Vom 14. bis zum 27. März haben mehr als 2.100 Veranstaltungen an den Internationalen Wochen gegen Rassismus teilgenommen.
Jedes Jahr rund um den Welttag gegen Rassismus am 21. März setzen zahlreiche Initiativen und Aktionen ein Zeichen für Toleranz und Solidarität. Deutschlandweit fanden in zwei Wochen über 2.100 Veranstaltungen unter dem Motto “Haltung zeigen” statt – von Demonstrationen und Poetry Slams bis hin zu Workshops oder Selfie-Aktionen aus allen Gesellschaftsgruppen. Nach Angaben der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus waren es in diesem Jahr mehr als jemals zuvor.
Religionen gegen Rassismus
“Das ist ein beeindruckendes Zeichen für eine friedliche und menschenfreundliche Gesellschaft”, meint der Stiftungsvorsitzende Jürgen Micksch. “Gerade jetzt war und ist es wichtig gemeinsam Haltung zu zeigen für ein friedliches Miteinander, für die Solidarität mit Geflüchteten gleich welcher Herkunft und gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung.”
Seit die Stiftung im Jahr 2014 gegründet wurde, koordiniert und plant sie nicht nur die Aktionswochen in Deutschland, sondern finanziert und unterstützt auch zahlreiche Modellprojekte zur Überwindung von Rassismus und der Ausgrenzung von Minderheiten.
Dazu gehört unter anderem das Projekt Religionen laden ein. Vertreter:innen aus dem Alevitentum, Bahaitum, Buddhismus, Christentum, Ezidentum, Hinduismus, Islam, Judentum, der Sikh-Religion und des Abrahamischen Forums in Deutschland erarbeiten in einem gemeinsamen Arbeitskreis interreligiöse Gebete und Feierlichkeiten, um den Austausch zwischen den Glaubensgemeinschaften anzuregen und zu fördern. Außerdem erarbeiten sie Broschüren mit Tipps und Informationen, um solche Aktionen auch selbstständig in der eigenen Gemeinde durchführen zu können. So fanden nach Angaben der Veranstalter:innen allein 1.700 gemeinsame Gebete im Rahmen der Aktionswochen statt.
Sportwelt bekennt sich
Kirchen und Glaubensgemeinschaften sind bei Weitem nicht die einzigen Organisationen, die sich an den Wochen gegen Rassismus beteiligt haben. Unter anderem bot die Polizei Berlin die digitale Veranstaltung Meet a Cop an. Dabei konnten Bürger:innen in einer lockeren Atmosphäre mit Polizist:innen aus unterschiedlichen Einsatzbereichen und mit unterschiedlichen Hintergründen ins Gespräch kommen. Das Ziel: Vorurteile gegenüber den Beamt:innen abbauen. Daher richtete sich das Angebot auch explizit an Menschen mit Migrationshintergrund oder aus der LGBTQIA+-Community.
Botschafter der Woche war der Fußball-Bundesligaverein Eintracht Frankfurt. Gemeinsam mit der DFL Stiftung, dem Deutschen Fußballbund und der Deutschen Sportjugend im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) rief der Club dazu auf, getreu dem Motto der diesjährigen Aktionswochen Haltung zu zeigen: “Haltung zeigen gehört zu unserer DNA. Als Verein stehen wir Tag für Tag für unsere Werte ein und sind deshalb auch stolzer Botschafter der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Der Sport ist ein verbindendes, integratives Element in unserer Gesellschaft. Wir können nur erfolgreich sein, wenn auf und neben dem Platz Herkunft, Hautfarbe oder Religion keine Rolle spielen. Dafür zeigen wir aus Überzeugung klare Kante”, so Eintracht-Präsident Peter Fischer.
Gedenk- und Aktionstag
Die Vereinten Nationen riefen den 21. März bereits im Jahr 1966 als Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischer Diskriminierung ins Leben. Er erinnert an die friedlichen Demonstrationen gegen das Apartheids-Gesetz in Südafrika sechs Jahre zuvor, bei denen 69 Menschen ums Leben kamen und deutlich mehr verletzt wurden. Seit 1995 protestieren auch in Deutschland viele Menschen und Organisationen, um rassistische Gewalt zu beenden.
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