Das James-Webb-Teleskop hat ein neues Bild eines explodierten Sterns hervorgebracht. Dieses gibt Aufschluss über die Geheimnisse des Universums.
Das James-Webb-Teleskop hat Anfang April ein beeindruckendes Bild eines explodierten Sterns, einer sogenannten Supernova, veröffentlicht. Dieses Bild ist nicht nur schön, sondern auch aufschlussreich – jedenfalls für Wissenschaftler:innen. Jede Farbe, jeder Wirbel, jedes Glitzern beinhaltet Wissen zum Verständnis des Universums.
Ein Blick durch das James-Webb-Teleskop
Das James Webb Space Telescope (kurz JWST) ist ein Infrarotteleskop und das größte und leistungsfähigste Weltraumteleskop, das es jemals gab. Die Weltraumbehörden und Forschungseinrichtungen NASA (USA), ESA (Europa) und CSA (Kanada) haben dieses Projekt gemeinsam realisiert. Seit Dezember 2021 ist das Teleskop als Satellit im All unterwegs und hilft den Forschenden dabei, Informationen über das Weltall, die Entstehung von Galaxien, neuen Planeten, schwarzen Löchern und vielem mehr zu erhalten.
Auch der Überrest einer Supernova wurde von dem Teleskop untersucht. Er trägt den Namen Cassiopeia A und befindet sich etwa 11.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Fun Facts: Ein Lichtjahr entspricht 9,5 Billionen Kilometer und zwischen Mond und Erde liegen etwa 1,28 Lichtsekunden. Supernovae sind existenziell für die Welt und das Leben, wie wir es kennen. Durch sie verbreiten sich Elemente wie Eisen und Kalzium, die wir auch in unseren Körpern tragen, im ganzen Weltraum und neue Sterne und Planeten entstehen.
Tatsächlich wurde Cassiopeia A bereits zuvor bereits durch andere Teleskope untersucht und abgelichtet. Das extrem leistungsstarke James-Webb-Teleskop gewährt den Forschenden nun aber einen ganz neuen Blick auf den Überrest der Supernova und damit auch neue Erkenntnisse – eine davon betrifft kosmischen Staub.
Bereits viele Jahre ist bekannt, dass Galaxien voller Staub sind. Das konnte man sogar in noch ganz jungen Galaxien feststellen. Warum das so ist und woher der Staub stammt, ist allerdings unklar. Eine Vermutung ist, dass der Ursprung der Staubmengen in den explodierenden Sternen, den Supernovae, liegt. Das konnte bisher aber nicht nachgewiesen werden.
Von den aktuellen Untersuchungen von Cassiopeia A erhoffen sich Forschende jetzt weitere Klärung. Die Erkenntnisse könnten massiv zu unserem Verständnis von der Entstehung von Planeten und unserer Welt beitragen. „Wenn wir den Prozess von explodierenden Sternen verstehen, lesen wir unsere eigene Entstehungsgeschichte”, sagt Danny Milisavljevic (Purdue University) vom JWST. Schließlich bestehen wir alle aus Sternenstaub – oder zumindest aus den Elementen, die er beinhaltet.
Beitragsbild: © NASA, ESA, CSA, D. Milisavljevic (Purdue), T. Temim (Princeton), I. De Looze (Ghent University), with image processing by J. DePasquale (STScI)