In einer Online-Konferenz des World Future Council wurden weltweite Ansätze vorgestellt, um gegen giftige Substanzen vorzugehen.
Die Verschmutzung durch Chemikalien ist zu einer großen Bedrohung für die Umwelt und die menschliche Gesundheit geworden. Toxische Metalle und hochgefährliche Pestizide erhöhen das Risiko für Krankheiten wie Krebs enorm und sind gar jedes Jahr für 1,7 Millionen vorzeitige Todesfälle bei Kindern unter fünf Jahren verantwortlich. Zahlreiche Expert:innen wollen dem nun gegensteuern.
„Healthy Planet, Healthy Children”
Die gemeinnützige Stiftung World Future Council lud Expert:innen zur Online-Konferenz „Healthy Planet, Healthy Children: Success Factors For A Future Without Toxics“ (deutsch: Erfolgsfaktoren für eine Zukunft ohne Giftstoffe) ein, um zu diskutieren, welche politischen Änderungen für eine Zukunft ohne Giftstoffe nötig sind.
Alexandra Wandel vom World Future Council betont dabei die Dringlichkeit internationaler Maßnahmen und gibt einen ermutigenden Ausblick: „Unsere giftfreie Zukunft ist zum Greifen nah. Sie ist möglich“. Nikhil Seth von UNITAR, dem Ausbildungs- und Forschungsinstitut der Vereinten Nationen, betont dabei die Notwendigkeit eines ganzheitlichen Ansatzes, der Gesetzgebung, Kommunikation und Bildung kombiniert.
Schließlich stellte Samia Kassid vom World Future Council sieben politische Empfehlungen vor, die einen ganzheitlichen Ansatz widerspiegeln. Wie Samia Kassid sagte: „Handeln Sie so, als ob das Leben von Millionen von Kindern in Gefahr wäre, denn das ist es auch“.
Leuchtturmprojekte gegen die Gefahr von Pestiziden und Metallen
Auch in Sikkim, einem indischen Bundesstaat, wird etwas gegen die Gefahr von Chemikalien getan: Die dortige Regierung gründete den ersten 100-prozentig ökologischen Staat der Welt und wurde dafür 2018 mit dem Future Policy Award ausgezeichnet. Der Ansatz der Regierung umfasst einen Ausstieg aus chemischen Düngemitteln und Pestiziden und ein vollständiges Verbot des Verkaufs und der Verwendung chemischer Pestizide in diesem Staat.
Über weitere Leuchtturmprojekte auf den Philippinen, in Schweden oder Sri Lanka berichtete das Good News Magazin bereits.
Weltweite Zusammenarbeit
Einig waren sich die Teilnehmenden der Konferenz vor allem in einem Punkt: Der globale Austausch über Erfahrungen, bewährte Praktiken und der Bewusstseinsbildung als wichtige Faktoren ist für eine wirksame Politikgestaltung unverzichtbar. Aus diesem Grund hoben sie u.A. die Zusammenarbeit und einen Multi-Stakeholder-Ansatz bzw. eine gemeinsame Zielsetzung als Schlüsselfaktoren hervor, um den institutionellen Schutz von Kindern vor gefährlichen Chemikalien voranzubringen.
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