Mehr Ehrenamt, mehr Nächstenliebe

Für mehr Ehrenamt: letsact vereint Freiwillige und Organisationen

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von | 18. November, 2022

Die Volunteering-App letsact bringt Freiwillige mit Organisationen und Vereinen zusammen und erleichtert so den Zugang zu ehrenamtlicher Arbeit.

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Präsentiert von letsact (Werbung)

Es ist Donnerstagabend. Millionen Menschen sitzen zu Hause, verbringen den Abend vor dem Fernseher, am Handy, vielleicht auch in einer Bar mit Freund:innen. Ebenso aber könnten einige den Abend in einem integrativen Kochkurs mit geflüchteten Menschen verbringen. Oder als Leiterinnen in einer Jugendgruppe. Oder beim Spieleabend mit Senioren. Die kostenlose Volunteering-App letsact will Menschen genau diese Optionen näherbringen, indem sie eine Brücke zwischen Freiwilligen und Organisationen schafft.  

Denn der Bedarf nach Hilfe ist enorm: In über 600.000 Organisationen in Deutschland werden helfende Hände gebraucht. Gleichzeitig gibt jede:r dritte Deutsche an, sich gerne ehrenamtlich engagieren zu wollen. Diese Diskrepanz will die größte Volunteering-App beenden und ehrenamtliche Arbeit fördern. Bereits über 100.000 Freiwillige und Organisationen haben sich so gefunden – doch das soll erst der Anfang sein. 

Ehrenamt mit einem Klick

Als Ludwig Petersen und Paul Bäumler frisch ihr Abitur in der Tasche hatten, wollten sie die neu gewonnene Zeit sinnvoll nutzen. Doch die nun 22- und 23-Jährigen merkten schnell: Ganz so einfach ist die Suche nach einem Ehrenamt gar nicht. Organisationen mussten gesucht, gefunden und kontaktiert werden. Sie landeten auf Websites mit obsoleten Informationen, auf Anrufbeantwortern und schließlich bei der Erkenntnis, dass die Suche nach Ehrenamt einfacher gehen muss. 

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Ehrenamt finden, entspannt von unterwegs. Foto: letsact

In einer Zeit, in der sich jede:r mit einem Klick eine fremde Wohnung oder ein Taxi buchen kann, so die Idee, sollte auch ehrenamtliches Engagement nur ein Klick entfernt sein. Mit der App letsact, die deutschlandweit kostenlos im App Store und Play Store downloadbar ist, setzen sie genau das um: Nach kurzer Anmeldung bekommen die Nutzer:innen auf der App verschiedene Organisationen und Vereine angezeigt, die auf der Suche nach Unterstützung sind. Die Freiwilligen können dann entscheiden, welche Organisation den eigenen Interessen, Kenntnissen und Fähigkeiten am besten entspricht. 

“Ehrenamtliche Arbeit gibt es in allen Bereichen und jeder kann etwas finden, das ihm oder ihr liegt.”

Die Funktionsweise der App dürfte damit vielen bekannt sein – letsact, das neue, bessere Tinder. Das Tinder mit Mehrwert. Und Menschen kennenlernen kann man auch hier: Nutzer:innen sehen direkt, wer noch an einem Projekt teilnimmt. “Die App ist ein cooles Tool, um Leute kennenzulernen und dabei noch Gutes zu tun,” so Marlene Balser, die bei letsact für Social Media zuständig ist. 

Wandel bringt neue Möglichkeiten

Das letsact-Team hat in den letzten Monaten viel unternommen, um Menschen auf verschiedene Arten zu erreichen. Ein Fokus lag dabei auf der Hauptstadt: Das letsact-Team war auf vielen Veranstaltungen und Festivals präsent, um mögliche Freiwillige da zu treffen, wo sie sind, ins Gespräch zu kommen und für Wiedererkennen zu sorgen. Dieser Versuch “zu schauen, wie es ist, wenn wir den Fokus auf eine Großstadt legen”, sei ein voller Erfolg gewesen. Ähnliche Aktionen sollen darum bald auch in anderen Städten folgen. 

