"Wie Mini-Recyclinganlagen"

Rettet uns der Superwurm vor Plastikverschmutzung?

von | 14. Juni, 2022 | Klima

Superwurm kann Styropor essen

Australische Forschende konnten nachweisen, dass der sogenannte Superwurm Styropor verdauen kann. Dieses Wissen könnte eine Recycling-Revolution anstoßen.

Vielleicht können wir Menschen uns bald über neue Unterstützung aus dem Tierreich freuen. Forschende der australischen University of Queensland haben herausgefunden, dass der sogenannte Zophobas morio – auch bekannt als Superwurm – offensichtlich großen Appetit auf Styropor hat. Ein besonderes Enzym im Darm der Tierchen soll das möglich machen. Damit könnten die Würmer neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern, um Recycling-Abläufe zu revolutionieren. 

Dicke Plastik-Würmer

In einem Versuch teilte das Forschungsteam rund um den Biologen und Chemiker Dr. Chris Rinke die Superwürmer in drei verschiedenen Gruppen ein. Über drei Wochen bekamen sie ganz unterschiedliche Diäten: Entweder mit Styropor, Kleie oder gar keiner Nahrung, um die Forschungsergebnisse kontrollieren zu können. Das Verblüffende: Die Superwürmer, die nur Styropor bekamen, vertrugen die etwas einseitige Ernährung nicht nur, sondern nahmen im Vergleich zu ihren Artgenossen sogar etwas zu.

Eigentlich handelt es sich bei den Superwürmern um Schwarzkäfer im Larvenstadium. Sie könnten nun einen großen Beitrag zu Recycling und Nachhaltigkeitsforschung leisten, meint Rinke: “Superwürmer sind wie Mini-Recyclinganlagen. Mit ihrem Mund schreddern sie das Styropor und füttern es an die Bakterien in ihrem Darm”, sagte er gegenüber BBC News

Recycling nach Superwurm-Vorbild

Daran, dass in naher Zukunft große Anlagen entstehen, in denen die Superwürmer ein dauerhaftes Festessen veranstalten, glaubt die Forschungsgruppe allerdings nicht. Stattdessen wollen sie das Enzym identifizieren, das für die Styropor-Zersetzung verantwortlich ist, um es in größerem Stile einsetzen zu können. Nach dem Vorbild der Würmer soll Plastik dann zunächst klein gehackt und den richtigen Bakterien und Enzymen ausgesetzt werden.  

Die entsprechende Studie veröffentlichten die Forschenden kürzlich in der Fachzeitschrift Microbial Genomics.

4b06727b1bd24c6aa53f12b9c1eea0e9
No votes yet.
Please wait...

Diese Good News könnten dich auch interessieren

Alle guten Nachrichten

Im Good News Magazin stöbern

Autor/in

Autor/in

Paul Esser
GNM+

Das GNM+ Probeabo

Entdecke das GNM+ Abo mit unserem Printmagazin und exklusiven Online-Artikeln, die dein täglicher Licht­blick in der negativen Nachrichten­flut sind.

Jetzt 30 Tage testen

Das GNM+ Probeabo

Entdecke das GNM+ Abo mit unserem Printmagazin und exklusiven Online-Artikeln, die dein täglicher Licht­blick in der negativen Nachrichten­flut sind.

Das erwartet dich:

N

Gut recherchierte positive Nachrichten

N

Nachhaltig gedruckt oder digital bereitgestellte Magazine

N

Dramafrei und lösungsorientiert geschriebene Artikel

Auch Geschenk-Abo, Soli-Abo und Einzelbestellungen möglich.

GNM+

Alle guten Nachrichten

Im Good News Magazin stöbern

5