Schon über 719.523 Postkarten schrieben Ehrenamtliche über die Initiative Post mit Herz, um einsamen Menschen Freude und Mut zu schenken. Seit 2020 hat die Aktion viele Menschen zum Strahlen gebracht, nun geht es weiter und alle können mitmachen.
Weil alle Liebe brauchen
Auch wenn es von außen oft nicht sichtbar ist, leiden viele Menschen unter Einsamkeit. In Einrichtungen für ältere Menschen beispielsweise waren in der Pandemie oft die Mitarbeitenden der einzige soziale Kontakt der Bewohner:innen.
„Die Menschen leiden und sie leiden leise“, sagte eine Diakonie-Mitarbeiterin gegenüber der Aktion Post mit Herz.
So kam eine Gruppe Freiwilliger aus Hamburg im November 2020 auf die Idee einer Website, die freiwillige Kartenschreiber:innen mit sozialen Einrichtungen verbindet. Unter dem Motto: „Nächstenliebe passt auf eine Karte“.
Lichtblick sein
Eine kleine Idee mit großer Wirkung. Es begann an Weihnachten 2020 mit über 36.000 Weihnachtsgrüßen an 300 Einrichtungen. Heute erhielten mittlerweile bereits 719.523 Menschen eine Karte. Das Team von Post mit Herz hatte mit dieser Reichweite nicht gerechnet und ist darüber sehr glücklich. So soll die Aktion immer weiter gehen, damit sich Menschen auch neben den Feiertagen nicht einsam und vergessen fühlen. Die Karten sind wie Lichtblicke und sowohl für die Schreibenden als auch die Empfangenden sehr bedeutsam.
„Die Briefe vermitteln die Botschaft: Hier denkt jemand an Dich, auch wenn wir uns nicht kennen.“
Rumjana Kirjakov, Mitgründerin von Post mit Herz
Analoge Post
Bei Post mit Herz geht es um eine Geste, die den Menschen Freude schenkt. Es geht nicht darum, die Freund:innen oder die Familie zu ersetzen. Es ist Zeit, die sich eine Person für einen anderen Menschen nimmt, um zu zeigen, dass sie an ihn denkt und ihn wertschätzt, obwohl sie Unbekannte sind. Gerade da momentan vieles rein digital läuft, berührt eine analoge Karte mit persönlichem Schriftschwung umso mehr.
Mitmachen in drei Schritten
1. Einfach auf postmitherz.org mit der eigenen E-Mail-Adresse als Freiwillige:r eintragen und von Post mit Herz eine Anschrift der sozialen Einrichtung erhalten, an die die Postkarte gehen soll. Das können Altersheime, Wohnungslosen-Einrichtungen, Kinderheime, Notübernachtungen, Krankenhäuser o.a. sein.
Auch als soziale Einrichtung kannst du dich anmelden, um Briefe zu erhalten. Meistens werden sogar mehr soziale Einrichtungen gesucht als Schreibende.
2. Nun kommt der persönliche Teil: eine schöne Karte gestalten, schreiben und die Post abschicken.
3. Die Karten werden von den Mitarbeitenden in den sozialen Einrichtungen an ihre Empfänger:innen übergeben, die sicherlich eine Überraschung erleben werden.

Von Herzen schreiben
Manchmal ist es gar nicht so einfach, draufloszuschreiben, vor allem, wenn die Karte an jemanden Unbekannten geht. Doch „es geht darum, etwas zu schreiben, das von Herzen kommt“, erklären die Ehrenamtlichen von Post mit Herz. „Es gibt kein zu viel an Wärme und Herzlichkeit, alles Geschriebene ist genau richtig. Wenn man einmal angefangen hat, geht es einfach.“ So beginnen Karten z.B. mit „Hallo lieber Mensch … “ und werden manchmal zu dreiseitigen Briefen. Manche Freiwillige geben auch ihren Kontakt an und so entstehen neue Bekanntschaften oder sogar Freundschaften.
Titelbild: Markus Spiske / Unsplash
Erstfassung: 2020, Jana Möller
Zweite Fassung: April 2022, Lucia Oiro
Dritte Fassung: Dezember 2022, Viktoria Franke
Vierte Fassung: Dezember 2024, David Gaedt