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Das letsact-Team auf einem der zahlreichen Events. Foto: letsact

Die Kraft dazu hat das Team nun: Innerhalb des letzten halben Jahres hat sich das Team auf elf Mitarbeitende verdoppelt. Damit wird der Verein selbst zur Blaupause für den derzeitigen Wandel. Ihre Arbeit im Social Media-Bereich zeige Marlene derzeit besonders, dass aufseiten der Organisationen und Vereine viel passiert, Vernetzung und gegenseitige Unterstützung immer wichtiger werden: 

“Vereine und Organisationen stecken gerade super viel Energie in ihre Mission. Und für die ganzen neuen Ideen gibt es gerade auch den Nährboden, weil es Menschen gibt, die was machen wollen. Das ist eine total interessante Zeit, aktuell.” 

Dieser Tatendrang und das gegenseitige Bestärken motiviere auch Marlene selbst in ihrer Arbeit: “Ich habe das Gefühl, das ist ein riesengroßer Kreis und alle halten sich an der Hand”, beschreibt sie das Netzwerk an verschiedensten Organisationen und Vereinen in Deutschland. Diese Bemühungen fruchten, die Motivation der Menschen, nach zwei langen Pandemiejahren wieder selbst aktiv zu werden, sei deutlich spürbar. Sie blicke darum optimistisch in die Zukunft. Auch, weil es immer mehr Möglichkeiten gäbe, sich zu engagieren – etwa, indem Freiwillige remote von Zuhause aus den Social Media-Auftritt einer Organisation mitgestalten. Dennoch: Menschen vor Ort zu sehen, sei immer noch schöner. 

Ehrenamt, eine Luxusangelegenheit?

Trotz wachsendem Interesse an ehrenamtlicher Arbeit erlebe das Team derzeit auch einen prekären Zwiespalt: Einerseits brauche man Hilfe gerade mehr denn je, andererseits seien Menschen in Zeiten von Inflation und Energiekrise zu Mehrarbeit gezwungen, wodurch sich die Zeit, die für ehrenamtliche Hilfe aufgewandt werden könnte, minimiert. 

Dennoch: “Ich hoffe, dass wir mit unserer App zeigen können, dass es schnell und einfach geht, auch nur einmal was auszuprobieren und dann zu merken, dass es was Schönes ist. Und dass man sich dann vielleicht trotzdem die Zeit freiräumt.” 

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Die Website des Vereins. Foto: letsact

Außerdem will letsact mit der Vorstellung brechen, dass Ehrenamt vor allem eine Angelegenheit älterer Menschen sei. Ziel sei es, auch “die jungen Leute, die Visionen haben, die Bock haben, davon zu überzeugen, dass Ehrenamt ein Teil des Lebens sein kann.” Dieser Teil, so Marlene, müsse auch gar nicht wöchentlich sein. 

Darum wünsche sie sich auch von der Politik, dass das Thema des Ehrenamts mehr positive Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfährt. Ehrenamt sei für das Funktionieren eines Staats maßgeblich. Umso wichtiger sei es daher, dass Menschen noch mehr den Wert von Ehrenämtern begreifen. Zugleich liegt darin ein wichtiger Schlüssel, die Gesellschaft zu formen und etwas an sie zurückzugeben: “Wir haben es in der Hand, die Gesellschaft hat es in der Hand,” fasst Marlene zusammen.

“Das hat mir total viel gegeben”

Wie auch die anderen im letsact-Team ist auch Marlene schon lange ehrenamtlich aktiv – in Jugendgruppen, als Trauerbegleiterin und in der Geflüchtetenhilfe etwa: “Das war super krass, aber hat mir auch total viel gegeben. Deswegen habe ich immer daran festgehalten, dass ehrenamtliche Arbeit einfach super super wichtig ist. Für die Gesellschaft, aber auch für einen selber.” 

