Es gibt so viele gute Nachrichten und Entwicklungen, dass wir mit unserem Good News Flash einen schnellen Überblick über aktuell positive News geben wollen. |
- Eine großzügige Spende für das Albert Einstein College
- Ehe für alle in Griechenland
- Greenwashing-Verbot in Werbung
- Neuseeland verbietet schädliche Chemikalien in Kosmetika
- Vier-Tage-Woche wird in Deutschland getestet
- Bezahlte Freistellung bei Periodenschmerzen
Good News: Gesellschaft
Eine großzügige Spende für das Albert Einstein College
Good News vom 29. Februar: Vergangenen Montag war die Freude am Albert Einstein College of Medicine groß. Als Ruth Gottesmann den Studierenden der New Yorker Universität verkündet, dass sie ab August von jeglichen Studiengebühren befreit sind, bricht tosender Jubel aus. Mit einer Milliarde Dollar ist die Schenkung der ehemaligen Professorin die größte dieser Art, die jemals in den USA getätigt wurde.
Bislang belief sich die Studiengebühr des Colleges auf rund 60.000 Dollar pro Jahr. Wie auch an anderen Universitäten in den USA führen die hohen Beiträge zu einer ungerechten Verteilung von Bildung und nach dem Abschluss zur jungen Selbstverschuldung.
“Diese Spende revolutioniert unsere Fähigkeit, weiterhin Studenten anzuziehen, die sich unserem Auftrag verpflichtet fühlen, und nicht nur diejenigen, die es sich leisten können”, erklärt Dean Yaron Tomer, der Direktor der Universität.
Durch das Milliardenerbe ihres Mannes David “Sandy” Gottesmann, einem ehemaligen Wall-Street-Investoren, bekommen Vollzeitstudierende für dieses Frühjahr ihre Gebühren rückerstattet und alle künftigen Studierenden sollen die Hochschule gratis besuchen können.
“Ich bin meinem verstorbenen Ehemann Sandy sehr dankbar dafür, dass er mir dieses Vermögen hinterlassen hat, und ich fühle mich gesegnet, dass mir das große Privileg zuteilwird, diese Spende für einen so wertvollen Zweck zu geben”, erklärte Ruth Gottesmann in einer gemeinsamen Erklärung mit der Hochschule.
Good News: Gesellschaft
Ehe für alle in Griechenland
Good News vom 17. Februar: Das Griechische Parlament verabschiedete am Donnerstag ein Gesetz, das gleichgeschlechtlichen Paaren die standesamtliche Ehe erlaubt. Sie erhalten außerdem dasselbe Recht auf die Adoption von Kindern wie auch heterosexuelle Paare.
Das Gesetz wurde mit 176 Stimmen zu 76 Gegenstimmen angenommen. Damit ist Griechenland das erste mehrheitlich christlich-orthodoxe Land, in dem gleichgeschlechtlichen Paaren weitreichend dieselben Rechte eingeräumt werden wie heterosexuellen Paaren. Gegen den Widerstand der Kirche stimmten Abgeordnete aus allen politischen Lagern in einer seltenen parteiübergreifenden Zustimmung für die neue Gesetzgebung. Auch der konservative Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis unterstützte den Antrag seiner Regierung:
Menschen, die unsichtbar waren, werden endlich um uns herum sichtbar gemacht, und mit ihnen werden viele Kinder endlich ihren rechtmäßigen Platz finden
In Griechenland waren Lebenspartnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare seit 2015 möglich, die vorherige Gesetzgebung erlaubte es ihnen jedoch nicht, Kinder zu adoptieren. Mit dem neuen Gesetz erhalten nun beide Elternteile in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft das Sorgerecht für ihre Kinder.
Aktivist:innen bezeichneten das neue Gesetz als einen Meilenstein: „Das ist ein historischer Moment”, sagte Stella Belia, Vorsitzende der Organisation Rainbow Families, die sich für die Rechte von LGBTQIA+ Familien einsetzt. „Das ist ein Tag der Freude.”
Good News: Natur und Nachhaltigkeit
Greenwashing-Verbot in Werbung
Good News vom 13. Februar: Die Europäische Union hat ihre Richtlinien für bestimmte Werbeaussagen verschärft. So sollen Aussagen wie “klimaneutral”, “nachhaltig” oder “umweltfreundlich” in Werbungen verboten werden, wenn sie nicht nachweisbar sind.
Das neue EU-Gesetz, das vor Kurzem im EU-Parlament beschlossen wurde, soll in erster Linie die Verbraucher:innen schützen, indem es falsche Werbeversprechen verhindert. Unternehmen, die durch sogenanntes Greenwashing ihre Produkte bewerben und diese als umweltfreundlich verkaufen, müssen mit der neuen Richtlinie besonders aufpassen. Beispielsweise darf der Begriff “klimaneutral” nicht verwendet werden, wenn Emissionen nur durch Kompensation reduziert werden. Dies kann laut EU für Verbraucher:innen irreführend sein.
Zudem soll die neue Vorschrift helfen, Produkte klarer zu kennzeichnen und dadurch vertrauenswürdiger zu machen. Allgemeine Aussagen zur Umwelt wie “abbaubar”, “öko” oder “biologisch” etc. sind in Zukunft verboten, sofern sie nicht nachweisbar sind.
Die Vorsitzende des Ausschusses für Verbraucherschutz im Europaparlament, Anna Cavazzini (Grüne) erklärt: “Das Gesetz macht Schluss mit irreführender Werbung mit vermeintlich umweltfreundlichen Produkten. (…) Es darf nicht mehr der Anschein entstehen, dass Baumpflanzen im Regenwald die industrielle Produktion eines Autos klimaneutral macht.”
