Auf gute Nachbarschaft! 5 spannende Onlineplattformen

“WirHelfen” ist das neue Portal für Nachbarschaftshilfe

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von | 25. Mai, 2021

Deutschland hält zusammen! Auch, wenn sich das nicht immer so anfühlt. Fünf Portale für Nachbarschaftshilfen beweisen das.

Immer mehr Nachbarschaftshilfen für Unterstützung und Austausch

Jeder kocht nur sein eigenes Süppchen? Und jede denkt doch zuerst immer an sich? Individualisiert, digitalisiert und jetzt auch noch sozial distanziert … so könnte manch Vorurteil über die Lage in der deutschen Gesellschaft lauten. 52 % der Menschen fürchten derzeit, dass der Zusammenhalt in der Gesellschaft schwächer wird, laut einer Umfrage der Caritas. Doch tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Auch wenn manch einer durch die Medien den Eindruck erhält, Deutschland sei sogar „gespalten“. 2020 spendeten die Deutschen so viel wie selten zuvor. Humanitäre Hilfe hatte dabei Priorität. Und neben zahlreichen anderen Beispielen für Solidarität in der Gesellschaft, vereinen aktuell immer mehr Plattformen für Nachbarschaftshilfen Menschen direkt an ihrem Wohnort. Wie das geht und abläuft? Wir nehmen die Portale unter die Lupe.

Neu auf der Landkarte: wirhelfen.eu

Ganz neu und als Organisation auch noch in der Gründungsphase will sich wirhelfen.eu einen Namen machen. Ähnlich wie nebenan.de oder nachbarschaft.net geht es darum, Hilfsangebote online zu vermitteln. Auf der Plattform können sich Hilfesuchende und Helfer:innen registrieren und sich so leichter finden. Besonders einfach lässt sich die Landkarte bedienen, mit der ich Hilfsangebote von bereits etwa 7900 Helfer:innen in den Kategorien Einkaufen, Kinderbetreuung und “Dinge teilen” finde.

Oldie but Goldie: nebenan.de

Der Gründer von nebenan.de, Christian Vollmann, zog vom bayrischen Dorf nach Berlin. In der Hauptstadt begegnete ihm die ‚Berliner Schnauze‘ und der Großstadtindividualismus. Seine Nachbar:innen kannte er damals überhaupt nicht. Spontan startete er den Versuch: Wollen sich die Leute denn überhaupt kennenlernen? Ja, wollen sie! Die Idee für die Website nebenan.de war geboren und 2015 startete die aktuell größte Plattform Deutschlands. 2021 sind es über 1,7 Mio. Nutzer:innen und rund 100 Mitarbeiter:innen. Die Nutzung ist kostenlos, finanziert wird nebenan.de von Spenden und über Kooperationen. Um die Plattform zu nutzen, ist eine Registrierung notwendig. Zielgenau lässt sich die eigene Straße oder das eigene Viertel suchen. Wie bei einem virtuellen schwarzen Brett, gibt es Tausch- oder Kaufangebote. Jemand sucht einen Babysitter oder eine Putzhilfe. Und manchmal gibt es auch Einladungen zu Stammtischen (aktuell natürlich digital) des Viertels.

Die nachhaltigen Nachbarn: Zwopr

Die Gründer von Zwopr sind der festen Überzeugung, dass es nach wie vor eine große Hilfsbereitschaft in der Gesellschaft gibt. Oft weiß man nur nicht, wie man sich einbringen kann. Dafür gibt es seit 2019 Zwopr. Das Besondere bei dieser Plattform ist: Zwopr vereint Hilfsbereitschaft und Klimaschutz! Wie das geht? Über eine App verbinden sich die Nachbarinnen und Nachbarn miteinander. Wem geholfen wird, der hat danach die Möglichkeit direkt etwas für die Umwelt zu tun. Zum Beispiel mit dem Zwopr Aufforstungsprogramm Bäume zu pflanzen. Die Überlegung ist: Ich lasse mir noch viel lieber helfen, wenn ich danach auch selber direkt etwas zurückgeben kann. Zwopr vereint zurzeit übrigens besonders viele Tierliebhaber. Hast du Lust auf einen langen Spaziergang mit einem tierischen Freund? Vielleicht braucht deine Nachbarin zwei Straßen weiter jemanden zum Gassigehen. Besonders im Fokus stehen bei Zwopr der Austausch von Fähigkeiten und Talenten in der Community. Computerproblem? Zwei linke Hände? Vielleicht können deine Nachbarn helfen!

