In unserer Online-Ausgabe haben wir in den letzten Monaten immer wieder von erfreulichen Entwicklungen und positiven Nachrichten berichtet. Die Schönsten haben wir euch hier zusammengesucht:
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Europas Waldfläche wächst um neun Prozent in 30 Jahren
Die Waldflächenzunahme in der EU umfasst laut dem “Global Forest Resources Assessment 2020” der FAO (Forstabteilung der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) fast die Fläche von Österreich, der Slowakei und Slowenien zusammen. Damit trägt die gewonnene Waldfläche eine Größe, die mehr als einem Drittel des Kontinents entspricht. Und nicht nur das: Auch die Fläche der geschützten Waldgebiete ist in den letzten 20 Jahren um 65 Prozent gestiegen. Diese Flächen sind ausgewiesen zum Schutz der Artenvielfalt.
Studien zeigen, dass Kuscheln gut für die mentale und physische Gesundheit ist
Berührungen haben positive Effekte auf unsere emotionale und körperliche Gesundheit. Was für viele schon eine persönliche Selbstverständlichkeit war, ist nun auch wissenschaftlich bewiesen. Studien zeigen, dass bei Berührungen das Bindungshormon Oxytocin freigesetzt wird, welches Stress reduziert und das Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit stärkt.
Paris erhöht die Parkgebühren für SUVs, um Verkehrswende voranzutreiben
Die umfassende Verkehrswende, welche die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo anstrebt, zielt auf eine umweltfreundliche und sichere Nutzung des öffentlichen Raumes ab. Für besonders große Autos wie SUVs und große Limousinen – die dadurch nachgewiesenermaßen mehr CO2 ausstoßen – gibt es deswegen ab sofort höhere Tarife für Parkplätze: Im Stadtzentrum zahlen Fahrer:innen solcher Fahrzeuge nun 18 Euro pro Stunde. Die Stadt begründet die Entscheidung mit dem höheren Platzbedarf und der stärkeren Umweltbelastung.
Thailand: 50 Prozent weniger Teenager-Schwangerschaften
Die Zahl der Teenager-Mütter in Thailand ist in den letzten zehn Jahren drastisch gesunken. Dafür sorgten Aufklärungskampagnen und neue Gesetze seitens der Regierung. Diese garantieren fünf neue Rechte in Bezug auf sexuelle und reproduktive Gesundheit, darunter das Recht auf Information und Wissen und das Recht auf reproduktive Gesundheitsdienste. Auch intensive Kampagnen zur sexuellen Aufklärung trugen dazu bei, die Zahl der Teenager-Schwangerschaften um mehr als die Hälfte zu reduzieren: von 53,4 auf 21 Geburten pro 1.000 Mütter im Teenageralter. Bis 2027 soll die Zahl weiter sinken, auf unter 15 Geburten pro 1.000 Teenager-Schwangerschaften.
Pilotprojekt in Paris macht Bio-Lebensmittel bezahlbarer
Bereits im Juli startete die Stadt Paris gemeinsam mit der Organisation “Aktion gegen Hunger” ein Pilotprojekt im angrenzenden Département Seine-Saint-Denis, um gesunde Ernährung für Menschen mit geringem Einkommen bezahlbarer zu machen. 1,350 Einwohner:innen des besonders von Arbeitslosigkeit betroffenen Départements erhalten nun für die nächsten Monaten einen “Bio-Scheck” in Höhe von 50 Euro pro Person, der in ausgewählten Bioläden eingelöst werden kann. Mit der “Vital’im”, wie der Scheck genannt wird, erhalten Teilnehmende des Projekts zudem 50 Prozent Rabatt. So soll Bio auch unabhängig vom Einkommen zugänglich werden.
