Das französische Parlament hat sich dafür ausgesprochen, “Ökozid” als Straftatbestand anzusehen, um mehr für den Umweltschutz zu tun.
Mutwillige Naturzerstörung bald passé?
“Ökozid” ist die Kurzform für „Vernichtung der natürlichen Wechselbeziehungen“. Der Begriff beschreibt die vorsätzliche und massive Zerstörung der Natur durch den Menschen. Am Samstag hat das französische Parlament mit 44 zu zehn Stimmen den “Ökozid”-Vorschlag angenommen – als eine von mehreren Maßnahmen gegen den Klimawandel, die Umweltverschmutzung und für mehr Nachhaltigkeit. Dabei sollen „die ernstesten Fälle von Umweltschädigungen von nationaler Bedeutung“ bestraft werden, so Umweltministerin Barbara Pompili. Es drohen bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe in Höhe von 4,5 Millionen Euro.
Tragweite des “Ökozid”-Gesetzes
Der neue Strafbestand könnte zum Beispiel angewendet werden, wenn ein Fluss in Frankreich verschmutzt wird, so die Ministerin. Wenn z. B. der Regenwald in Südamerika gerodet oder anderweitig beschädigt wird, könne das Gesetz nicht greifen, da es nicht dem französischen Recht unterliege. Mit dem neuen Gesetz sollen strengere Strafen für die intentionale, „ernste und anhaltende“ Verschmutzung von Wasser, Luft und Boden durchgesetzt werden können.
Wie geht es weiter?
Das Gesetz landet im Senat, sobald die Nationalversammlung das vollständige Gesetzespaket im kommenden Monat annimmt. Bis dahin lohnt sich ein genauerer Blick in die Thematik. Der Film “Ökozid” ist noch bis zum 18.05.2021 in der ARD-Mediathek. Hier der Trailer dazu:
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