Die Erhebung für den großen „Atlas der Säugetiere“ hat ein erfreuliches Ergebnis gezeigt: Die Anzahl der Säugetierarten ist innerhalb der letzten 25 Jahre in der Schweiz und in Liechtenstein um 14 Prozent gewachsen. Es wurden zwölf Arten entdeckt, die 1995 entweder in beiden Ländern ausgestorben oder teilweise noch unbekannt waren. Das könnte daraufhin deuten, dass auch die Anzahl dieser Tiere zugenommen hat. Was ist hier geschehen? Was musste passieren, damit heute in der Nacht wieder der Wolf heult und am Tag der Hirsch röhrt. Vor hundert Jahren war selbst das Wildschwein ausgerottet. Eine nachhaltige Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit Mensch und Natur.
Erschreckende Zustände noch vor hundert Jahren
Elch, Auerochs, Wisent, Wildpferd, Wildschwein, Rothirsch, Reh und Steinbock waren vollständig ausgerottet, nur noch ein paar wenige Gämse – so sah die Situation in der Schweiz vor hundert Jahren aus. Vor allem die konstante Ausbeutung des Waldes durch den Menschen war verantwortlich. Nicht mal ein Reh im Wald? Die Situation war furchtbar als das entscheidende Gesetz 1876 über die Jagd und den Schutz der wildlebenden Säugetiere und Vögel erlassen wurde.
Große Erfolge und keine Entwarnung
Heute sind viele Tiere wieder da, manche, wie etwa der Goldschakal fühlen sich erst jetzt richtig wohl in der Schweiz. Und einige Arten, wie die Walliser Spitzmaus oder Kryptische Fledermaus, wurden bei der Erhebung sogar komplett neu entdeckt. Doch auch heute sind besonders kleine Tiere immer noch stark bedroht. Beispielsweise die Fledermaus muss um ihr Leben fürchten. „Siedlungsentwicklung, Freizeitverhalten der Menschen, Lebensraumverlust und Fragmentierung der Landschaft, Umweltgifte und Lichtverschmutzung sind den Kleinen extrem abträglich“, sagt Hubert Krättli, Geschäftsführer der Stiftung Fledermausschutz.
„Zeig mir deine Maus, Katze!“
Bei der Aktion «Zeig mir deine Maus, Katze!» vom Naturmuseum Solothurn, war die Bevölkerung der Region aufgerufen, die Beutetiere ihrer Hauskatzen zu dokumentieren. Anschließend lernten die Forscher:innen aus diesen Daten viel über Mäuse, vor allem über die gefährdete Spitzmaus. Fleißig mitgemacht hat die Bevölkerung auch beim Igel-Projekt: 160 Freiwillige beaufsichtigten je ein eigenes Gebiet und kontrollierten diese auf Fährten in Spurentunneln. Die Stollen sind mit Karton ausgelegt und enthalten ein Stempelkissen. Die Igel treten hinein und hinterlassen dann ihre Abdrücke. Mit diesen und vielen anderen Aktionen wurde die Gesellschaft einbezogen und sensibilisiert.
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Beitragsbild: Bild von Gerhard G. auf Pixabay