"Ein historischer Tag"

Israel ermöglicht Leihmutterschaft für gleichgeschlechtliche Paare

von | 1. Februar, 2022 | Füreinander

Nach einem Gerichtsurteil öffnet Israel die Leihmutterschaft für alle Menschen – und damit auch für Alleinstehende und homosexuelle Paare. 

Seit dem 11. Januar dürfen auch homosexuelle Paare in Israel mit Hilfe von Leihmutterschaften Kinder bekommen. Das hat das Parlament im vergangenen Jahr beschlossen. Zuvor hatte das oberste Gericht des Landes eine Anpassung der Regelung gefordert. Der Grund: In der aktuellen Form verletze sie die Menschenrechte. 

Anpassung nach Gerichtsurteil

“Wir können uns nicht mit der fortgesetzten schweren Verletzung der Menschenrechte durch die bestehende Regelung der Leihmutterschaft abfinden“, schrieb Richterin Esther Hayut in ihrer Urteilsbegründung. Binnen sechs Monaten, so die Aufforderung des Gerichts im Jahr 2021, müsse das Parlament die geltenden Regelungen zur Leihmutterschaft anpassen.

Die Leihmutterschaft, bei der Frauen Kinder für andere Menschen zur Welt bringen, ist in Israel seit 1996 legal. Bislang stand sie allerdings ausschließlich heterosexuellen Paaren sowie alleinstehenden Frauen offen. Homosexuelle Paare waren darauf angewiesen, Leihmütter im Ausland zu suchen. 

“Historischer Tag für die israelische Gesellschaft”

Der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz, der selbst offen homosexuell lebt, bezeichnet die neuesten Entwicklungen als “historische[n] Tag für den Kampf von LGBT in Israel, des langen Kampfes um Gleichheit für jeden Menschen und [historischen] Tag für die ganze israelische Gesellschaft.“ Zudem wolle er alles tun, um die Rechte der Leihmütter zu schützen. LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und transgender. 

Zwar ist es gleichgeschlechtlichen Paaren in Israel weiterhin verboten, zu heiraten, dennoch unternimmt das Land immer wieder Schritte zur Liberalisierung und Stärkung ihrer Rechte. Mit Blick auf LGBTQ-Rechte gilt Israel als tolerantester Staat im Nahen Osten. Mehrere Politiker:innen und Parlamentarier:innen leben offen homosexuell.

Beitragsbild: Kelly Sikkema | unsplash.com

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Paul Esser
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