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das ist ein GNM+ ArtikelWie wir gesund mit der Menstruation umgehen

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von | 13. September, 2024

Die Menstruation beeinflusst die Gesundheit der Hälfte der Weltbevölkerung auf vielen Ebenen durch das ganze Leben hindurch. Zeit, sich damit auseinanderzusetzen – und dabei einen Blick über den Tellerrand hinauszuwerfen.

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Das erste Mal kostenlose Tampons auf der Toilette habe ich zu Beginn meiner Studi-Zeit gesehen, in einer alternativen Bar, wo die Toilettentüren voller Sticker waren und die kleinen Menschen mit Rock und Hose vorne drauf längst abgeschraubt. Heute bin ich fast irritiert, wenn in meinen Boulderhallen und Stammcafés nicht zumindest darauf hingewiesen wird, dass es kostenlose Hygieneprodukte an der Kasse gibt. Ich meine, ich wohne in Berlin, also bitte. Doch kostenlose Menstruationsprodukte sind auch hier noch keine Selbstverständlichkeit, ganz wie in anderen Orten Deutschlands, Europas und der Welt. 

Vor rund zwei Jahren schrieb ich im GNM bereits über die Fortschritte im Einsatz gegen Periodenarmut und die vielen Initiativen, die sich für besseren Zugang zu Menstruationsprodukten einsetzen. Heute schreibe ich wieder einen Artikel, in dem Periodenarmut eine Rolle spielt – diesmal als Teil eines noch größeren, noch wichtigeren Themas: Menstrual Health (dt.: Menstruationsgesundheit). Denn der Zugang zu Hygieneprodukten ist nur einer von mehreren Faktoren, um menstruierenden Menschen einen aufgeklärten und selbstbestimmten Umgang mit ihrem Zyklus zu ermöglichen. Einen gesunden Umgang, durch den sie dafür sorgen können, dass es ihnen in dieser Zeit physisch und psychisch gut geht. 

Die Voraussetzungen und auch die Bedingungen für Menstruationsgesundheit können sich erheblich unterscheiden, je nachdem, wo auf der Welt wir uns befinden, in welcher Gesellschaft wir leben und welchen Status wir in ihr einnehmen. Eines ist allerdings immer gleich: Die Grundvoraussetzungen für einen gesunden Umgang mit der Menstruation und allem was dazu gehört, ist ihre Enttabuisierung. Und jetzt die guten Nachrichten: Egal in welchem Kontext wir uns befinden, es gibt überall inspirierende Persönlichkeiten und Initiativen, die sich genau dafür einsetzen. Und ihre Zahl steigt. 

Der größere Kontext

Nur um das noch einmal kurz ins Verhältnis zu setzen: über die Hälfte der Weltbevölkerung menstruiert im Laufe ihres Lebens, und das über einen signifikanten Zeitraum. 350 bis 500 Perioden haben Menstruierende laut UNICEF für gewöhnlich, das sind im Schnitt 30 bis 40 Jahre oder mehr. Es ist also mehr als gerechtfertigt, dass die Bedürfnisse von Menstruierenden mehr ins Zentrum rücken.

Und jetzt muss ich einmal selbstkritisch sein: Warum habe ich in meinen bisherigen Artikeln die Protestaktionen von Schüler:innen in Texas beschrieben, aber nicht die von Alisha Syakira Triawan, der 16-jährigen, die auf dem Women’s March in Jakarta bessere Aufklärung und Unterstützung für alle Menstruierenden forderte? Warum habe ich die Fortschritte in den USA gefeiert, als immer mehr Staaten die Steuer auf Periodenprodukte erließen, aber nur am Rand gestreift, dass Kenia 2004, als erstes Land weltweit, die Steuer auf Periodenprodukte landesweit strich? Auch wenn, das muss klar sein, das Eliminieren der “Period-Tax” oder “Pink Tax” oft alles andere als ausreicht, um den Preis von Menstruationsartikeln ausreichend zu senken.

In unseren Medien liegt der Fokus immer noch viel zu oft auf “westlichen” Ländern – andere Räume der Welt werden häufig, wenn, dann durch eine negative Linse betrachtet, die Probleme statt Lösungen thematisiert. Dabei gibt es viel Positives zu berichten.

Was uns zurück nach Kenia bringt: Dort machte im März 2023 die Abgeordnete der Präsidialkoalition, Gloria Orwoba, Schlagzeilen, als sie am Internationalen Frauentag mit einem prägnanten roten Fleck auf ihrem weißen Hosenanzug zur Senatsdebatte kam, um auf die unzulängliche Berücksichtigung der Bedürfnisse von Menstruierenden hinzuweisen. Sie musste die Versammlung nach 15 Minuten hitziger Debatte verlassen – aber viel offener geht der Einsatz für Entstigmatisierung wohl nicht. Höchste Zeit also, dass Aktivist:innen und Initiativen aus dem nicht-westlichen Raum auch in meinen Artikeln mehr Platz finden. 

Eine von ihnen ist die aus Mozambique stammende Candice Chirwa, die heute in Südafrika lebt. Mit nur 24 Jahren ist sie eine der bekanntesten und prägnantesten Stimmen im Kampf für Menstruationsgesundheit. So sehr, dass ihr von Freunden der Titel der “Minister of Menstruation” verliehen wur…

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    Luisa Vogt

    Luisa Vogt ist stellvertretende Print-Chefredakteurin beim Good News Magazin und liebt Sprachen, Reisen und das kennenlernen verschiedenster Kulturen. Beim Good News Magazin lebt sie ihre Leidenschaft für Sprache und für spannende, schöne Berichte aus aller Welt - weil die Welt viel mehr realistischen Idealismus braucht. Außerdem studiert sie nach ihrem Bachelor in Englisch und Französisch inzwischen im Master Asien- und Afrikastudien in Berlin und arbeitet als Lerntherapeutin.

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