Ein Startup aus den Niederlanden hat eine Barriere aus Blubberblasen entwickelt, mit der Plastikmüll aus Flüssen entfernt werden kann.
Blubberblasen spielen im Kindesalter noch eine ziemlich große Rolle: Seifenblasen, die sich niemals fangen lassen, Schaumblasen, die in der Badewanne zur Frisur werden und eine “Kumpelblase”, die SpongeBob Schwammkopf auf einem seiner Abenteuer begleitet. Aber irgendwann sind Blasen doch nicht mehr so wichtig. Das könnte sich bald ändern, denn The Great Bubble Barrier möchte sie nutzen, um damit ein großes Problem zu lösen: die Verschmutzung unserer Flüsse und Meere mit Plastikmüll.
Ein Vorhang aus Blubberblasen
Das junge Start-up aus der niederländischen Hauptstadt Amsterdam arbeitet seit fünf Jahren an einer genauso simplen wie genialen Idee. Und erstmal klingt sie ziemlich absurd. Eine Wand aus Blubberblasen soll dabei helfen, möglichst viel Plastik aus Flüssen zu entfernen und auf diese zu verhindern, dass es ins Meer gelangt. Dazu wird eine Röhre auf dem Boden des Flusses installiert, der durch viele kleine Löcher Luft presst. So entsteht ein Vorhang aus Blubberblasen, der Plastikmüll stoppt und an die Wasseroberfläche befördert. Indem die Barriere diagonal positioniert wird, fließt der Müll dann fast wie von Geisterhand in ein Abfallsystem am Flussufer.
Nachhaltig fischfreundlich
Obwohl der Blasen-Vorhang die gesamte Breite und Tiefe von Flüssen abdecken könne, sei das System nach Angaben des Start-ups im Einklang mit dem marinen Ökosystem und dem Verkehr auf den Flüssen. Fische und andere Lebewesen könnten die Barriere einfach durchschwimmen oder kleine Schleusen nutzen, Schiffe einfach durch die Blubberblasen manövrieren. So kann eine Anlage rund um die Uhr Plastik sammeln.
Die Arbeit von Great Bubble Barrier endet aber nicht, wenn das Plastik in dem Sammelsystem gelandet ist. Anschließend wird der Müll sortiert, analysiert, dokumentiert und recycelt. So soll der Müll nicht nur zurück in einen nachhaltigen Kreislauf gelangen, sondern auch dabei helfen, effektive Politiken und andere Maßnahmen gegen die Ursachen der Verschmutzung zu formulieren.
Unterstützt wird das Projekt unter anderem von der Kommission der Europäischen Union und der Stadt Amsterdam. Seit 2019 befindet sich hier auch die erste Bubble Barrier im tatsächlichen Einsatz. Gleichzeitig hat sich das Team bereits das nächste Ziel gesetzt. Die Great Bubble Barriers sollen so schnell wie möglich Asien erreichen, wo acht der zehn meistverschmutzten Flüsse der Welt zu finden sind.
Beitragsbild: The Great Bubble Barrier