Mit 10.000 Spiegeln

Chile eröffnet erstes Sonnenwärmekraftwerk Südamerikas

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von | 16. Juni, 2021

In der chilenischen Atacama-Wüste wurde das erste Sonnenwärmekraftwerk Südamerikas eröffnet. Im Solar-Komplex mit dem Namen Cerro Dominandor erhitzt die Sonne einen großen Speicher. So kann die Anlage rund um die Uhr betrieben werden. Ein weiterer Schritt auf Chiles Weg zur Klimaneutralität.

Spieglein, Spieglein… in der Wüste

Man könnte glauben, dass sich in Chile ein modernes Märchen abspielt. Denn plötzlich spielen ein hoher Turm und viele Spiegel eine zentrale Rolle in der Energiewende des Landes. Dafür beherbergen und verzaubern sie keine Prinzessin, sondern erzeugen sauberen Strom. 

Mitten in der Atacama-Wüste im Norden Chiles steht das neue Sonnenwärmekraftwerk – ein 250 Meter hoher Turm, umgeben von 10.000 riesigen Spiegeln. Die konzentrieren die starken Sonnenstrahlen und erhitzen damit im Turm Salz auf 560 Grad, das dann schmilzt und gespeichert wird. Anschließend wird Wasser durch die Salztanks geleitet, das verdampft und so eine Dampfturbine antreibt. Da das Salz über 17 Stunden gespeichert werden kann, liefert die Anlage rund um die Uhr Strom – auch bei schlechtem Wetter und sogar bei Nacht.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität

Chile ist seit Langem Südamerikas Vorreiter auf dem Weg zur Klimaneutralität. Selbst stark von den Folgen des Klimawandels betroffen, hat sich das Land ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2030 möchte es den CO2-Ausstoß um 30 Prozent reduzieren, bis 2050 will das Land völlig klimaneutral sein. Die neue Anlage hilft Chile, diese Nachhaltigkeits-Ziele zu erreichen: Mit einer Leistung von 110 Megawatt kann es 380.000 chilenische Haushalte mit sauberem Strom versorgen und damit jährlich 630.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen. Unterstützt wurde das Projekt unter anderem durch die Europäische Union und das deutsche Umweltministerium.

Cerro Dominador, Betreiber der Anlage, gibt in seinem Sustainability-Report an, dass im Jahr insgesamt 6.047 Tonnen CO2 durch Diesel-Motoren bei Bauprojekten emittiert wurden. Diesen ökologischen Fußabdruck möchte das Unternehmen durch seine Technik ausgleichen. Es bekennt sich auch zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen. Nicht zuletzt aufgrund dieser Tatsache erhält Cerro Dominandor Fördergelder der Europäischen Union.

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Beitragsbild: © Ministra visita planta fotosolar Cerro Dominador

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    Paul Esser

    Paul Esser ist stellvertretender Chefredakteur beim Good News Magazin. Wenn er gerade keine Medien macht oder konsumiert, studiert er Politikwissenschaften und Psychologie. Warum das alles? Lösungen waren schon immer spannender als Probleme!

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