Dem allgemeinen Vorwurf an Freiwillige, die Arbeit nur der eigenen Bestätigung wegen zu tun, hält sie entgegen: “Ich finde es gar nicht so schlimm, wenn jemand sagt: Ich mache das, weil es mir total viel gibt. Es ist sogar absolut fair, wenn man sich gut fühlt, weil man etwas gegeben hat, was das Gegenüber bereichert hat.”

Auch ihre Arbeit bei letsact sei geprägt von diesem Gefühl, etwas Gutes zu machen: “Es fühlt sich an wie eine Familie”, schwärmt sie. Vor allem die gemeinsame Vision und das ständige Bestärken, aber auch Hinterfragen verschiedener Ideen sei im Team deutlich spürbar – sogar über den Bildschirm, denn das Team arbeitet größtenteils remote, verteilt von Berlin über München, Athen bis hin nach Kiew. 

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Ehrenamtliche bei der Kleiderspende. Foto: letsact

Der persönliche Besuch bei Projekten hat dennoch einen hohen Stellenwert. Auch mit exponentiell wachsender Projektanzahl will das Team in Zukunft weiterhin möglichst viele Gesichter hinter den Profilen kennenlernen. Diese Besuche teilen sie auf Instagram unter @letsactapp – bzw. einen winzigen Einblick dessen, wie Marlene betont. “Es ist immer total prägend, die Geschichten der Menschen zu hören – und von ihrer Motivation. Zu sehen, dass es diese Menschen gibt und dass wir was tun, um ihre Arbeit zu unterstützen, gibt mir sehr viel Kraft für die Arbeit.” 

Selber aktiv werden

Besonders berührt war Marlene von ihrem Besuch bei der Hitzehilfe in Schöneberg, die das IB Berlin-Brandenburg dieses Jahr erstmals ins Leben rief. Die letsact-Mitarbeiterin ist sich sicher, dass diese einen wichtigen Anstoß für die Gründung weiterer Hitzehilfen gegeben habe. Wie viele andere sei auch die Hitze- bzw. nun Kältehilfe für Freiwillige offen: “Jederzeit, egal wer, einfach vorbeikommen und sagen: ‘Ich habe gerade drei Stunden Zeit’”, zitiert sie einen der Freiwilligen vor Ort. Auch über die App sei dies leicht möglich. Als weitere Herzensprojekte nennt sie die Trauerbegleitung der Malteser sowie Clean Up-Veranstaltungen.

Deutlich wird, die Vielfalt an Projekten und Engagements ist ebenso riesig wie deren Bedarf an Unterstützung. Darum will letsact schon bald nicht mehr nur in Deutschland vertreten sein. Wachstum sei gerade ein wichtiger Schritt, um zur “Familie für alle Organisationen und Vereine” zu werden, zur Anlaufstelle für Vereine, Organisationen und Freiwillige. 

“Jeder geht achtmal am Tag auf Instagram – wieso nicht auf unsere App? Und einfach schauen, was es gibt: Organisationen kennenlernen, Menschen kennenlernen, Vereine kennenlernen.”

Im Kern gehe es um “einfach mehr: Mehr Menschen, mehr Organisationen, mehr Vereine, mehr Volunteering-Stunden, mehr Liebe, mehr Nächstenliebe.”

Beitragsbild: letsact

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    Nina Kegel

    Nina ist stellvertretende Chefredakteurin beim Good News Magazin und vor allem eins: Neugierig. Immer auf der Suche nach Good News beschäftigt sie sich am liebsten mit Themen rund um einen nachhaltigen Wandel – egal ob kreatives Bauprojekt, ökologische Initiative oder innovatives Unternehmenskonzept, sie lässt sich für vieles begeistern. Außerdem studiert sie im Master Medienkultur und Globalisierung.

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