Die Designerin Amelie Graf hat eine Lebensmittelverpackung entwickelt, die mitgekocht und -gegessen werden kann.
Ihre sogenannte Meal Bag besteht aus fünf Zutaten, nämlich Zellulose, Stärke, Wasser, Essig und Glycerin. Durch die enthaltene Stärke ist die Verpackung zum Beispiel ein Bindemittel für Soßen. Wer den Beutel nicht verzehren möchte, kann ihn im Biomüll entsorgen oder auf dem Kompost. Die Inhaltsstoffe der Meal Bag werden nicht modifiziert, können sich deswegen innerhalb weniger Wochen natürlich zersetzen.
Innovative Lösungsideen …
Insgesamt entstand 2018 so viel Verpackungsmüll in Deutschland wie nie zuvor. Laut dem Umweltbundesamt seien es 18,9 Millionen Tonnen gewesen. Davon wurden 69 Prozent recycelt, hierbei ist jedoch zwischen den einzelnen Materialien unterschieden worden. Beispielsweise wurden circa 90 Prozent der Verpackungen aus Aluminium recycelt, aber nur ungefähr 47 Prozent derer aus Kunststoff.
Die Meal Bag ist ein möglicher Lösungsansatz, um den Materialkreislauf zu schließen. Mit den verschiedenen Verwendungsoptionen können Verbraucher:innen nachhaltiger konsumieren.
Amelie Graf und ihre Erfindung wurden für viele Preise nominiert, wie den Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Design, den Green Concept Award und den Beyond Plastic Award. In einem Interview mit NachhaltigeJobs.de verriet die Designerin, dass sie in Zukunft die Meal Bag gerne marktreif machen, aber auch an noch mehr (Verpackungs-)Materialien weiterforschen wolle.
… aus aller Welt
Auch andere Tüftler:innen und Unternehmen arbeiten an solchen Verpackungsalternativen. Im September 2021 berichteten wir über Skipping Rocks Lab, ein Start-up aus London, das eine Verpackung hauptsächlich aus Braunalgen entwickelt hat. Ooho, wie das Unternehmen den Beutel nennt, kann für Flüssigkeiten wie Wasser oder Cocktails verwendet werden und im Anschluss auf den Kompost, aber auch verzehrt werden.
Das polnische Unternehmen Make Grow Lab hat die Scoby Packaging Materials hergestellt, das laut eigenen Angaben „strapazierfähig, zu 100 Prozent plastikfrei und heimkompostierbar“ ist. Es sei außerdem wasserdicht und daher ein guter Ersatz für beispielsweise Plastikfolien.
Dieser Artikel und unsere Arbeit sind nur dank Eurer Unterstützung möglich! Schließ jetzt ein Abo ab und werde Teil einer positiven Bewegung.
Beitragsbilder © Amelie Graf