Manchmal, mitten in der Nacht, rollt ein tiefes Grollen über die Felder im Süden Kenias. Doch es ist kein Gewitter – es sind Elefanten. Am Rande der Wildnis des Tsavo-Nationalparks erleben Bäuerinnen und Bauern immer wieder, wie ihre Felder niedergetrampelt und ihre Lebensgrundlagen bedroht werden. Angesichts schrumpfender Lebensräume und wachsender Bevölkerungszahlen ist es kaum verwunderlich, dass es zwischen Mensch und Elefant immer häufiger zu Konflikten kommt. Und das in einem Gebiet, das einst friedlich geteilt wurde. Wenn sich diese Spannungen zuspitzen, kann das für beide Seiten tragische Folgen haben.
Heute ist der Mensch-Elefant-Konflikt die häufigste Ursache für unnatürliche Elefanten-Todesfälle in Kenia. Doch es gibt Hoffnung – und sie summt. Eine einfache, aber geniale Lösung hilft dabei, aus Konfrontation Koexistenz zu machen: Bienenstock-Zäune. Ausgerechnet eines der kleinsten Lebewesen der Natur wird zu einem unerwarteten Verbündeten im Schutz der größten Landtiere der Erde.
In ganz Kenia installieren Gemeinden Bienenstock-Zäune entlang ihrer Felder – natürliche, summende Barrieren, die Elefanten meiden. Die Zäune schützen nicht nur die Ernte, sondern eröffnen zugleich neue Einkommensquellen. Als Teil des „Human-Elephant Coexistence Toolbox“ vonSave the Elephants sind Bienenstock-Zäune nur eine von über 80 praktischen Methoden. Weitere Ansätze reichen von Chili-Lappen-Zäunen über alternative Pflanzen wie Sonnenblumen und Sesam bis hin zu Gemeinschaftswachtürmen – allesamt erprobt, um Mensch und Elefant ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen.
Save the Elephants in Bildern: Eine Fotostory
Kinder warten, bis ein Elefant die Straße überquert, am Lake Jipe im Süden Kenias. Solche friedlichen Begegnungen sind in Gemeinden nahe des Tsavo-Ost- und Tsavo-West-Nationalparks keine Seltenheit. (Foto: Anthony Ochieng / Save the Elephants)Eine Elefantenherde an einem Wasserloch im Tsavo-Ost-Nationalpark. Tsavos Elefanten sind für ihre rot gefärbte Haut bekannt – ein Ergebnis von Schlammbädern im eisenhaltigen Boden, der gleichzeitig Nahrung und Farbstoff liefert. (Foto: Lucia Vita / Save the Elephants) Ein Bienenstock-Zaun in Sagalla, Tsavo. Erfunden von Dr. Lucy King, Coexistence-Direktorin bei Save the Elephants, besteht diese Lösung aus echten und Attrappen-Bienenstöcken, die an einem Draht hängen. Berührt ein Elefant den Draht, geraten die Bienen in Aufruhr – das laute Summen vertreibt die Tiere. (Foto: Lucy King / Save the Elephants)Ein junger Elefant zögert vor einem von Bienen geschützten Feld. Bienen attackieren empfindliche Stellen wie Augen, Rüssel und Maul – das reicht, um Elefanten fernzuhalten. Studien zeigen: In bis zu 86 % der Fälle meiden Elefanten aktive Bienenzaunanlagen in der Erntezeit. Solche Zäune gibt es inzwischen an 97 Orten in Afrika und Asien. (Foto: Save the Elephants)Honigernte in Kajire, Tsavo. Die Farmerinnen und Farmer profitieren doppelt: Schutz für die Felder und süßer Honig, der ein willkommenes Zusatzeinkommen sichert. (Foto: Meha Kumar / Save the Elephants)Loise Kawira von Save the Elephants beim Bienenstock-Check. In Sagalla schult die Organisation lokale Imkerinnen und Imker in Bienengesundheit, Schwarmkontrolle und Pflege – damit die Zäune wirksam bleiben und das Zusammenleben gelingt. (Foto: Meha Kumar / Save the Elephants)Ein Beehive-Fence an einem Sonnenblumenfeld. Sonnenblumen schmecken Elefanten nicht – ideal für den Anbau in Tsavos heißem, halbtrockenem Klima. Die Kombination verschiedener Abwehrmethoden erhöht die Wirksamkeit. (Foto: Jasper Scofield / Save the Elephants)Landwirt Nashon Mwagharo auf seinem elefantenfreundlichen Feld. Ob summende Zäune oder unappetitliche Pflanzen – über 80 Methoden aus dem „Toolbox“-Koffer helfen beim friedlichen Zusammenleben. (Foto: Jane Wynyard / Save the Elephants)Kajire sunflower farmer Nashon Mwagharo displays a sunflower seeds and sunflower oil at the Mwakiki Trade Fair held on ** in February 2024Junge Elefanten am Flussufer in Tsavo-Ost. Der weitgehend unbegrenzte Nationalpark gehört mit 13.747 km² zu den größten Kenias. Rund 15.000 Elefanten leben in der Tsavo-Region. (Foto: Robbie Labanowski / Save the Elephants)Bäuerin Dorety Nyange installiert einen Chili-Zaun. In Öl und Chili getränkte Lappen reizen die empfindlichen Rüssel der Elefanten – ein weiteres natürliches Mittel zur Abschreckung. (Foto: Anna Siegle / Save the Elephants)Die „Chui Mamas“ aus Laikipia bei einem Training in Tsavo. Dank Save the Elephants’ Schulungen wurden allein 2024 über 150 Fachkräfte und Gemeindevorstände fortgebildet – sie geben das Wissen weiter und fördern die Koexistenz. (Foto: Kirstie Ruppert / San Diego Zoo Wildlife Alliance)Eine Elefantenherde zieht durch den Tsavo-Ost-Nationalpark. Mit den richtigen Werkzeugen und gemeinschaftlichem Engagement ist ein Zusammenleben von Mensch und Elefant möglich. (Foto: Frank af Petersens / Save the Elephants)
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