Alle für Eine: Nachbarschaft.net

Auch Nachbarschaft.net gibt es bereits seit 2015. Es ist etwas langsamer gewachsen, da nebenan.de zu der Zeit eine starke Konkurrenz war und im Prinzip Nachbarschaft.net genauso funktioniert. Die Nutzung ist kostenlos und die Plattform steht auf allen Geräten zur Verfügung, im Web oder als App auf dem Handy. Bei der Registrierung gebe ich meine Straße an und sehe danach direkt alle Nachbar:innen mit ihrem angegebenen Wohnort und ihrem Profilbild. Zudem kann ich mir anschauen, welche Interessen und Hobbys sie verfolgen. Über eine Matching Funktion werden Nutzer:innen mit gleichen Angaben einander vorgeschlagen. Lokale Unternehmen können außerdem mit Aktionen wie Rabatten oder anderen Besonderheiten ihre Nachbarn direkt erreichen.

Einfach mal anklopfen: Pizipi

Pizipi ist hervorragend für schüchterne Menschen … oder für in einer Pandemie lebende Menschen. Virtuell kannst du in der App bei deinen Nachbarinnen und Nachbarn einfach anklopfen und sie so kennenlernen. Klingt wie eine Datingplattform? Joa, könnte unter Umständen auch dafür genutzt werden. Die Grundidee ist eine lokale und direkte Vernetzung von Nachbar:innen. Welche Interessen diese dabei jeweils verfolgen, klären sie dann unter sich. Die Nutzung ist kostenlos, bei der Registrierung muss man auch hier einen Namen und eine Adresse angeben. Danach werden dir deine Nachbar:innen mit ihrem Profilbild angezeigt und du kannst virtuell anklopfen. Machen sie dir die „Tür auf“, kann danach miteinander privat gechattet werden. Außerdem gibt es einen öffentlich Chat für alle Nachbar:innen in dem Viertel und Filter, um nach Themen wie „Haustiere“ oder „Flohmarkt“ gezielt zu suchen.

Um die Ecke denken … oder gehen: Lokale Intiativen

Neben den überregionalen Plattformen organisieren auch viele kleinere Gruppen oder gemeinnützige Träger Nachbarschaftshilfen. Recherchier einfach kurz, was bei dir in der Gegend angeboten wird. Besonders 2020 ist in Sachen Nachbarschaftshilfen viel passiert und zahlreiche Menschen haben die Initiative ergriffen, teilweise sogar eigene Hilfen gegründet. Denn besonders wichtig war und ist es, dass auch diejenigen erreicht werden, die kein Internet nutzen oder nutzen können. Einige Hilfsbereite haben sogar einfach an Bäumen und Laternen Zettel ausgehängt mit ihren Kontaktmöglichkeiten und den Aktionen, die sie gerne freiwillig anbieten. Oder wie wäre es in dem eigenen Hausflur ein schwarzes Brett zu installieren – vielleicht hat ja auch deine Vermieterin oder dein Vermieter gar nichts dagegen einzuwenden? Bleibe mutig, denn du bist nicht alleine: in ganz Deutschland gibt es rund 31 Millionen ehrenamtliche Helfer:innen. Auch in deiner Nachbarschaft sind garantiert einige dabei!

Beitragsbild: © Catherine Cordasco (für United Nations) / Unsplash

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    Lucia Oiro

    Lucia Oiro (ehem. Lehmann) liebt die Vielfalt. Als Autorin, Redakteurin und Performancekünsterlin realisiert sie Projekte, die dieser Liebe entsprechen. Einer ihrer Träume ist, die Welt durch Positive Nachrichten mitzugestalten und all die inspirierenden Menschen und Initiativen ans Licht zu bringen. Umso glücklicher ist sie, diese Vision nun mit dem Team vom Good News Magazin zu realisieren! Ein Team, das wirklich Berge bewegt und bei dem sie sehr stolz ist, ein Teil davon zu sein.

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