Monatelang stand das österreichische Therapieprogramm „Gesund aus der Krise“ still – nun kann es wieder starten.
Von Oktober 2025 bis Juni 2027 können weitere 30.000 Kinder und Jugendliche in Österreich kostenlos psychologische, psychotherapeutische und musiktherapeutische Hilfe erhalten. Zum ersten Mal finanziert Österreichs Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz das Projekt direkt für zwei ganze Jahre anstatt nur für ein Jahr. Dafür stellt es insgesamt 35,15 Millionen Euro bereit.
Reaktion auf Corona-Krise
Das Programm startete im Jahr 2022, um die psychischen Folgen von Krisen wie der Corona-Pandemie abzufedern. Seitdem haben rund 40.000 junge Menschen zwischen zehn und 21 Jahren das Angebot in Anspruch genommen.
Es umfasst 15 kostenfreie Einheiten psychologischer, psychotherapeutischer oder musiktherapeutischer Behandlung pro Person im Einzel- oder Gruppensetting. 1.600 Therapeut:innen in ganz Österreich nehmen an dem Programm teil und bieten Behandlungen an.
Therapie für alle ermöglichen
Die Präsidentin des Berufsverbands Österreichischer PsychologInnen (BÖP), Beate Wimmer-Puchinger, betont die Bedeutung der Fortführung: „Die vielen Krisen belasten unsere Kinder und Jugendlichen massiv. ‚Gesund aus der Krise‘ stellt sicher, dass auch finanziell benachteiligte Familien die nötige Unterstützung erhalten.“
Das Projekt wird vom BÖP gemeinsam mit dem Österreichischen Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) und dem Österreichischen Berufsverband der MusiktherapeutInnen (ÖBM) umgesetzt.
Im Juni 2025 war es vorübergehend ausgesetzt worden, nachdem aufgrund des Regierungswechsels die Finanzierung zunächst offen war. Betroffene konnten sich in dieser Zeit lediglich auf Wartelisten setzen lassen. Mit der nun beschlossenen Finanzierung wird das Programm wieder voll aufgenommen.
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