Die Regierung Tansanias strebt eine „Null-Wilderei“-Politik an, dafür stellten sie eine Taskforce zur Bekämpfung der Wilderei zusammen.
Tansania galt zwischen 1998 und 2014, als das Gebiet mit der höchsten Tötungsrate von Elefanten. Naturschutzgruppen sagten, dass sich die Population der Elefanten zwischen 2009 und 2014 um 60 Prozent reduzierte, das sei ein Verlust von rund 65.000 Tieren gewesen. Doch mittlerweile scheint das Land mithilfe der nationalen Taskforce die Wilderei in den Griff bekommen zu haben.
In einem Zeitraum von fünf Jahren wurden mehr als 2.300 Wilderer:innen und Händler:innen verhaftet. Darunter auch 21 sogenannte „Kingpins“.
“Kingpins” sind die hochrangigen Anführer:innen und Organisator:innen und verdienen den größten Anteil des illegalen Handels.
2019 seien ein Viertel weniger Wildereifälle in den Nationalparks gemeldet, als noch fünf Jahre zuvor. Hauptstaatsanwalt Sylvester Mwakitalu berichtet von einer aktiven Aufklärung der Ermittler:innen und der Staatsanwaltschaft.
„Wir haben viel unternommen, einschließlich eines Schnellreferenzleitfadens für Wildtier- und Forstwirtschaftskriminalität, der Verbesserung der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und […] für parallele Ermittlungen.
Sylvester Mwakitalu, Hauptstaatsanwalt
Erste positive Entwicklungen
Aus einer Analyse der Environmental Investigation Agency (EIA) geht hervor, dass die Wilderei in den vergangenen fünf Jahren von Ostafrika nach Zentral- und Westafrika verlagert wurde. Dennoch sei die Arbeit der Taskforce in Tansania „entscheidend“ zur Bekämpfung der Wilderei, so Mary Rice, Geschäftsführerin der EIA.
Undercoverermittler:innen berichten, dass sich die ersten positiven Entwicklungen zeigen würden. Der Verkauf von Elfenbein würde immer schwieriger werden, da die Taskforce so hart durchgreifen würde.
„Der behördenübergreifende Ansatz war […] von entscheidender Bedeutung, denn wir alle wissen aus den Erfahrungen und guten Beispielen in anderen Ländern, dass ein behördenübergreifender Ansatz der einzige Weg ist, um diese Probleme zu lösen, denn eine Behörde allein kann sie nicht bewältigen.“
Mary Rice, Geschäftsführerin der EIA
Das spiegeln auch die Ermittlungen wider. Seit 2015 habe sich in Tansania die Wilderei auf Elefanten um 80 Prozent reduziert.
Die bisherigen Erfolge
Aus dem Regierungsbericht geht hervor:
- Die Taskforce habe seit 2015 über 2.000 Verdächtige identifiziert und auf eine „schwarze Liste“ gesetzt.
- Ermittlungen ergaben, dass hinter jeder:m „Kingpins“ im Durchschnitt ein Team von 5 bis 10 Personen stehen sollen: Sammler:innen, Transporteur:innen und Mittelsmänner oder -frauen.
- Neben den 14.000 Stück beschlagnahmten Elfenbeins, fand die Taskforce in fünf Jahren auch 25 Nashorn-Hörner, 29 Nilpferd-Zähne, 29 Großkatzen-Felle, hunderte von lebenden Tieren und tausende Tonnen Holz.
Der Hauptstaatsanwalt, Sylvester Mwakitalu, ist stolz auf die Arbeit Tansanias und ist der Meinung, dass andere Länder von der Strategie lernen könnten.
„Jeder Beteiligte spielt seine Rolle, von den Ermittlern über die Staatsanwälte bis hin zur Justiz. Wir profitieren auch von starken Gesetzen und politischem Willen.“
Sylvester Mwakitalu, Hauptstaatsanwalt
Beitragsbild: cocoparisienne / Pixabay