The Offline Club organisiert Treffen, bei denen man sich ganz auf sich und seine Mitmenschen konzentrieren kann – ohne digitale Ablenkung.
In einer digitalisierten Welt, in der Smartphones und soziale Medien unsere ständigen Begleiter sind, ermutigen drei Niederländer Menschen, wieder mehr in Verbindung mit sich selbst und anderen zu treten.
Die Bilder und Videos, die The Offline Club auf ihrer Instagram-Seite veröffentlichen, wirken surreal – wie aus einer anderen Zeit: Ein Café voll mit Besuchern, die ein Buch in der Hand halten, Gesellschaftsspiele spielen oder sich beim Zeichnen kreativ entfalten. Keine Handys, keine digitalen Nomaden mit einem Laptop auf dem Schoß.
Im Spätsommer 2021 verbrachte einer der Gründer, Jordy van Bennekom, ein verlängertes Wochenende offline in der Natur. Nach dieser Erfahrung des digitalen Detoxes entstand in ihm der Wunsch, Offline-Erlebnisse auch anderen zugänglich zu machen. Diese Sehnsucht teilte er mit seinem heutigen Kollegen Ilya Kneppelhout. So entstand das „Offline Getaway“ – ein Wochenende, an dem die Teilnehmer:innen ihre Handys abschalten, sich erholen und sich frei von Ablenkung von Außen auf das Wesentliche konzentrieren.
Eine Vielzahl an Offline Club Events
Inzwischen gibt es regelmäßige Offline-Events, kleinere Treffen in Cafés oder große Veranstaltungen: vor einigen Wochen versammelten sich 250 Menschen unterschiedlichen Alters und aus ganz verschiedenen Hintergründen in einer alten Kirche in Amsterdam – alle ohne Handy. Es wurden Bücher gelesen und diskutiert, gemeinsam ein großes Kunstwerk gestaltet und einem Piano-Konzert gelauscht.
Ein bemerkenswerter Aspekt an den Treffen des Offline Clubs sei laut Ilya, dass sich viele Menschen allein bei den Events anmelden, also alleine in ein Café gehen, was in anderen Kontexten oftmals schwerfällt. Vor Ort kann man dann unter sich bleiben oder aber auch Gleichgesinnte kennenlernen. Es seien schon Freundschaften und Dates aus den “Hang-Outs” entstanden, andere wollen einfach nur dem Stress für einige Stunden entfliehen und zur Ruhe kommen – ohne Handy ginge das für viele deutlich leichter.
Man könnte doch aber auch einfach in ein Café gehen und das Handy in der Tasche lassen, oder? Für Ilya gibt es mehrere Gründe, warum die Menschen trotzdem das Angebot des Offline Clubs nutzen:
„Alleine sein im Offline Club, aber mit anderen zusammen – das ist, was die Erfahrung einzigartig macht.”
Ilya Kneppelhout, einer der Gründer des Offline Clubs
Die Atmosphäre sei weniger ablenkend, da weder andere Handys klingeln, noch das eigene Handy eine Ablenkung darstellt. Einige Teilnehmer:innen bräuchten auch einen Ort, an dem jemand anderes ihr Handy wegsperrt – beim Offline Club werden die Handys nämlich eingesammelt und bleiben für den Verlauf des Events unerreichbar.
„Es ist unsere Mission, Menschen wieder mit sich selbst und anderen zu verbinden, aber auch sie auf die Beziehung zu ihrem Telefon aufmerksam zu machen und diese zu überdenken“, erklärt Ilya. „Es geht darum, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, bei dem wir Technologie als Werkzeug nutzen und es uns nicht umgekehrt Zeit wegnimmt oder uns zum Produkt macht.“
Der Offline Club verfolgt dabei nicht das Ziel, die digitale Welt komplett abzulehnen. Vielmehr geht es darum, ein gesundes Gleichgewicht zu finden und technologische Werkzeuge bewusst zu nutzen, und nicht von ihnen kontrolliert zu werden. Die Gründer Jordy, Ilya und Valentijn Klok wollen Menschen sensibilisieren und niederschwellige Möglichkeiten schaffen, für eine begrenzte Zeit offline zu gehen, um sich selbst und ihre Beziehungen neu zu erleben.
Weitere Infos zu den Events und zum „Offline-Club”
Hier kannst du erfahren, wie du ganz einfach deinen „Datenmüll“ reduzierst.
Inzwischen gibt es regelmäßige Offline-Events, kleinere in Cafés oder große: vor einigen Wochen versammelten sich 250 Menschen unterschiedlichen Alters und aus ganz verschiedenen Hintergründen in einer alten Kirche in Amsterdam – alle ohne Handy. Es wurden Bücher gelesen und diskutiert, gemeinsam ein großes Kunstwerk gestaltet und einem Piano-Konzert gelauscht.