In Berlin tagt aktuell der Klimabürger:innenrat mit dem Ziel, den voranschreitenden Klimawandel zu stoppen und klimapolitische Empfehlungen für Maßnahmen zu erarbeiten. Teil des Rats sind 100 Bürger:innen der Stadt Berlin, die zufällig ausgewählt wurden.
Doch was sind Bürger:innenräte überhaupt?
Unter dem Begriff Bürger:innenrat versteht man ein Verfahren, bei dem durch Zufall Einheimische einer Stadt ausgewählt werden, die zusammenkommen und über vorher bestimmte Themen diskutieren. Wichtig ist hierbei, dass die Teilnehmenden aufgrund des Zufallsprinzips keinerlei Vorerfahrung oder sonstige Qualifikationen im Bereich der diskutierten Themen vorweisen müssen. Das Prinzip beruht auf einer Idee des US-amerikanischen Personalentwicklers und Qualitätsberaters Jim Rough.
Ziel ist es, eine einvernehmliche Lösung zu finden, die dann der Bevölkerung vorgestellt werden kann.
Klimabürger:innenrat in Berlin
Um die Demokratie Deutschlands zu stärken, wurde auch in Berlin ein Bürger:innenrat einberufen. Dieser geht auf die Initiative „Klimaneustart Berlin“ zurück, bei der im Vorjahr 39.116 Unterschriften für ein klimaneutrales Berlin bis 2030 gesammelt wurden.
Im April 2021 stimmte dann das Berliner Abgeordnetenhaus der Umsetzung des Rats zu. Die erste von insgesamt neun Sitzungen fand am 26. April 2022 statt, die Zusammenkünfte des Rates sollen über einen Zeitraum von acht Wochen gehen.
Schwerpunkte sind Mobilität, Energie und Gebäude, die Sitzungen werden von jeweils zwei Fachkundigen begleitet, um die Teilnehmenden bei der inhaltlichen Vorbereitung zu unterstützen und Fakten zu prüfen. Am Ende werden die Ergebnisse an den Berliner Senat übergeben, um diese dann in zukünftige Entscheidungen des Senats mit einfließen zu lassen.
Alle Sitzungen sind im Nachhinein online zu finden.
Beitragsbild: Robert Boden