Für Vielfalt, Toleranz und Respekt

Manuel Neuer darf Regenbogen-Binde weiterhin tragen

von | 22. Juni, 2021

Kapitän Manuel Neuer trug während der ersten beiden Europameisterschafts-Spiele der deutschen Nationalmannschaft eine Regenbogen-Binde. Nach einer umstrittenen Prüfung durch den Europäischen Fußballverband UEFA darf der Welttorhüter die Binde nun weiterhin tragen. Im morgigen Gruppenspiel gegen Ungarn hat dieses Zeichen eine noch größere Bedeutung.

Regenbogen am Fußball-Horizont

Immer wieder betont die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Respekt und Toleranz. Zuletzt erhielt Mannschaftskapitän Manuel Neuer besondere Aufmerksamkeit: Denn in den Spielen gegen den Weltmeister Frankreich und den Europameister Portugal trug er keine gewöhnliche, einfarbige Kapitänsbinde. Stattdessen zeigte seine Binde die Regenbogen-Farben – ein politisches Zeichen für die LGBTQ+-Community. 

Der Europäische Fußballverband verbietet allerdings sogenannte “sportfremde Kundgebungen” in seinem Regelwerk. So wurde auch die Regenbogen-Beleuchtung der Münchner Allianz-Arena, in der das nächste Gruppenspiel der Nationalmannschaft stattfindet, heute untersagt. Zusätzlich sind die Mannschaftskapitäne normalerweise dazu verpflichtet, bei Europa-Meisterschaften das Binden-Modell der UEFA zu tragen. Daher leitete der Verband eine Überprüfung überhaupt ein. 

“Die Botschaft lautet: Wir sind bunt!”

Nach scharfer Kritik aus der Öffentlichkeit stellte die UEFA diese Überprüfung nun ein. In einer Nachricht an den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bewertete die UEFA die Aktion als “Zeichen der Mannschaft für Vielfalt”. Das teilte der DFB auf Twitter mit. DFB-Pressesprecher Jens Grittner betonte gegenüber der Süddeutschen Zeitung: “Manuel Neuer trägt bereits seit dem Testspiel am 7. Juni gegen Lettland die Regenbogen-Binde. Als Zeichen und klares Bekenntnis der gesamten Mannschaft für Diversität, Offenheit, Toleranz und gegen Hass und Ausbeutung. Die Botschaft lautet: Wir sind bunt!”

Besondere Tragweite in einem besonderen Spiel

So kann Manuel Neuer die Regenbogen-Binde auch im alles entscheidenden, letzten Gruppenspiel am Mittwochabend gegen Ungarn tragen. Gerade in diesem Spiel ist das Zeichen der Mannschaft besonders wichtig. Denn die ungarische Politik um den Ministerpräsidenten Victor Orbán zeigt sich immer wieder intolerant gegenüber homo- und transsexuellen Menschen. Zuletzt beschloss das Parlament ein Gesetz, durch das sich junge Menschen weniger über Homo- und Transsexualität informieren können. Die riesige Plattform des Fußballs kann helfen, die Aufmerksamkeit auf die Situation der LGBTQ+-Community in Ungarn zu lenken.

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Beitragsbild: Vitalii Vitleo / shutterstock.com

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Paul Esser

Paul Esser ist stellvertretender Chefredakteur beim Good News Magazin. Wenn er gerade keine Medien macht oder konsumiert, studiert er Politikwissenschaften und Psychologie. Warum das alles? Lösungen waren schon immer spannender als Probleme!

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