Die französische Stadt Nizza hat eine wegweisende Entscheidung getroffen: Große Kreuzfahrtschiffe dürfen künftig nicht mehr im Hafen der Stadt anlegen.
Mit diesem Schritt will Nizza die Umwelt schützen, die Luftqualität verbessern und den Massentourismus eindämmen. Doch die Stadt geht noch weiter – sie plant zusätzliche Maßnahmen für einen nachhaltigeren Tourismus.
Schutz der Umwelt und bessere Luftqualität
Ein zentrales Argument für das Verbot sind die hohen Schadstoffemissionen der großen Kreuzfahrtschiffe. Laut Umweltorganisationen stoßen diese riesigen Schiffe große Mengen an Feinstaub, Stickoxiden und CO₂ aus. Besonders die Anwohner:innen litten unter der Luftverschmutzung, wenn die Schiffe im Hafen lagen und ihre Motoren weiterliefen. Mit dem Verbot verbessert Nizza die Luftqualität erheblich und schützt das empfindliche Ökosystem der Côte d’Azur.
Kampf gegen Overtourism
Jedes Jahr strömten Hunderttausende Kreuzfahrttourist:innen für wenige Stunden in die Stadt, ohne nennenswert zur lokalen Wirtschaft beizutragen. Restaurants, kleine Hotels und Geschäfte profitierten kaum, während die historische Altstadt und die Strände unter der hohen Besucher:innenzahl litten. Nizza setzt nun verstärkt auf einen nachhaltigen Tourismus, der längere Aufenthalte und bewusstes Reisen fördert.
Neue Maßnahmen für sanften Tourismus
Neben dem Verbot großer Kreuzfahrtschiffe plant Nizza weitere Schritte, um den Tourismus langfristig umweltfreundlicher zu gestalten. Dazu gehören strengere Auflagen für kleinere Schiffe, der Ausbau von nachhaltigen Transportmöglichkeiten sowie Maßnahmen zur Förderung lokaler Unternehmen. Zudem sollen alternative Tourismuskonzepte wie Öko-Tourismus, Fahrradtouren und kulturelle Erlebnisse gestärkt werden.
Ein Vorbild für andere Küstenstädte
Mit diesem mutigen Schritt setzt Nizza ein Zeichen für andere beliebte Küstenregionen, die mit den Folgen des Massentourismus kämpfen. Städte wie Venedig, Barcelona und Dubrovnik diskutieren ähnliche Maßnahmen, um den Ansturm großer Schiffe zu regulieren.
Nizza zeigt, dass Tourismus und Umweltschutz Hand in Hand gehen können. Die Stadt beweist: Ein nachhaltiger Wandel ist möglich – zum Wohle der Anwohner:innen, der Umwelt und der Reisenden selbst.
Wer nicht auf seine Kreuzfahrt verzichten möchte, sollte einen ganz genauen Blick auf die Angebote der Reedereien werfen. Denn mit neuen Gesetzen steigt auch der Druck, emissionsmindernde Maßnahmen umsetzen zu müssen. Allerdings ist hier noch viel Luft nach oben und das Ziel Klimaneutralität in weiter Ferne, wie das jährliche Kreuzfahrt-Ranking vom NABU zeigt.