Zukunftsoptimismus zum Mitnehmen

Good News Flash: Gute Nachrichten für die queere Bewegung

von | 19. Juni, 2023

Es gibt so viele gute Nachrichten und Entwicklungen, dass wir mit unserem Good News Flash
einen schnellen Überblick über aktuell positive News geben wollen. 

Good News: Gesellschaft

Gute Nachrichten für die queere Bewegung

Queere Rechte, Lgbtq Rechte
Bild: Depositphotos

Zwei Good News für die queere Gemeinschaft vom 19. Juni 2023: In Großbritannien können mehr Menschen, die wegen homosexueller Straftaten verurteilt wurden, im Rahmen einer Ausweitung des staatlichen Begnadigungsprogramms die Aufhebung ihrer Verurteilung beantragen. Das „Disregards and Pardons Scheme“ von 2012, das ursprünglich nur für Männer und bestimmte Straftaten galt, wurde nun auf Frauen und alle früheren Verurteilungen im Zusammenhang mit homosexuellen Aktivitäten ausgeweitet. Bisher haben nur 208 Personen erfolgreich eine Begnadigung und damit die Streichung ihrer Verurteilung aus dem Strafregister beantragt. Unlock, eine Wohltätigkeitsorganisation für Vorbestrafte, sieht darin einen Schritt in die richtige Richtung, fordert aber darüber hinaus automatische Begnadigungen.

Gute Nachrichten gibt es auch aus New York: Der Bürgermeister von NYC, Eric Adams, unterzeichnete im Rahmen des Pride Month eine Verordnung zum Schutz von Transgender-Personen und geschlechtsspezifischer Gesundheitsversorgung in der Stadt. Die Verordnung soll den Zugang zu Transgender-Betreuung sicherstellen und verhindern, dass städtische Ressourcen für die Inhaftierung von Personen verwendet werden, die geschlechtsspezifische Gesundheitsdienste in Anspruch nehmen. 
Die geschlechtsspezifische Versorgung umfasst medizinische, chirurgische, psychologische und nicht-medizinische Dienstleistungen für Transgender und nicht-binäre Personen. Das Bildungsministerium des Staates New York hat ebenfalls Richtlinien zur Unterstützung von transgender und geschlechtsangleichenden Schülern herausgegeben. Die queere Gemeinschaft – insbesondere transsexuelle Kinder – ist zunehmend Angriffen ausgesetzt. Die Human Rights Campaign hat angesichts der zunehmenden homophoben Gesetze und Verordnungen im ganzen Land den Notstand ausgerufen.

Good News: Natur & Nachhaltigkeit

 Breitmaulnashörner zurück im Kongo

Breitmaulnashorn
Bild: Unsplash

Good News vom 14. Juni 2023: Gute Nachrichten vom afrikanischen Kontinent: Die Breitmaulnashörner kehren in die Demokratische Republik Kongo zurück. Dort galt die Säugetierart jahrelang als ausgestorben. Nun wurden 16 Brautmaulnashörner aus einem südafrikanischen Nationalpark eingeflogen und im Nationalpark von Garamba angesiedelt. Der Nationalpark von Garamba liegt im Norden des zentralafrikanischen Landes und ist zugleich der Ort, wo im vorletzten Jahrzehnt die letzten Nördlichen Breitmaulnashörner in freier Wildbahn gesichtet wurden. 

Während diese Unterart mittlerweile als ausgestorben gilt, da nur noch zwei weibliche Exemplare existieren, gibt es von der zweiten, den Südlichen Breitmaulnashörnern, noch rund 16.000 Exemplare. 16 davon haben nun in der DR Kongo ein neues Zuhause gefunden. Die vier Millionen US-Dollar teure Umsiedlung geschah in Zusammenarbeit von African Parks und dem Kongolesischen Institut für Naturschutz und soll nur der Anfang der größten Nashornumsiedlung überhaupt sein. Ist die Ansiedlung erfolgreich, sollen in den kommenden Jahren rund 50 weitere Tiere folgen. Ziel ist es, so die Überlebenschance der Art zu steigern, die noch immer wegen ihres Horns hundertfach Opfer von Wilderei wird.

Good News: Wirtschaft

Erstmals mehr Investitionen in Solar als in Öl

solaranlage
Bild: Unsplash

Good News vom 13. Juni 2023: Die Investitionen in Solarenergie werden nach Einschätzung der Internationalen Energiebehörde (IEA) in diesem Jahr erstmals jene in die Ölproduktion übertreffen. Insgesamt 380 Milliarden Dollar fließen nach Angaben der IEA demnach jährlich in Solarenergie, 10 Milliarden mehr als in die Ölförderung. 

„Saubere Energie entwickelt sich schnell – schneller, als viele Menschen denken“, fasst IEA-Chef Fatih Birol zusammen. Demnach sei das Verhältnis in den letzten fünf Jahren von eins zu eins auf eins zu 1,7 Dollar für saubere Energie gestiegen. Unter sauberer Energie versteht die IEA etwa erneuerbare Energien, E-Autos und Kernenergie. 

Gleichzeitig liegen die Ausgaben in fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle noch immer deutlich über dem Niveau, das nötig wäre, um die Klimaneutralität nach dem Pariser Klimaabkommen bis 2050 zu erreichen. Nach Angaben der Tagesschau erreichte die weltweite Nachfrage nach Kohle 2022 ein Allzeithoch und übersteigt mit diesem Wert das für 2030 angestrebte Niveau um das Sechsfache. 

