Kleines tun und Großes bewirken

Ein upgecycelter Bürocontainer als Ort des materiellen Austauschs

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von | 16. Mai, 2024

In unserer Serie „Nachbarn für Nachbarn” stellen wir euch regelmäßig Nachbarschaftsprojekte vor, die von der nebenan.de Stiftung gefördert werden. In Folge eins geht es um das Projekt von Larissa H., die in einem alten Bürocontainer einen Ort des materiellen Austauschs geschaffen hat.

In Gröbenzell in Bayern kommen regelmäßig Menschen in einem alten Bürocontainer zusammen. Sie kommen her, um Dinge abzugeben, die sie nicht mehr brauchen. Und sie kommen um zu stöbern und diesen Dingen ein neues Zuhause zu geben. Larissa H. verwaltet das Projekt.

In unserer Serie „Nachbarn für Nachbarn” stellen wir euch regelmäßig Nachbarschaftsprojekte vor, die von der nebenan.de Stiftung gefördert werden. In Folge eins geht es um das Projekt von Larissa H., die in einem alten Bürocontainer einen Ort des materiellen Austauschs geschaffen hat.
Mittlerweile wird Larissa H. von einem Team von rund 10 ehrenamtlichen Helferinnen unterstützt. | © Nebenan.de Stiftung

Seit Neuestem gibt es in dem Container, der zum Ort des Austausches geworden ist, auch Lebensmittel. In Kooperation mit einem Biobauernhof aus der Nähe können Menschen Obst und Gemüse abholen, das nicht den Schönheitsidealen der Konsument:innen entspricht. Larissa H. erzählt von dem upgecycelten Bürocontainer und ihrem Wunsch, Dingen ein zweites Leben zu schenken.

Worum geht es bei dem Projekt?

Unsere Idee des Ablegers ist durch seinen großen Bruder unseren Kreislaufcontainer entstanden. Diesen upgecycelten alten Bürocontainer haben wir vor 2,5 Jahren aufgestellt, um eine Ort zum materiellen Austausch zu schaffen. Der Hintergedanke war, durch das Tauschen von nicht mehr benötigten Gegenständen, Ressourcen zu schonen und Müll zu vermeiden. Mittlerweile ist es ein Treffpunkt für viele Menschen geworden, die regelmäßig vorbeikommen, um Dinge abzugeben und auch wieder mitzunehmen. Aber auch der soziale Austausch ist nicht zu unterschätzen. Da auch immer wieder Nahrungsmittel abgegeben wurden und auch sehr schnell wieder einen neuen Besitzer fanden, kam die Idee auf einen weiteren Container zu eröffnen, der primär für den Tausch von Lebensmitteln, aber auch von Pflanzen und Ernte aus dem Garten verwendet werden sollte. Nachdem wir diesen Container eröffnet hatten, entstand eine neue Kooperation mit einem Biobauernhof in der Nähe. Dieser muss große Teile seines erzeugten Gemüses entsorgen (auf den Kompost oder zum Futter der Tiere), weil es nicht den Schönheitsidealen der Konsument:innen entspricht. So vereinbarten wir mit dem Hof, dass wir dieses Gemüse abholen und kostenfrei ausgeben dürfen. Über eine Tonne Karotten fand so im Winter neue Abnehmer und wurde vor der Entsorgung gerettet.

In unserer Serie „Nachbarn für Nachbarn” stellen wir euch regelmäßig Nachbarschaftsprojekte vor, die von der nebenan.de Stiftung gefördert werden. In Folge eins geht es um das Projekt von Larissa H., die in einem alten Bürocontainer einen Ort des materiellen Austauschs geschaffen hat.
Ein Biobauernhof aus der Nähe liefert „unperfektes“ Gemüse. | © Nebenan.de Stiftung

Unser Projekt ist ein Beispiel für ein mittlerweile gut funktionierendes, selbststragendes und einfach strukturiertes Projekt ist, dass von vielen (zum Teil anonymen) Leuten getragen wird. Viele Menschen helfen in ihren zeitlichen und physischen Möglichkeiten mit, das Projekt am Laufen zu halten, zum Beispiel mit regelmäßigem Ordnunghalten, Gemüse am Bauernhof abholen, Ware zum abholen auffüllen etc. Ich habe im Juni 2021 alleine angefangen, das Projekt zu betreuen und mittlerweile habe ich um die 10 ehrenamtliche Helferinnen.

Was inspiriert dich, gemeinsam mit deinen Nachbar:innen aktiv zu werden?

Schaut man auf globale Themen wie Klimaerwärmung, Raubbau an den Ressourcen der Welt, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in vielen Ländern zum Profit für westliche Länder etc., so könnte man wirklich an unserer Gesellschaft verzweifeln. Da viele übergeordnete Themen nur bedingt lokal verändert werden können, ist es mir ein Anliegen, vor Ort in meiner kleinen Lebenswelt alles mögliche beizutragen, um unsere Welt ein bisschen besser zu machen. Umwelt- und Naturschutz liegt mir sehr am Herzen und letztlich kann man nur gemeinsam hier was erreichen. Deswegen möchte ich Räume schaffen, wo sich Menschen treffen können und gemeinsam einen Beitrag für unser Klima, unsere Umwelt und ein friedliches Zusammenleben leisten können.

Woran arbeitet ihr gerade?

Ich möchte einen Kühlschrank, betrieben durch Solarenergie , installieren. Das Besondere daran ist die Dynamik, die sich in diesem Projekt entwickelt hat. Alle helfen zusammen, um so gemeinsam einen Beitrag für den Erhalt unserer Welt zu leisten. 

In unserer Serie „Nachbarn für Nachbarn” stellen wir euch regelmäßig Nachbarschaftsprojekte vor, die von der nebenan.de Stiftung gefördert werden. In Folge eins geht es um das Projekt von Larissa H., die in einem alten Bürocontainer einen Ort des materiellen Austauschs geschaffen hat.
Der ehemalige Bürocontainer wurde mit viel Liebe zum Detail aufbereitet. | © Nebenan.de Stiftung

Kurz gesagt: Ich bin davon überzeugt, dass, wenn jeder in seiner kleinen Lebenswelt nur einen kleinen Beitrag gegen die Konsumgesellschaft und das übermäßige Leben in der westlichen Welt leistet, dann ist in der Summe sehr viel erreicht!

Das Projekt von Larissa H. und ihrem Team wird im Rahmen der Initiative „Klimaschutz nebenan” von der nebenan.de Stiftung gefördert. Diese setzt sich für klimafreundliche Nachbarschaften ein. Durch verschiedene Aktionen, wie den 2022 gestarteten Ideenwettbewerb „Klimaschutz nebenan”, bringt sie Menschen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld zusammen, um sich auszutauschen, voneinander zu lernen und miteinander konkrete Ideen umzusetzen.

#Ihr betreibt selbst ein Klimaschutzprojekt in eurer Nachbarschaft? Bis Ende Juni können Nachbar:innen aus ganz Deutschland noch auf der Aktionswebseite ihre Idee für eine klimafreundliche Nachbarschaft einreichen.

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    Lara Dehari

    Lara ist Redakteurin beim Good News Magazin. Sie träumt nicht nur von einer besseren Welt, sondern gestaltet sie mit ihren Artikeln aktiv mit. Sie hat Wirtschaftspsychologie und Medienmanagement studiert, bevor sie den Journalismus für sich entdeckte.

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