Großbritannien wird kohlefrei
Nach über 140 Jahren Stromerzeugung aus Kohle schaltete Großbritannien Ende September sein letztes Kraftwerk ab. Damit ist das Vereinigte Königreich das erste große Industrieland, das den kompletten Kohleausstieg umsetzt. Die Gründe hierfür sind vor allem ökologischer Natur, aber auch die gestiegenen Kosten spielten bei der Entscheidung eine Rolle. Bis 2035 soll dann fast gar kein CO2 mehr durch die Stromproduktion entstehen – dafür setzt die neue Labour-Regierung vor allem auf den Ausbau von Solarkraft.
Erster Second-Hand Baumarkt in Hamburg eröffnet
Schrott bewahre! So heißt die Initiative, die den ersten Baumarkt für gebrauchte Materialien im Hamburger Stadtteil Hammerbrook eröffnet hat. Das Ziel der gemeinnützigen Materialkreislaufinitiative ist es, Materialreste insbesondere aus dem produzierenden Gewerbe, aber auch aus Messebau, Film und Theater aufzubereiten und zur Wiederverwendung und Weiterverwendung zur Verfügung zu stellen. Kund:innen können im Materialkatalog online stöbern oder zwei Mal pro Woche vorbeikommen und direkt vor Ort Materialien kaufen oder gegen eine Spende mitnehmen. Am 27. September öffnete das Lager seine Türen, seitdem sind bereits unzählige Sachspenden eingegangen.
Bildungsmaßnahmen für geflüchtete Menschen in Österreich
Im September startete eine neue Initiative von AMS und der Stadt Wien, die Geflüchteten Zugang zu Bildung und Schulungen geben und damit den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern soll. Bis zu 4000 Menschen im Alter von 15 bis 25 sollen an vier neuen Jugendcolleges an einer breiten Auswahl von Kursen teilnehmen können – von Sprachkursen über Näh- und Tischlerkurse zu Veranstaltungen, in denen Teilnehmende die grundlegenden Infos zum Arbeitsmarkt und Bewerbungsprozessen lernen.
Zusätzlich soll es bald Kurse für bis zu 1000 Menschen über 25 geben. Dass das Projekt “Bildungscampus” Erfolg haben kann, zeigt eine ähnliche Initiative, die bereits vor zwei Jahren anlief. Rund die Hälfte der Absolvent:innen dort habe bereits eine andere Qualifizierungsmaßnahme begonnen oder einen Job gefunden, erklärt die Leiterin des dortigen Bildungsprogramms.
Azoren planen größtes Meeresschutzgebiet im Nordatlantik
Es ist eine historische Entscheidung: Im Oktober verabschiedete die Regionalregierung der Azoren ein Gesetz, das fast 100 000 km² Meeresfläche unter Schutz stellen soll. Die 287.000km² große Meeresfläche rund um den zu Portugal gehörenden Azoren-Archipel ist bekannt für ihre Biodiversität. 30 Prozent davon sollen nun entweder völlig unter Schutz gestellt oder stark geschützt werden. Bislang sind weniger als drei Prozent des Meeres und der Meeresböden geschützt. Bis 2030 sollen es 30 Prozent sein, so ist es im Globalen Biodiversitätsrahmen von 2022 festgelegt, den 196 Staaten unterschrieben haben. Mit ihrer Entscheidung wollten die Azoren nun eine Vorreiterrolle einnehmen, um dieses Ziel realisierbar zu machen, erklärt José Manuel Bolieiro, Präsident der Regionalregierung der Azoren.
KI-Modell erkennt Hirntumore schneller und genauer
Ein innovatives Modell zur Diagnose und Behandlung von Hirntumoren kann die Erkennungszeit für befallenes Gewebe um ein Drittel reduzieren: Binnen 10 Sekunden liefert die von Forscher:innen in Wien entwickelte KI vorläufige Ergebnisse für entnommene Gewebeproben – ein während hochkomplexer Operationen entscheidender Zeitgewinn. Gleichzeitig erkennt die KI mit dem Namen “Fast Glioma” befallenes Gewebe mit deutlich größerer Exaktheit. Bisher wurden Hochrisikotumore in rund 25 Prozent der Fälle übersehen. Unter Einsatz der KI sind es nur noch knapp 4 Prozent.