine erfolgreiche Anti-Stigma-Kampagne durchgeführt und das Angebot an Menstruationsgesundheit für Schulen verbessert.”
Ministerin für soziale Gerechtigkeit Shona Robison
Die nächstgelegene Sammelstelle kann über die mobile App PickupMyPeriod gefunden werden, die Anfang des Jahres vom Sozialunternehmen Hey Girls mit Unterstützung der schottischen Regierung eingeführt wurde.
Good News: Natur und Nachhaltigkeit
Britische Supermarktkette schafft Mindesthaltbarkeitsdatum ab
Bild: Unsplash / nrd
Good News vom 12. August: Mehrere Supermärkte in Großbritannien haben angekündigt, auf zahlreichen Lebensmittel künftig kein Mindesthaltbarkeitsdatum zu vermerken. In einer Mitteilung kündigte etwa die Supermarktkette Waitrose an, dass der Zusatz “best before” ab September auf über 500 Artikeln wie frischem Obst oder Gemüse verschwinden wird. Auf diese Weise solle verhindert werden, dass die Lebensmittel unnötig im Müll landen, so Marija Rompani, Director of Sustainability & Ethics bei John Lewis Partnership, dem die Waitrose Märkte gehören.
“Indem wir das Haltbarkeitsdatum von unseren Produkten entfernen, wollen wir, dass unsere Konsument:innen selbst darüber entscheiden, ob ein Produkt noch genießbar ist oder nicht. Das wird die Chance, dass es gegessen und nicht weggeschmissen wird, erhöhen”, so Rompani.
Nach Angaben des Bundesamts für Verbraucherschutz gibt das Mindesthaltbarkeitsdatum an, wie lange ein verpacktes Lebensmittel unter bestimmten Lagerbedingungen seine spezifischen Eigenschaften wie etwa Geruch, Geschmack oder Farbe behält. Verzehrbar ist es allerdings auch über dieses Datum hinaus. Auskunft darüber, wann das nicht mehr der Fall ist, gibt im Gegensatz dazu das sogenannte Verbrauchsdatum. Diese Angabe soll laut Waitrose bestehen bleiben. In Deutschland sind zum Beispiel frisches Obst und Gemüse bereits von dem Haltbarkeitsdatum ausgenommen.
Good News: Natur und Nachhaltigkeit
Größtes Korallenwachstum im Great Barrier Reef seit 36 Jahren
Bild: Unsplash / David Clode
Good News vom 10. August: Obwohl der südliche Teil des Great Barrier Reefs leichte Korallenrückgänge verzeichnet, breitet sich der nördliche und zentrale Teil massiv aus. Forschende sprechen vom höchsten Korallenbewuchs seit Beginn der Aufzeichnung vor 36 Jahren. Grund dafür ist eine schnell wachsende Korallenart, die Acropora-Korallen, die im Norden und im Zentrum vorkommt. Sie stellt die dominierende Art des Great Barrier Reefs dar.
Das Great Barrier Reef ist immer wieder in den Nachrichten präsent, weil es von Wirbelstürmen, hungrigen Seesternen und Hitzeperioden bedroht wird. Dennoch sieht Dr. Mike Emslie, leitender Wissenschaftler des Australian Institute of Marine Science (AIMS das australische Marineforschungsinstitut, Potenzial, dass sich das Riff wie in diesem Jahr weiterhin regenerieren kann.
Das Great Barrier Reef zeigt seine Widerstandsfähigkeit, indem es sich trotz negativer Ereignisse von außen in Ruheperioden erholt. Die Zahlen sprechen dafür: Das Riff im Zentrum ist derzeit zu 33 Prozent von Korallen bedeckt, während es im Vorjahr noch 26 Prozent waren. Im nördlichen Teil wuchsen die Korallenbestände von 27 Prozent auf 36 Prozent Gesamtbedeckung des Gebiets an. Das AIMS wird weiterhin das Korallenwachstum überwachen, erklärt Dr. Emslie „um zu verstehen, wie sich dieses erstaunliche, komplexe Ökosystem in der Zukunft entwickelt.” Denn ein Wachstum der schnell wachsenden Acropora-Art heißt nicht zugleich, dass das weltgrößte Riff gesundet.
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Das Good News Flash-Team: Paul Esser, Nina Kegel, Viktoria Franke und Lena Piskernik.