"Historischer Durchbruch"

Vereinte Nationen ernennen saubere Umwelt zum Menschenrecht

von | 14. Oktober, 2021

Der UN-Menschenrechtsrat hat eine gesunde und nachhaltige Umwelt zum Menschenrecht erklärt. Die Resolution soll starke Umweltgesetze nach sich ziehen.

Das Leben in einer sauberen, gesunden und nachhaltigen Umwelt ist nun ein grundlegendes Menschenrecht. Das hat der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen mit einer gemeinsamen Resolution erklärt. Gleichzeitig ernannte der Rat einen Sonderberichterstatter, der sich zukünftig mit den Auswirkungen des Klimawandels auf Menschenrechte befassen soll. Diese Entscheidungen sollen ökonomische, soziale und umweltpolitische Maßnahmen antreiben, die Mensch und Natur schützen.

„Ein historischer Durchbruch“

Mit einer deutlichen Mehrheit (43 von 47 Stimmen, vier Enthaltungen) stimmte der Menschenrechtsrat vergangene Woche für die Resolution. Bereits seit den 1990er-Jahren wurde ein entsprechender Beschluss diskutiert. Die Entscheidung sei daher ein „historischer Durchbruch“, so der UN-Sonderberichterstatter für Umwelt und Menschenrechte, David Boyd: „Die Zukunft der Welt sieht heute ein bisschen heller aus. Die Resolution wird Verfassungsänderungen und stärkere Umweltgesetze nach sich ziehen, die sich positiv auf Luftqualität, sauberes Wasser, gesunde Böden, nachhaltig produzierte Lebensmittel, grüne Energien, Klimawandel, Biodiversität und die Nutzung giftiger Substanzen auswirken werden.“

Mit 47 Mitgliedsstaaten ist der UN-Menschenrechtsrat ein Nebenorgan der UN-Generalversammlung, in der alle Mitgliedstaaten vertreten sind. Er soll den weltweiten Schutz der Menschenrechte fördern und Empfehlungen zum Umgang mit Menschenrechtsverletzungen geben. Rechtlich bindend sind seine Resolutionen allerdings nicht. Sie gelten allerdings als wichtige moralische Instanz.

Vorbereitung auf den UN-Klimagipfel

Sowohl David Boyd als auch Michelle Bachelet, Hohe Kommissarin für Menschenrechte, rufen die Mitgliedsstaaten daher dazu auf, das Recht auf eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt in das nationale Recht zu übertragen. „Wir müssen das aktuelle Momentum nutzen, um die falsche Trennung von Umweltschutzmaßnahmen und dem Schutz der Menschenrechte zu überwinden. Es ist klar, dass wir keines dieser beiden Ziele ohne das andere erreichen können“, betont Bachelet.

Zudem sei die Entscheidung ein wichtiges Zeichen für den UN-Klimagipfel in Glasgow ab dem 31. Oktober. Die Staats- und Regierungschef:innen sollten Menschenrechte in das Zentrum ihrer Handlung stellen, so Sonderberichterstatter Boyd. „In einer Welt, die zu oft die Unterschiede zwischen Menschen betont, spiegelt das Recht auf eine gesunde Umwelt eine fundamentale Wahrheit wider, die uns alle vereinen sollte“, betont er abschließend.

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Beitragsbild: Afdan Rojabi / unsplash.com

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Paul Esser

Paul Esser ist stellvertretender Chefredakteur beim Good News Magazin. Wenn er gerade keine Medien macht oder konsumiert, studiert er Politikwissenschaften und Psychologie. Warum das alles? Lösungen waren schon immer spannender als Probleme!

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