Schlafen für den sozialen Zweck

Viva con Agua eröffnet gemeinnütziges Hotel in Hamburg

von | 18. Juli, 2023

Die Villa Viva unterstützt mit 50 Prozent der Einnahmen gemeinnützige Projekte von Viva con Agua.

Das zweite gemeinnützige Gasthaus von Viva con Agua eröffnet voraussichtlich im November die Türen. Die Villa Viva soll als Ort dienen, an dem die Kultur von Viva con Agua gelebt werden kann. Viva con Agua ist ein entwicklungspolitischer gemeinnütziger Verein, der sich unter anderem für den Zugang zu Trinkwasser auf der ganzen Welt einsetzt. Zu diesem Zweck hat Viva con Agua bereits mehrere soziale Unternehmen gegründet, deren Einnahmen zur Umsetzung von Projekten in Afrika und Asien beitragen. Das 12,5 Stockwerke hohe Gasthaus, welches in Zusammenarbeit mit anderen Partner:innen im Münzviertel in Hamburg erbaut wurde, ist bereits der zweite Ort der Zusammenkunft, den Viva con Agua unterstützt.

Vor zwei Jahren eröffnete ein Hostel für Reisende in Kapstadt die Türen für Menschen aus aller Welt. Der Erfolg soll nun in Hamburg wiederholt werden. Das Hotel soll für alle da sein. Deshalb reichen die Preise für Zimmer von 19 bis 300 Euro. Im Zentrum des Hotels stehen die Werte von Viva con Agua: Entwicklung, Verbindung, Potential und Freude.

Nachhaltigkeit steht im Zentrum

Finanziert wurde der Bau durch die sogenannte Shareholder Gang, zu der viele Prominente wie Jan Delay, Tim Mälzer und Bela B gehören. Im Gegenzug erhalten die Unterstützer:innen ein Drittel der Anteile an dem Gasthaus. Der gemeinnützige Verein besitzt die anderen zwei Drittel. Im Zentrum steht als trotz Investor:innen die Gemeinnützigkeit. Projektmanager Benne Wolfers betont, dass es Viva con Agua sehr wichtig war, für das Hotel, welches insgesamt 36 Millionen Euro gekostet hat, keine Spendengelder einzusetzen.

So soll die gemeinnützige Villa Viva aussehen
Die Villa Viva soll im November öffnen | © Presse Viva con Agua

Neben dem Kostenfaktor spielte auch der Nachhaltigkeitsaspekt eine große Rolle beim Bauen. Benne Wolfers betont, dass hier oft Kompromisse notwendig sind, weil Bauvorschriften nicht immer zugunsten der Nachhaltigkeit entscheiden. So darf zum Beispiel nur ein gewisser Anteil an recyceltem Beton verwendet werden. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Elbstrand hat Viva con Agua genau analysiert, welche Einrichtungsgegenstände mit dem Nachhaltigkeitsbestreben von Viva con Agua vereinbar sind. Deshalb gibt es weder Fernseher noch Klimaanlage in den Zimmern. Denn die Lieferketten lassen nicht nachvollziehen, woher die Einzelteile stammen.

Ein gemeinnütziger Ort der Zusammenkunft

Die Villa Viva soll so bunt wie möglich werden, so Viva con Agua Gründer Benjamin Adrion. Deshalb werden die Wände von Künstler:innen unterschiedlicher Herkünfte bemalt, bevor das Hotel eröffnet. Kunst ist eines der Herzensprojekte des Vereins. Denn laut Adrion gehört sie ebenso wie Sport zu den „Sprachen“, die jede:r spricht.

Benjamin Adrion gründete Viva con Agua 2006
Benjamin Adrion gründete Viva con Agua 2006 | © Presse Viva con Agua

50 Prozent des Gewinns aus dem Gasthaus fließen in WASH-Projekte von Viva con Agua in Afrika und Asien. Dazu zählen Projekte rund um Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene. Entwicklungshelfer:innen vor Ort bringen beispielsweise Kindern spielerisch bei, warum Hygiene wichtig ist. Außerdem werden Brunnen für eine bessere Wasserversorgung gebaut.

Adrion möchte mit dem Hotel auch zur Stadtentwicklung beitragen. Das Münzviertel ist der Ort mit der höchsten Dichte sozialer Einrichtungen in Deutschland. Er möchte, dass die Menschen wieder enger zusammenrücken:

„Mein Eindruck ist, dass Europa Miteinander mehr denn je gebrauchen kann.“

Beitragsbild: © Presse Viva con Agua

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Lara Schmalzried

Lara ist Online-Chefredakteurin des Good News Magazins. Lange hat sie von einer besseren Welt geträumt. Jetzt schreibt sie Artikel, die den Blick auf die Welt verändern.

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