Beton ist für acht Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich. Der innovative Klimastein soll diese drastisch reduzieren.
Allein 52,21 Millionen Kubikmeter Transportbeton, also Beton, der „gebrauchsfertig“ zum Einsatzort geliefert wird, wurden im Jahr 2022 in Deutschland verarbeitet. Damit einher gehen enorme CO₂-Emissionen, die insbesondere durch die Herstellung des Beton-Bestandteils Zement freigesetzt werden. Für die Herstellung von Zement wird ein Kalkstein-Ton-Gemisch zu winzigen Kügelchen gemahlen, getrocknet und anschließend bei circa 1450 Grad Celsius im Ofen gebrannt. Aus diesem Prozess resultieren allein in Deutschland jährlich etwa 20 Millionen Tonnen CO₂, weltweit sogar 2,8 Milliarden Tonnen CO₂ – und damit etwa acht Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen.
Um die negativen Auswirkungen von Beton zu verringern und damit die gesamte Baubranche nachhaltiger zu gestalten, hat sich ein familiengeführtes Baustoffunternehmen mit Hauptsitz in Heuchelheim an der Lahn etwas einfallen lassen: den sogenannten Klimastein.
90 Prozent weniger Zement
In der 123-jährigen Firmengeschichte von Rinn Beton- und Naturstein hat sich in der Baubranche viel getan. Seit 2012 setzt das Unternehmen selbst daran, durch eine nachhaltige Unternehmensstrategie die klimafreundliche Zukunft der Baubranche mitzugestalten.
Teil davon ist auch die Entwicklung des Klimasteins, der mit 90 Prozent weniger Zement als herkömmlicher Beton auskommt und damit im Vergleich 65 Prozent CO₂ einspart. Zudem liegt der Recyclinganteil der eingesetzten Rohstoffe im Klimastein bei 25 Prozent und er ist vollständig recyclingfähig.
Vielfältige Einsatzbereiche für den Klimastein
Zertifiziert ist der Klimastein durch den Blauen Engel für umweltfreundliche Betonwaren, der Produkte auszeichnet, „die einen hohen Anteil an Rezyklat enthalten und die ökotoxikologisch unbedenklich sind“. Außerdem verpflichtet die Zertifizierung mit dem Blauen Engel die Herstellenden dazu, nicht vermeidbare und nicht reduzierbare Treibhausgasemissionen unter strengen Regeln zu kompensieren sowie das kompensierte Gesamttreibhauspotenzial der Betonwaren in kg CO₂-Äquivalenten pro Quadratmeter auf der Verpackung anzugeben.
Eingesetzt werden die Klimasteine in allen Bereichen der Außenanlagengestaltung, etwa für Terrassenflächen, Hauseingänge oder Einfahrten sowie innerstädtischer Gehwege, Parkflächen oder Bahnsteige.
Beitragsbild: Rinn Beton- und Naturstein GmbH & Co. KG