Im Jahr 2024 spendeten die Menschen insgesamt 5,1 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke. Dies entspricht einem Anstieg von etwa 2 % gegenüber dem Vorjahr und knapp 102 Millionen Euro.
Spendenverhalten 2024: Weniger Spender, aber größere Beträge
Laut Bilanz des Helfens 2024 haben im Jahr 2024 rund 16,7 Millionen Menschen in Deutschland gespendet – das sind etwa 300.000 weniger als im Vorjahr. Trotz dieses leichten Rückgangs in der Zahl der Spendenden zeigt sich ein positiver Trend: Der durchschnittliche Spendenbetrag stieg von 40 auf 43 Euro.
Besonders großzügig zeigten sich die Menschen bei der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen: Mit rund 974 Millionen Euro floss der größte Teil der Spenden – knapp 19 Prozent des Gesamtvolumens – in die Kinder- und Jugendhilfe. Auch humanitäre Hilfe, Tierschutz, kirchliche Zwecke und der Umweltschutz standen weiterhin hoch im Kurs.
Jüngere Generationen werden wohltätiger
Deutlich ist der Zuwachs unter den 30- bis 39-Jährigen, deren Spendenengagement um ganze 27 % gestiegen ist. Diese Entwicklung könnte auf ein wachsendes Verantwortungsbewusstsein bei jüngeren Altersgruppen hinweisen oder auf den leichten Zugang zu Informationen, transparente Spendenplattformen und digitale Zahlungsmöglichkeiten zurückzuführen sein.
Spendenentwicklung in Deutschland und im europäischen Vergleich
Nach dem historischen Spendenhoch im Jahr 2021 – unter anderem ausgelöst durch die Flutkatastrophe im Ahrtal – gingen die Spendensummen in den Jahren 2022 und 2023 leicht zurück. Im Jahr 2023 wurden knapp 5 Milliarden Euro gespendet, rund 12 % weniger als im Rekordjahr.
Doch 2024 zeichnet sich eine positive Wende ab: Die Spendensumme steigt wieder leicht an, sowohl insgesamt als auch beim durchschnittlichen Betrag pro Person (Bilanz des Helfens 2024).
Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit im soliden oberen Mittelfeld. Zwar wurde in der Schweiz im Jahr 2023 rund 2 Milliarden Euro und in Österreich etwa 1 Milliarde Euro gespendet – und das bei deutlich geringerer Bevölkerungszahl – doch bleibt das Gesamtvolumen in Deutschland beeindruckend und zeugt von einer weiterhin hohen Spendenbereitschaft.
Warum Menschen auch in Krisenzeiten spenden
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und inflationsbedingter Belastungen bleibt die Spendenbereitschaft in Deutschland auf einem hohen Niveau.
Ein wichtiger Grund ist, dass immer mehr Menschen die Schwierigkeiten auf der Welt sehen und verstehen. Ereignisse wie die Corona-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Folgen des Klimawandels haben die Wahrnehmung von gesellschaftlicher Verantwortung und Solidarität geschärft (allgemeine gesellschaftliche Entwicklung).
Gleichzeitig hat der digitale Wandel den Zugang zu Spendenplattformen erheblich vereinfacht. Online-Spenden, mobile Bezahlmethoden und digitale Kampagnen machen es möglich, gezielt und spontan zu unterstützen.
Die aktuelle Spendensumme zeigt also nicht nur, wie viel Geld gegeben wurde, sondern auch, dass Spenden für viele Menschen weiterhin wichtig ist. Auch wenn Deutschland im internationalen Vergleich beim Spendenvolumen pro Kopf hinter Ländern wie der Schweiz oder Österreich liegt (Spendenreport Schweiz 2023, Spendenbericht Österreich 2023), zeigt der Trend: Gemeinnütziges Engagement bleibt ein fester Bestandteil der Gesellschaft.