Bambi bekommt Hilfe

Die Rettung der Rehkitze

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von | 14. Juni, 2021

Die Zeit der Heuernte bedeutet Lebensgefahr für tausende Rehkitze. Doch es gibt einige Möglichkeiten, sie vor dem Tod zu retten. Ein Landwirt hat dabei eine einfache wie geniale Technik für die Rettung der Rehkitze entwickelt. Außerdem könnt ihr sogar auch selbst als Ehrenamtliche aktiv werden.

Vielerorts hat die Heuernte in Deutschland schon begonnen. Die Landwirtin oder der Landwirt fährt mit dem Mähfahrzeug übers Feld und sofort liegt der angenehme Geruch von gemähter Wiese in der Luft. Doch leider bedeutet diese Zeit auch Lebensgefahr für frisch geborenen Rehkitze. Nach Schätzungen werden jährlich etwa 50.000 bis 100.000 Rehkitze in Deutschland Opfer von Mähwerken. Ein Landwirt hat deshalb auf eigene Faust etwas entwickelt, um die Rehkitz-Rettung und das Mähen in einem Zug zu kombinieren. Und es gibt auch noch andere Möglichkeiten, den Rehkitzen zu helfen.

Freiwillige als Kitzretter:innen

Mit ihrem braunen Fell und ihren weißen Punkten machen sich Rehkitze für Fressfeinde nahezu unsichtbar. Aber leider ebenso für die Landwirte in ihren Maschinen. Daher gibt es Freiwillige, die sich der Rehkitz-Rettung angenommen haben. Zusammen mit dem oder der Jagdpächter:in laufen sie vor der Ernte die Felder ab und spüren Rehkitze auf. Die Fläche mit dem Rehkitz wird dann entweder abgesperrt, damit die Landwirtin daran vorbei fahren kann oder das Kitz wird sogar mit dem umliegenden Gras aufgehoben und in Sicherheit gebracht. Rehkitze verständigen sich über Fiep-Laute mit ihrer Mutter. So kann das Rehkitz auch an einem anderen Platz gefunden werden.

Besonders bei großen Feldern kann dieses Vorgehen aber sehr anstrengend sein und unter Umständen viele Stunden bis hin zu mehreren Tagen dauern. Außerdem ist die Hochsaison der Heuernte meist sehr hektisch. Ernte-Termine finden oft kurzfristig statt oder müssen witterungsbedingt spontan verschoben werden. In den letzten Jahren hat sich deshalb eine andere Suchmethode als besonders schnell und zuverlässig herauskristallisiert.

Hilfe aus der Luft

Mit Drohnen und Wärmebildkameras kann effektiver in der Rehkitzsuche gearbeitet werden. Ein Drohnen-Pilot kann ein großes Feld voll automatisch abfliegen und entdeckt die Kitze sofort als kleine rote Punkte mit Hilfe der Wärmebildkamera. Dabei werden in der Regel leistungsfähige Wärmebild-Kameras mit einer zuverlässigen Ortung eingesetzt. Die Retter:innen werden anschließend über Funk direkt zur Fundstelle geführt. Viele Organisationen arbeiten jedoch noch an einem flächendeckenden Netzwerk, um die Zusammenarbeit zwischen Retter:innen, Drohnen-Pilot:innen, Landwirt:innen und Jagdpächter:innen zu fördern, zu optimieren und nachhaltig zu gestalten.

Ein neuer Lösungsansatz

Bernd Fahrenkamp hat selbst angepackt. Aus einem Balken und ein paar Weidesticks bastelte er eine “Rehkitz-Harke”. Im besten Fall könnte jeder Landwirt diese Konstruktion mit wenig Aufwand und Material selbst an sein Mähfahrzeug hängen und die Wiese in einem Zuge durch harken und mähen. Das ist eine tolle Alternative, um ältere Rehkitze zu retten, die selbst aufspringen und wegrennen können. Besonders bei kürzerem Gras kann die einfache Methode gut angewendet werden. Frisch geborene Rehkitze haben in ihren ersten Lebenstagen jedoch keinen Flucht-Reflex, im Gegenteil, bei Gefahr ducken sie sich sogar noch tiefer auf den Boden. Und selbst wenn sie angestoßen werden, könnten sie liegen bleiben. Daher muss bei Benutzung der Harke, der Landwirt genau aufpassen – oder es braucht doch die Drohnen oder Kitzretter:innen zu Fuß.

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Wie kann ich aktiv werden?

Du willst den Rehkitzen helfen? Jetzt ist die perfekte Zeit dazu! Es gibt verschiedene Organisationen, bei denen du dich registrieren lassen kannst, wie zum Beispiel die rehkitzrettung.org . Aber auch regionale Tierschutzvereine oder Tierschutzbeauftragte vermitteln die Kontakte. Um den Rehkitzen zu helfen, braucht es auch nicht viel. Du musst nur zeitig aufstehen können und motiviert sein. Sonst steht dieser wichtigen Aufgabe nicht viel im Weg.

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Beitragsbild: Erika Fletcher / Unsplash

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