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Veganuary – das bringt der vegane Jahresanfang

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von | 2. Januar, 2023

Beim Veganuary versuchen Menschen, einen Monat lang vegan zu leben. Und es werden immer mehr.

Über 629.000 Menschen aus 228 Ländern und Regionen haben 2022 am Veganuary teilgenommen und sich den ersten Monat des Jahres an veganer Ernährung versucht. Auch dieses Jahr erwarten die Veranstaltungen wieder viele Vegan-Neulinge. 

Bereits in den letzten Jahren war die Aktion ein voller Erfolg: 98 Prozent der Teilnehmenden würden demnach veganen Start ins neue Jahr  weiterempfehlen, fast die Hälfte spricht nach dem Monat von mehr Energie, einer besseren Stimmung und einer allgemein verbesserten Gesundheit. Außerdem planten 83 Prozent der Teilnehmenden eine dauerhafte Ernährungsumstellung in Richtung vegetarisch oder vegan. Dabei passt die Aktion, die 2014 in Großbritannien ihren Anfang nahm, als Jahresvorsatz genau zum Puls der Zeit. Schon länger ist klar, dass Fleischproduktion einen wesentlichen Treiber für CO₂-Emissionen darstellt – eine vegane Ernährung wird damit zum wichtigen Mittel gegen die Klimakrise.

Vegan durch den Januar

Die Veganuary-Kampagne will den Umstieg zur veganen Ernährung möglichst leicht machen und Vorurteile gegenüber Veganismus beenden. Wer sich auf der Website anmeldet, erhält den gesamten Januar kostenlos Rezepte, Tipps und Hintergrundinformationen zur veganen Ernährung – und damit die perfekte Starthilfe für eine pflanzliche Ernährungsumstellung.

Hier werben auch zahlreiche bekannte Gesichter für einen veganen Monat, darunter etwa Arzt und Wissenschaftsjournalist Dr. Eckart von Hirschhausen, der ehemalige Nationaltorhüter Timo Hildebrand oder Schauspieler Hannes Jaenicke. Sie alle sind überzeugt von der tierleidfreien Ernährung, schwärmen von Vorteilen für Gesundheit, Umwelt und allgemeinem Wohlbefinden.

Auch verschiedene Unternehmen nutzen die Gunst des veganen Januars für Produktlaunches neuer veganer Produkte: Über 1.500 neue Produkte sind so etwa 2022 im Zuge des Veganuary auf den Markt gekommen.

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Foto: Claudio Schwarz/ unsplash

(Einfach) Vegan fürs Klima

Laut einer Erhebung der Harvard University konnten durch den Veganuary zwischen 2014 und 2020 bereits 104.000 Tonnen CO₂, 6,2 Millionen Liter Wasser und 3,4 Millionen Tiere eingespart werden.

Zieht man weitere Studien hinzu, sind diese Zahlen wenig überraschend: Demnach können der Klimafußabdruck durch eine vegane Ernährung um die Hälfte reduziert sowie der Flächenfußabdruck, also die für den Konsum benötigte Fläche, halbiert werden. Eine 2022 erschienen Studie zeigte außerdem: Würde die gesamte Weltbevölkerung vegan leben, könnten wir die CO₂-Emissionen bis zum Jahr 2100 um 68 Prozent reduzieren.

Klar ist: Eine vegane Ernährung ist für verschiedene Menschen aufgrund von Allergien, Unverträglichkeiten und allgemeiner Lebenssituation unterschiedlich leicht – oder schwer – umsetzbar. Doch ein Umstieg war noch nie so einfach wie heute. Nicht zuletzt aufgrund der Vielzahl an neuen („Ersatz“-)Produkten, die das Klischee des traurigen Salates schnell in Vergessenheit geraten lassen. Unternehmen wie Rügenwalder Mühle, Beyond Meat und Redefine Meat haben es sich zum Ziel gemacht, auch überzeugten Alles-Esser:innen pflanzliche Kost schmackhaft machen.

Aufwändige Entwicklung des Fake-Fleischs

Das gemeinsame Ziel der Unternehmen: Fleisch ohne Fleisch. Hinter diesem Ziel steckt bei Redefine Meat-Gründer Eshchar Ben-Shitrit eine ganz persönliche Geschichte. Die Geburt seiner Kinder brachte ihn zunehmend dazu, über die Zukunft unseres Planeten nachzudenken. Er wurde aus Überzeugung Vegetarier, vermisste aber doch den Geschmack von Fleisch. Die Frage danach, wie eine umweltverträgliche Ernährung ohne Kompromisse aussehen kann, begann ihn nachdrücklich zu beschäftigen. Schließlich hängte der ehemalige Produkt- und Marketing-Manager seinen Job an den Nagel und gründete zusammen mit Adam Lahav Redefine Meat.

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Fleischgeschmack in vegan. Foto: Redefine Meat.

Das Unternehmen wolle insbesondere Fleischesser:innen ansprechen, so Ulrich Strünck, Commercial Director DACH von Redefine Meat. Für das echte Fleisch-Geschmackserlebnis verschafften sich die Entwickler:innen deshalb tiefes Verständnis für den Aufbau und Geschmack von Fettgewebe, Muskelfasern und Blut, um diese pflanzenbasiert nachzubilden. Die Basis des Fake-Fleisches bilden Erbsen, Soja, Weizen und Kartoffeln, zahlreiche Gewürze und über 2000 Aromen. Für eine originalgetreue Struktur setzt das Unternehmen außerdem auf moderne 3D-Drucktechnologie.

“Wir befinden uns in einem ständigen Entwicklungsprozess und entwickeln die Technik nahezu wöchentlich weiter“, beschreibt Strünck. 80 Mitarbeitende sind derzeit mit der Forschung und Entwicklung beschäftigt – und konnten so dafür sorgen, dass das Fake-Fleisch bereits in einigen deutschen Restaurants erhältlich ist.

Zwischen Tradition und Innovation

Dabei muss es sich durch eine starke Konkurrenz durchsetzen: In einer Umfrage im Mai 2022 offenbarte sich etwa das deutsche Unternehmen Rügenwalder Mühle als beliebtestes Unternehmen für Fleischersatzprodukte. Bereits 2021 machte das Unternehmen mehr Umsatz mit vegetarischen und veganen Produkten als mit Fleisch. Grund dafür ist auch der Fokus auf Nachhaltigkeit: Das verwendete Soja stammt aus Deutschland, weitere Bestandteile ihrer veganen Produkte sind Weizen, Erbsen, Sonnenblumenkerne und Bambusfasern.

Damit zeigt das 1834 gegründete Unternehmen, wie Tradition und Innovation vereint werden können. Und auch der Veganuary will dazu anregen, Lieblingsgerichte zu veganisieren. Den Sonntagsbraten kann es also immer noch geben. Nur in vegan. 

Mit Unterstützung von Sophia Schweizer

Beitragsbild: Ella Olsson/ pexels

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    Nina Kegel

    Nina ist stellvertretende Chefredakteurin beim Good News Magazin und vor allem eins: Neugierig. Immer auf der Suche nach Good News beschäftigt sie sich am liebsten mit Themen rund um einen nachhaltigen Wandel – egal ob kreatives Bauprojekt, ökologische Initiative oder innovatives Unternehmenskonzept, sie lässt sich für vieles begeistern. Außerdem studiert sie im Master Medienkultur und Globalisierung.

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