Um dem entgegenzuwirken und so einen globalen Wandel zu erreichen, sei insbesondere relevant, die Investitionskluft zwischen reichen und ärmeren Regionen zu verkleinern. Rund 90 Prozent der Ausgaben für saubere Energie werden momentan durch Industrieländer und China getätigt – und vollzieht sich damit eben nicht dort, wo Solarenergie am ertragreichsten wäre. Deswegen ist es umso wichtiger, Länder mit niedrigerem Einkommen durch globale Zusammenarbeit zu unterstützen.

Good News: Natur

Neues Gesetz in Panama verleiht Meeresschildkröten eigene Rechte

Schildkröte Pixabay
Bild: Pixabay

Good News vom 12. Juni 2023: Ein neues Gesetz in Panama gewährt Meeresschildkröten rechtliche Anerkennung und gilt als bedeutende Entscheidung für den Umweltschutz

Das Gesetz, das im März von Präsident Laurentino Cortizo unterzeichnet wurde, gibt den Meeresschildkröten das Recht, in einer gesunden Umwelt zu leben und ungehindert zu wandern. Es ermöglicht es den Bürger:innen, rechtliche Schritte zum Schutz der Schildkröten einzuleiten und Regierungen, Unternehmen und Personen für Verstöße gegen ihre Rechte zur Verantwortung zu ziehen. Panama schützte bereits zuvor 200 Strände als Nistplätze, da die in Panama vorkommenden Schildkrötenarten vom World Wildlife Fund als gefährdet eingestuft werden.

Dieser aktuelle Schritt wird als bedeutender Fortschritt im Schutz bedrohter Arten angesehen und könnte dazu führen, dass andere Länder ähnliche Maßnahmen ergreifen. Das Gesetz verbietet auch den Handel mit Meeresschildkröten und ihren Produkten, mit Ausnahme des traditionellen Gebrauchs durch bestimmte Gemeinschaften. Es ist ein Zeichen dafür, dass Tiere Rechte haben und dass der Schutz der Natur eine gemeinschaftliche Verantwortung ist.

Good News: Gesellschaft

Hilfe für Menschen nach Staudamm-Bruch in der Ukraine

Good News Flash: Ungarische Malteser versorgen Geflüchtete in Beregsurany an der ukrainischen Grenze. Foto: Malteser
Good News Flash: Ungarische Malteser versorgen Geflüchtete in Beregsurany an der ukrainischen Grenze. Foto: Malteser

Good News vom 08. Juni 2023: Nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms im Süden der Ukraine sollten mehr als 40.000 Menschen auf beiden Seiten des Flusses Dnipro evakuiert werden. Insgesamt waren 37 Städte und Dörfer betroffen. Am gestrigen Mittwoch stieg der Pegel in der Großstadt Cherson im von der ukrainischen Armee kontrollierten Gebiet um fünf Meter.

Doch trotz allem Leid und den verheerenden Folgen für die Landwirtschaft und damit die globale Wirtschaft gibt es auch Meldungen der Hoffnung aus dem zerstörten Gebiet: Hilfstruppen der Malteser aus Deutschland und den ukrainischen Nachbarländern unterstützen die Truppen vor Ort bei der Versorgung der Evakuierten. Schnellstmöglich sollen demnach Lebensmittel, Decken, Generatoren und Hygieneartikel in die betroffenen Gebiete gebracht werden. Auch UNICEF, PETA, Caritas, die Diakonie Katastrophenhilfe und viele weitere Organisationen und Freiwillige unterstützen die Menschen vor Ort.

Der Leiter der ukrainischen Malteser, Pavlo Titko, betont vor allem die notwendige psychosoziale Hilfe:

„In der Stadt Mykolaiv bietet unser Partner Mental Health Service (MHS) psychologische Erste Hilfe am Bahnhof an, wo evakuierte Menschen ankommen. Unter ihnen sind viele ältere Menschen und Frauen mit Kindern. Wir werden mehr psychosoziale Hilfe für die Betroffenen anbieten, um das Erlebte besser verarbeiten zu können.“

Pavlo Titko, Malteser Ukraine

Good News: Natur & Nachhaltigkeit

Windräder stoppen für Vogelschwärme

Windräder
Good News Flash: Windräder stoppen für Vogeschwärme. Foto: unsplash.com

Good News vom 01. Juni: Jedes Jahr fliegen im Frühjahr und Herbst Millionen Zugvögel über die Nordsee. Immer häufiger stehen ihnen auf diesem Weg die gigantischen Windräder im Weg, die für die Energiewende unerlässlich sind. Um den Einfluss dieser Windparks auf das Ökosystem zu minimieren, haben die Niederlande im vergangenen Monat ein Pilotprojekt gestartet: Erstmals wurden die Turbinen für etwa vier Stunden abgeschaltet, um die Vogelschwärme sicher passieren zu lassen.

Ab dem kommenden Herbst sollen die Windparks zum Schutz der Vögel häufiger abgestellt werden. Möglich wird dieses Vorhaben durch ein Forschungsprojekt der Universität Amsterdam, das mit Hilfe von Wetterdaten die Vogelzüge zwei Tage im Voraus vorhersagen kann. Dieser Vorlauf soll ermöglichen, dass das Hochspannungsnetz der Niederlande trotz der Abschaltung stabil bleibt.

Das Good News Flash-Team: Paul EsserNina Kegel und Viktoria Franke.

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