Arabische und jüdische Menschen gemeinsam für ein friedliches Miteinander

das ist ein GNM+ ArtikelWahat al-Salam/Neve Shalom: Eine Oase für den Frieden

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von | 1. Dezember, 2024

Wahat al-Salam/Neve Shalom ist ein kleines Dorf in Israel, in dem arabische und jüdische Menschen miteinander leben. Sie zeigen: Ein friedliches Miteinander erfordert viel Vertrauen, Zeit und Arbeit – aber es ist möglich. Auch jetzt.

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“Weißt du, der Grundsatz von Wahat al-Salam/Neve Shalom ist sehr simpel. Wenn Menschen mich fragen, wie diese Magie passiert, sage ich ihnen: Es ist einfach. Wir gehen zurück zu den Grundlagen. Und die Grundlage heißt: Gleichheit für alle.”

Samah spricht diese Worte ohne Pathos. Für sie sind sie eine Selbstverständlichkeit, eine einfache, grundlegende Wahrheit. Seit 24 Jahren lebt sie in Wahat al-Salam/Neve Shalom; ihre Familie kam 2000 während der zweiten Intifada in dieses kleine Dorf auf halbem Weg zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Es ist ein einzigartiger Ort, an dem arabisch-palästinensische und jüdische Israelis eine Gemeinschaft aufgebaut haben, die beweist, dass ein Miteinander möglich ist. Und die sich dafür einsetzt, diese Botschaft über die Grenzen des Dorfes zu verbreiten: Die Botschaft, dass Frieden möglich sei. Auch in Israel und Palästina. Auch, wenn er im Moment weiter weg scheint, als je zuvor. 

An der Gemeinschaft festhalten

Samah Salaime ist eine palästinensische feministische Aktivistin, Autorin und Co-Geschäftsführerin der Bildungseinrichtungen des Dorfes. Sie kennt die Fragen der Journalist:innen und sie nimmt kein Blatt vor den Mund, als ich sie nach der aktuellen Situation frage. “Die ersten Monate nach der Attacke der Hamas waren schrecklich”, erklärt sie. “Wir wussten, dass die israelische Antwort auf das, was die Hamas-Kämpfer getan hatten, aggressiv sein würde. Aber niemand dachte, dass sie so aggressiv ausfällt.” Die Gewalt ging auch an Wahat al-Salam/Neve Shalom nicht spurlos vorüber. “Einige der Familien, die hier leben, haben Familie in Gaza und haben dutzende Menschen durch die Bombenangriffe verloren. Andere Familien haben Verwandtschaft im Süden Israels, wo die Attacke am 7. Oktober stattfand. Wir können ihren Schmerz und ihr Leid nicht vergleichen.” 

Und dennoch gibt es etwas, das sie alle grundlegend zusammenhält. “Innerhalb der Gemeinschaft besteht Einvernehmen sowohl gegen den Terroranschlag der Hamas als auch gegen den Krieg”, erklärt Samah. Und vielleicht noch wichtiger: “Niemand ist gegangen. Niemand hier hat Wahat al-Salam/Neve Shalom verlassen.” 

Es zeugt vom Vertrauen, dass die Menschen ineinander haben, in manchen Fällen vielleicht noch mehr in die Gemeinschaft, die sie hier gemeinsam aufgebaut haben und gemeinsam weiterentwickeln. Wahat al-Salam/Neve Shalom ist einzigartig, das ist allen Einwohner:innen klar. Auch darum halten sie in schwierigen Zeiten daran fest.

“Wenn wir wirklich glauben, dass Frieden möglich ist, sollten wir auch zusammen leben”

Gegründet wurde die “Oase für den Frieden”, wie Wahat el-Salam/Neve Shalom übersetzt heißt, Ende der 1970er Jahre. Die Entstehungsgeschichte ist ebenso besonders wie das Dorf selbst. Der Gründer, Bruno Hussar, wuchs als Jude in Kair…

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    Luisa Vogt

    Luisa Vogt ist stellvertretende Print-Chefredakteurin beim Good News Magazin und liebt Sprachen, Reisen und das kennenlernen verschiedenster Kulturen. Beim Good News Magazin lebt sie ihre Leidenschaft für Sprache und für spannende, schöne Berichte aus aller Welt - weil die Welt viel mehr realistischen Idealismus braucht. Außerdem studiert sie nach ihrem Bachelor in Englisch und Französisch inzwischen im Master Asien- und Afrikastudien in Berlin und arbeitet als Lerntherapeutin.

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