So funktioniert Kreislaufwirtschaft

Innovative Bausteine machen Bauindustrie energie- und ressourcenschonender

von | 8. August, 2022

Die abfallfreien Polyblock-Bausteine produzieren 60 Prozent weniger CO₂ als herkömmlicher Beton.

“Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein”, heißt es in einem bekannten Kinderlied. Ganz so romantisch, wie es hier klingt, ist die Bauindustrie allerdings nicht. Stattdessen zeigt sie sich für 38 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich, allein die Zementherstellung macht dabei 8 Prozent aus. Diesen hohen Ressourcen- und Energieaufwand will das Start-up Polycare verringern – mit wiederverwendbaren, abfallfreien Bausteinen, den sogenannten Polyblocks.

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Innovative Bausteine 

Der Aufbau der Zero-Waste-Bausteine ist genauestens durchdacht: Über 80 Prozent ihres Volumens macht das Dämmmaterial der Steine aus, das Räume in gemäßigtem Klima wärmer und in tropischem Klima kühler hält. Die restlichen 20 Prozent ergeben die Hülle des Polyblocks aus sogenanntem Polymerbeton, die für die nötige Statik sorgt. 

Der Polymerbeton dieser Hülle besteht wiederum zu 89 Prozent aus recyceltem Füllmaterial bzw. Abfall und zu elf Prozent aus Polyesterharz, das ebenfalls aus recycelten Kunststoffabfällen gewonnen wird. Damit seien die Steine nach Angaben des Unternehmens nicht nur leichter, sondern auch stärker als normaler Beton.

Neue Art des Bauens

Polyblocks sollen eine neue Art des Bauens einführen, die sich durch eine Umsetzung der Kreislaufwirtschafts-Prinzipien auszeichnet. Dabei werden Abbruchabfälle vermieden, da die Blöcke als modulare Elemente wie Legosteine immer wieder in neuen Bauprojekten eingesetzt werden können. 

Das Unternehmen verspricht damit “60 Prozent weniger CO₂-Emissionen als bei herkömmlichen Bauweisen” sowie “erschwingliche, widerstandsfähige, nachhaltige Wohnungen” zu ermöglichen. Besonderen Wert läge zudem darauf, Menschen durch das simple, innovative Technologiesystem, selbst zum Bauen zu befähigen. 


Beitragsfoto: Philippe Surber/ unsplash

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Nina Kegel

Nina ist stellvertretende Chefredakteurin beim Good News Magazin und vor allem eins: Neugierig. Immer auf der Suche nach Good News beschäftigt sie sich am liebsten mit Themen rund um einen nachhaltigen Wandel – egal ob kreatives Bauprojekt, ökologische Initiative oder innovatives Unternehmenskonzept, sie lässt sich für vieles begeistern. Außerdem studiert sie im Master Medienkultur und Globalisierung.

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