Good News: Natur und Nachhaltigkeit
Neuseeland verbietet schädliche Chemikalien in Kosmetika
Good News vom 11. Februar : Bis 2027 müssen Kosmetikhersteller in Neuseeland ihre Inhaltsstoffe anpassen. Denn sogenannte “ewige” Chemikalien sind ab dann in Kosmetika wie Nagellack, Lippenstift, Rasierschaum und Co. verboten. Die Chemikalien der Gruppe PFAS können in der Umwelt – und damit auch im menschlichen Körper – nicht abgebaut werden. Insbesondere durch verschmutzte Gewässer und Böden gelangen die über 10.000 betroffenen Stoffe in den menschlichen Körper – und belasten den Körper in zu hoher Konzentration.
Die schädlichen Chemikalien werden derzeit verwendet, um die Haut zu glätten oder Produkte haltbarer oder streichfähiger zu machen. Sie haben wasser-, fett- und schmutzabweisende Eigenschaften und sind deshalb besonders beliebt – und das nicht nur in der Beauty-Branche. Neuseeland spricht sich neben der Kosmetik auch für ein Verbot in Feuerlöschschaum aus. Andere Bereiche, wie beispielsweise die Beschichtung von Pfannen, sind vorerst nicht betroffen.
Viele Länder, darunter auch Deutschland, fordern ein komplettes Verbot der Chemikaliengruppe. Tatsächlich wird dieses derzeit auf EU-Ebene diskutiert. Expert:innen weisen darauf hin, dass auch wichtige nachhaltige Schlüsseltechnologien wie Windräder oder Halbleiter auf die Ewigkeitschemikalien angewiesen sind. Wie die Entscheidung in Europa ausfallen wird, ist bisher noch unklar. Neben der Reduzierung von Mikroplastik sind auch die Beschränkung von schwer bis gar nicht abbaubaren Chemikalien wichtige Ansatzpunkte für den Schutz der Umwelt. Deshalb ist die Diskussion auf politischer Ebene ein wichtiger Schritt für die Erhaltung von Flora und Fauna.
Good News: Gesellschaft
Vier-Tage-Woche wird in Deutschland getestet
Good News vom 08. Februar : Seit Beginn des Februars läuft in Deutschland ein großflächiges Projekt zur Vier-Tage-Woche. Rund 50 Unternehmen schenken ihren Mitarbeitenden sechs Monate lang einen Tag mehr Freizeit – bei gleichem Gehalt. Die Unternehmensberatung Intraprenör übernimmt die Leitung des Großprojektes.
Neben Unterstützung bei der organisatorischen Umsetzung können die teilnehmenden Unternehmen sich von Expert:innen beraten lassen, neue Methoden des Arbeitens erlernen und sich mit anderen am Projekt beteiligten Arbeitgebern austauschen. Bereits im Vorfeld wurden die Unternehmen gebrieft und durch Workshops auf die Arbeitsumstellung vorbereitet.
Die meisten Unternehmen, die das Projekt durchführen, sind Startups. 14 Prozent der Teilnehmer sind Großunternehmen mit mehr als 249 Mitarbeitern. Eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung hatte zuvor ergeben, dass sich 73 Prozent der Arbeitnehmenden in Deutschland die Einführung der Vier-Tage-Woche wünschen würden.
Die wissenschaftliche Auswertung des Projektes wird von der Universität Münster übernommen. „Wir erhoffen uns, die Debatte um die Vier-Tage-Woche auf ein neues Niveau zu heben – mit wissenschaftlicher Unterstützung“, so der Unternehmensberater Jan Bühren von Intraprenör.
In anderen Ländern, wie Großbritannien, wurde die Vier-Tage-Woche bereits in mehreren Projekten getestet. Das Interesse sei groß. Allerdings sind bisherige Studien noch nicht repräsentativ, da sich die Unternehmen freiwillig für die Teilnahme anmelden konnten.
Good News: Gesundheit
Bezahlte Freistellung bei Periodenschmerzen
Good News vom 02. Februar : In Freiburg in der Schweiz können menstruierende Menschen mit starken Schmerzen während der Periode künftig bis zu drei Tage pro Monat der Arbeit fernbleiben – und werden voll bezahlt. Die Vorlage eines Attests ist nicht notwendig. Die Abstimmung im Generalrat war eindeutig: 49 Stimmen für den sogenannten Menstruationsurlaub, 13 Stimmen dagegen und 13 Enthaltungen. Auch in Zürich und Lausanne wird ein Pilotprojekt zur Einführung des Menstruationsurlaubes durchgeführt. In Spanien wurde bereits 2022 eine ähnliche Regelung eingeführt.
Befürworter:innen des Beschlusses argumentieren, dass Frauen, die aufgrund von starken Schmerzen vor oder während der Regelblutung regelmäßig ausfallen, bisher oft auf Unverständnis stoßen würden. Die neue Regelung solle dies ändern.
Laura Zahnd, Abgeordnete in Freiburg, betont:
Es ist wichtig, dass ich sagen kann, dass ich wegen meiner Periode fehle, und dass dies als legitimer Grund für eine Abwesenheit gilt. Derzeit wird von Menstruierenden erwartet, dass sie auch dann zur Arbeit kommen, wenn sie sich nicht wohl fühlen, und sie werden bisweilen mit unpassenden Kommentaren bedacht.
Der Stadtpräsident Thierry Steiert der sozialdemokratischen SP sagte, die Regierung erkenne “die Tatsache an, dass Menstruationsschmerzen in unserer Gesellschaft wahrscheinlich immer noch unterschätzt werden, wie einige kürzlich veröffentlichte Studien belegen”.
Der Good News Flash wird diesen Monat geschrieben von: Lara Schmalzried und Sophia Schweizer
Hier findet ihr viele weitere Artikel unseres Kurznachrichtenformats Good News Flash