UNICEF-Good News des Monats

Wie Jugendliche wie Hama in Mali neue Perspektiven finden

von | 27. März, 2025

Hama Djoubalo sitzt im Hof seines Hauses im malischen Dorf Toya, nahe Timbuktu, und beobachtet seine kleine Schafherde. Während er die Tiere füttert, denkt er zurück an 2012, als sein Leben eine drastische Wendung nahm und sich ihm neue Perspektiven eröffneten.

„Ich war 14 Jahre alt, als ich eine Granate aufhob. Sie explodierte und nahm mir meinen rechten Arm und mein rechtes Bein“, erzählt Hama. „Heute trage ich Prothesen, aber ich habe gelernt, damit zu leben. Und dank des PAFEEM-Projekts kann ich sogar für mich selbst sorgen.“

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© UNICEF/UNI674067/Keïta

Hama strahlt und hat seinen Lebensmut zurück! Er züchtet Schafe in einem kleinen Dorf in Mali und sichert damit seinen Lebensunterhalt.

Mit Unterstützung des PAFEEM-Projekts von UNICEF (kurz für „Promotion of Access to Financing, Entrepreneurship, and Employment in Mali“) hat Hama seine Existenz gesichert. Hama erhielt 235.000 CFA-Francs (etwa 400 US-Dollar) Startkapital, um Schafe zu kaufen und mit deren Verkauf Gewinn zu erzielen. Das Projekt richtet sich an junge Menschen, die von Konflikten und den Folgen des Klimawandels stark betroffen sind.

„Ich füttere die Tiere, verkaufe sie, wenn sie an Wert gewinnen, und reinvestiere den Erlös. Das macht mich unabhängig.“

Jugendarbeitslosigkeit bekämpfen und Zukunft sichern

Das Programm setzt zwei zentrale Schwerpunkte:

1. Einkommensfördernde Maßnahmen, die junge Menschen dabei unterstützen, kleine Unternehmen zu gründen und eigenständig Einkommen zu erzielen.

2. Arbeitsintensive öffentliche Projekte, bei denen Jugendliche gegen Bezahlung an wichtigen Infrastrukturmaßnahmen beteiligt werden – beispielsweise beim Säubern von Abwasserkanälen oder der Instandhaltung von Schulen.

In Mali sind über die Hälfte der Menschen unter 25 Jahre alt. Doch die wirtschaftlichen Perspektiven sind begrenzt, und Jugendarbeitslosigkeit birgt große Risiken: Sie macht junge Menschen anfällig für die Rekrutierung durch bewaffnete Gruppen oder treibt sie zur gefährlichen Migration.

Das Projekt PAFEEM schafft hier neue Chancen – Chancen, die Hama zu schätzen weiß:

„Früher hatten wir nichts zu tun. Jetzt habe ich eine Arbeit, gehe jeden Tag los und sehe, wie meine Region sauberer wird. Ich fühle mich wie ein Angestellter, weil ich monatlich Geld verdiene.“

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© UNICEF/UNI674063/Keïta

Hama ist glücklich – und auch der Bürgermeister von Timbuktu, Aboubacrine Cissé, zeigt sich zufrieden:

„Seit Beginn des Projekts haben wir unsere Abwassersysteme gereinigt, den Müll beseitigt und Schulen in einen besseren Zustand gebracht. Die Jugendlichen fühlen sich nützlich und tragen aktiv zur Entwicklung unserer Region bei.“

Bereits Tausenden jungen Menschen in Mali konnten dank des Projekts neue Perspektiven eröffnet werden. Für Hama ist die Botschaft klar:

„Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, an sich selbst zu glauben. Trotz aller Herausforderungen habe ich jetzt die Möglichkeit, ein unabhängiges Leben zu führen. Das bedeutet alles für mich.“

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„Only bad news is good news“, lautet eine alte Regel aus dem Journalismus. Soll heißen: Interessant sind nur die schlimmen Schlagzeilen. Auch UNICEF berichtet oft über die Probleme und Sorgen, mit denen Kinder weltweit konfrontiert werden. Es gehört zu den Aufgaben von UNICEF, den Menschen die Situation der Kinder vor Augen zu führen.

Aber gute Entwicklungen, Fortschritte und glückliche Geschichten sind für ebenso relevant. Und all die guten Nachrichten der letzten Monate hätte es nicht gegeben ohne die zahlreichen UNICEF-Unterstützer*innen, die sich unermüdlich für Kinder weltweit einsetzen. Dafür herzlichen Dank!

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Beitragsbild: © UNICEF/UNI674061/Keïta

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