In unserer Online-Ausgabe haben wir in den letzten Monaten immer wieder von erfreulichen Entwicklungen und positiven Nachrichten berichtet. Die Schönsten haben wir euch hier zusammengesucht:
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Neue Diagnosemethode: Endometriose per Stuhlprobe nachweisbar
Eine neue Studie des Baylor College of Medicine in Texas deutet darauf hin, dass die Diagnose von Endometriose in Zukunft einfacher und ohne Operation erfolgen könnte. Die Forschenden wiesen einen Zusammenhang zwischen bestimmten Stoffwechselprodukten im Stuhl und der Krankheit nach. Bisher war für eine gesicherte Diagnose oft eine Bauchspiegelung nötig, ein aufwendiger operativer Eingriff. Die neue Studie zeigt, dass zwölf spezifische Metaboliten als Biomarker dienen könnten, um Endometriose frühzeitig zu erkennen. Ein weiterer Durchbruch: Einer dieser Stoffwechselprodukte, 4-Hydroxyindol, könnte sogar neue Behandlungswege eröffnen, da er entzündliche Prozesse hemmt.
Norwegen verbietet Pelzfarmen – Meilenstein für den Tierschutz
Norwegen setzt ein starkes Zeichen für den Tierschutz: Seit dem 1. Februar 2025 sind Pelzfarmen im Land endgültig Geschichte. Damit folgt Norwegen dem Trend vieler europäischer Länder, in denen Pelztierzucht bereits verboten oder stark eingeschränkt ist. Die Regierung unterstützt betroffene Züchter:innen mit Millionenhilfen beim Strukturwandel – ein wegweisendes Modell für andere Nationen. Während Tierschützer:innen den Schritt als längst überfällig feiern, wächst der Druck auf die EU, ein generelles Verbot zu prüfen. Die Zeichen stehen gut, dass Pelzfarmen in Europa bald der Vergangenheit angehören.
Landwirtschaft als Schlüssel zum Wassersparen
Mit einem Anteil von 70 Prozent am weltweiten Wasserverbrauch hat die Landwirtschaft das größte Potenzial zur Einsparung von Wasser. Beispielsweise kann Tröpfchenbewässerung den Verbrauch um bis zu 60 Prozent senken, während KI-gestützte Feuchtigkeitsmessungen Landwirt:innen helfen, nur so viel zu bewässern, wie tatsächlich nötig ist. Beispiele zeigen, dass es geht: In Niger bremsen halbmondförmige Gräben die Wüstenausbreitung, indem sie Regenwasser speichern und den Boden fruchtbar machen – ein von der UNO unterstütztes Erfolgsprojekt. In Mecklenburg-Vorpommern senkten Baumreihen die Verdunstung auf Feldern um 30 Prozent. Diese Vorbilder zeigen: Innovative Ansätze, bessere Datenerfassung, wassersparende Sortenwahl und humusreiche Böden können helfen, Wasser effizienter zu nutzen. Nachhaltige Landwirtschaft funktioniert – und kann wirtschaftlich erfolgreich sein.
Frankreich: Solarpflicht für Parkplätze liefert Strom wie 10 AKWs
Seit 2023 müssen größere Parkplätze in Frankreich mit Solaranlagen überdacht werden. Bis 2028 soll das Gesetz vollständig umgesetzt sein – mit enormem Potenzial: Die erzeugte Energie könnte bis zu 11 Gigawatt erreichen, so viel wie 10 Atomkraftwerke. Der Vorteil: Bereits versiegelte Flächen werden doppelt genutzt – für Stromerzeugung und als Schutz für parkende Autos. Disneyland Paris zeigt bereits, wie es funktioniert: Die dortige Solaranlage deckt 17 Prozent des gesamten Energiebedarfs des Parks.
Großbritannien verbietet Deepfake-Missbrauch
Die britische Regierung stellt die Erstellung und Verbreitung nicht einvernehmlicher Deepfake-Bilder unter Strafe. Deepfake-Bilder sind mithilfe künstlicher Intelligenz manipulierte Inhalte, die realistisch wirken und oft ohne Zustimmung in kompromittierende oder explizite Szenen eingefügt werden. Das neue Gesetz sieht bis zu zwei Jahre Haft für Täter:innen vor und setzt klare Grenzen gegen digitalen Missbrauch. Auch Technologieplattformen werden stärker in die Verantwortung genommen. Während Großbritannien mit dieser Regelung neue Maßstäbe setzt, fehlt in Deutschland bisher eine vergleichbare Gesetzgebung. Die britische Initiative könnte als Vorbild für strengere Regelungen in Europa dienen.
Spanien zeigt: Fußfessel kann vor häuslicher Gewalt schützen
Spanien setzt seit 2009 auf elektronische Fußfesseln für verurteilte gewalttätige Partner:innen – mit Erfolg. Die Fußfessel in Verbindung mit einem Alarmsystem schützte bisher 45.000 Opfer. Nun wird das Modell auch in Deutschland diskutiert: Ein neues „Gewaltschutzgesetz“ könnte den flächendeckenden Einsatz solcher Technologien ermöglichen. Die Erfahrungen aus Spanien zeigen, dass technische Maßnahmen Leben retten können – wenn sie mit ausreichenden Ressourcen und begleitenden Schutzmaßnahmen kombiniert werden.
HPV-Impfung senkt Sterberate bei jungen Frauen drastisch
Eine neue Studie zeigt: Dank der HPV-Impfung sind die Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs bei Frauen unter 25 Jahren in den USA um 62 Prozent gesunken – ein deutlicher Beleg für die Wirksamkeit des Impfstoffs. Während die Impfquote in wirtschaftlich starken Ländern weiter steigt, fehlt in vielen einkommensschwachen Regionen oft der Zugang zu Impfprogrammen. Doch die Erfolge zeigen: Gebärmutterhalskrebs ist vermeidbar. Regelmäßige Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen und frühzeitige Behandlung können die Krankheit langfristig eindämmen. Eine bessere weltweite Verfügbarkeit der Impfung könnte noch weit mehr Leben retten.