Weg vom CO2-lastigen Stahl

Schwedisches Startup errichtet Windkraftanlage aus Holz

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von | 11. Januar, 2024

Eine Windkraftanlage aus Holz ermöglicht Ressourcenschonung und Energieeffizienz dank modularem Aufbau.

Weltweit gewinnen erneuerbare Energien wie Photovoltaik und Windenergie immer mehr an Bedeutung. Während Offshore (also Windenergie, die auf dem Meer gewonnen wird) vielfach sehr stark ausgebaut wird, gibt es bei dem Bau von Onshore (Windenergie auf dem Land) besonders in Deutschland immer wieder Diskussionen und Herausforderungen.

Beispielsweise wird diskutiert, wie weit eine Windkraftanlage von Wohnsiedlungen entfernt sein muss, damit der Infraschall, welcher durch den Betrieb der Anlage erzeugt wird, Anwohner:innen keinen Schaden zufügt. 

In Deutschland gibt es noch eine andere Herausforderung, die in dem Gesamtkontext oft weniger Beachtung findet. So analysiert eine Spezialfolge der Lage der Nation Herausforderungen in der Infrastruktur Deutschlands und ermittelte, dass viele Straßen und Brücken saniert werden müssten, um die schweren Stahltürme produzierter Windkraftanlagen durch das Land zu transportieren. Dies sei laut der Analyse von Philip Banse und Ulf Buermeyer einer der Gründe, warum der Ausbau der Windkraft langsamer vonstattengehe als erwartet.

Windkraftanlagen aus Holz

Eine kürzlich in Betrieb genommene Windkraftanlage nahe der Stadt Skara in Schweden könnte diese Herausforderung langfristig lösen – und bringt auch andere Vorteile mit sich. Das Startup Modvion produziert Windkraftanlagen aus Fichtenholz. Im Dezember wurde das erste Exemplar in Betrieb genommen. Die Anlage ist die größte Onshore-Windkraftanlage, die je in Betrieb genommen wurde. Sie umfasst 150 Meter inklusive Flügelspitze.

Eine Windkraftanlage aus Holz ermöglicht Ressourcenschonung und Energieeffizienz dank modularem Aufbau.
Die Windkraftanlage besteht aus einzelnen Modulen, die am Standort zusammengesetzt werden. | Quelle: © Modvion

Der Turm der Anlage besteht aus 144 Schichten Furnierschichtholz und wird modular zusammengesetzt. Die Konstruktion ist damit deutlich leichter als das Pendant aus Stahl und durch den Aufbau auch leichter zu transportieren. Außerdem entfallen die CO₂-Emissionen, die bei der Stahlproduktion anfallen. Stattdessen absorbieren die Bäume vor der Weiterverarbeitung CO2. Laut Modvion wird darauf geachtet, dass mehr Bäume gepflanzt als abgeholzt werden. Damit würden laut eigenen Aussagen die Emissionen der Anlage sogar negativ sein. Rund 200 Bäume sind in die Produktion der ersten Windturbine geflossen.

Holz vs. Stahl

Die Höhe von Windkraftanlagen bestimmt maßgeblich, wie viel Energie eine Turbine erzeugen kann. Denn je höher die Flügel rotieren, desto stärkere Winde können von der Anlage eingefangen werden. Die Nachfrage nach höheren Bauten steigt deshalb schon länger. Onshore-Anlagen, die aus Stahl gebaut sind, haben hier einen entscheidenden Nachteil: Der Durchmesser der Anlage muss deutlich vergrößert werden, um die Last tragen zu können.

Eine Windkraftanlage aus Holz ermöglicht Ressourcenschonung und Energieeffizienz dank modularem Aufbau.
Modvion-Mitgründer David Olivegren ist von der Zukunft des Rohstoffes bei Windkraftanlagen überzeugt.

Modvion-Mitgründer David Olivegren äußert sich dazu im Interview mit der BBC:

“Holz und Kleber sind die perfekte Kombination. Das wissen wir schon seit hunderten von Jahren. Und weil Holz leichter ist [als Stahl], kann man höhere Anlagen mit weniger Material bauen.”

CEO Otto Lundman sagt außerdem aus:

“Die Industrie möchte Turbinen mit einer Höhe von 300 Metern Flügelspitzenhöhe bauen. Der Turm muss also 200 Meter oder höher sein. Das geht nur mit Modulen.”

Mit Stahl ist in der Theorie die Nutzung von Modulen auch möglich. Jedoch würde das Zusammenbauen deutlich komplizierter und energieintensiver sein.

Die erste Turbine des Unternehmens wurde in Zusammenarbeit mit dem dänischen Windkrafthersteller Vestas entwickelt. Bis 2027 sollen in einer neuen Fabrik pro Jahr um die 100 Einheiten der Holzanlage gebaut werden.

Beitragsbild: © Modvion

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    Lara Dehari

    Lara ist Redakteurin beim Good News Magazin. Sie träumt nicht nur von einer besseren Welt, sondern gestaltet sie mit ihren Artikeln aktiv mit. Sie hat Wirtschaftspsychologie und Medienmanagement studiert, bevor sie den Journalismus für sich entdeckte.

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