Das Konzept ist einfach: viel Natur auf wenig Fläche. 1.500 Quadratmeter Wald sollen in Hannover gegen die starke Wärmebelastung helfen.
In Hannover soll eine ehemalige Brachfläche an der Ferdinand-Wallbrecht-Straße im Stadtteil Vahrenwald neues Leben erhalten. Bisher war das Areal von Schutt und Asche geprägt, doch das soll sich mit dem geplanten „Tiny Forest“ ändern. Das erste Mini-Wäldchen der Stadt wird mehr als 30 verschiedene Baum- und Straucharten beherbergen.
Ziel des Projekts ist es, eine vielschichtige, ökologische Waldvegetation zu schaffen, die vor allem heimische und insektenfreundliche Pflanzen umfasst. Dazu gehören unter anderem Eiche, Esche und Feldahorn, die zur Förderung der Biodiversität und zur Verbesserung des Stadtklimas beitragen sollen.
Kleines Fleckchen Erde gegen Klimabelastung
Vahrenwald ist der am dichtesten besiedelte Stadtteil Hannovers und wird von stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen geprägt, was zu einem hohen Verkehrsaufkommen führt. Die dichte Bebauung verstärkt zudem die Wärmebelastung und stellt eine zusätzliche Herausforderung für die Umwelt dar.
Der geplante Tiny Forest soll genau hier ansetzen und zur Verbesserung der städtischen Lebensqualität beitragen. Durch seine dichte Bepflanzung wird er nicht nur das Mikroklima positiv beeinflussen, sondern auch als natürlicher Puffer gegen Lärm und Luftverschmutzung wirken.
Der Mann hinter der Methode
Das Konzept des „Tiny Forest“ geht auf den japanischen Ökologie-Professor Akira Miyawaki zurück. In den 1970er-Jahren entwickelte er diese Methode gezielt, um schnell und nachhaltig Waldflächen in urbanen Gebieten zu schaffen. Ziel ist es, auf kleinstem Raum in kurzer Zeit dichte, widerstandsfähige Stadtwälder entstehen zu lassen.
Auch die Stadt Hannover setzt auf diese bewährte Methode und erwartet, dass sich innerhalb von 25 bis 30 Jahren eine natürliche Waldgesellschaft entwickelt. Das Konzept gewinnt weltweit zunehmend an Anerkennung und findet immer mehr Befürworter.
Die Verbreitung des Tiny Forest
Von New York bis Mannheim – das Konzept der Mini-Wälder hat sich weltweit durchgesetzt. Denn diese grünen Oasen sind nicht nur ein Gewinn für das Klima, sondern auch für die Menschen. Sie bieten einen wichtigen Ausgleich zur dichten Bebauung und machen Städte lebenswerter, indem sie Natur in den urbanen Raum zurückbringen.