Hanfsteine statt Beton, Werner Schönthaler könnte die Baubranche revolutionieren. Denn Hanf als Baustoff wächst schneller als Holz und speichert auch noch Wärme. Eine Dämmung benötigt man nicht mehr. Tatsächlich wird Hanf schon seit Jahrhunderten vermischt mit Lehm zum Bauen benutzt. Werner Schönthaler mischt es mit Kalk, Wasser sowie Mineralien und stellt daraus Gebäude her.
Das Haus, das auf dem Acker wächst
Die Fasern der Pflanze sind besonders reißfest und sie braucht weniger Wasser als andere Rohstoffe zum Wachsen. Beispielsweise nutzen Hanfpflanzen das Wasser für die Biomassebildung sechsmal effizienter als Baumwolle dies tut, wie Forscher des Leibniz-Instituts für Agrartechnik und Bioökonomie jetzt gezeigt haben. Diese Biomasse nutzt nun Werner Schönthaler. Die Produktion ist sogar CO2-negativ, das heißt, sie hilft der Umwelt, anstatt sie zu belasten.
Nach Berechnungen der EN 15804 wird im Hanfstein rund 90 % mehr CO² gespeichert als bei der Herstellung freigesetzt wird, was einer Bilanzsumme von Minus 90 % ergibt. Der Zyklus bindet mehr CO² als er abgibt und entlastet damit aktiv die Umwelt.
hanfstein.eu
Ein Vorreiterprojekt in Richtung Ressourcenschutz. Schönthaler ist der richtige Hanf-Kalk-Mischung gelungen, wie er im Video erzählt. Das war ein weiter Weg, doch nun kann er mit seinem Familienunternehmen die Baubranche um eine nachhaltige Ressource reicher machen.
Werner Schönthaler bei Land im Wandel: Hanf als nachhaltiger Baustoff
Diese Vorteile haben Hanfsteine
- Thermische Isolierung
- Wärmespeicherung
- Atmungsfähigkeit
- CO2 Reduktion
- Gesundheitsschutz
- Lärmdämmung
- Durchlässigkeit ohne Kondensbildung
- Leichtes Gewicht
- Dauerhaftigkeit
- Wiederverwertbarkeit
- 100 % recyclebar
- Umweltfreundlichkeit
Hanf, der Alleskönner
Privatpersonen, die die Landwirtschaft nicht als Beruf oder selbständig ausüben, dürfen in Deutschland keinen „Nutzhanf“ anbauen, egal wie niedrig der THC Gehalt ist und unabhängig davon, ob die Pflanze männlich oder weiblich ist.
Deutscher Hanfverband
Die Nutzung von Hanf war jedoch lange Zeit ganz normal. Die Pflanze wurde Jahrtausende verwendet, in Textilien oder bei der Segelschifffahrt. Die Heimat der Pflanze liegt in Asien, in Kasachstan, um genau zu sein. Von China aus breitete sich die Nutzung der Pflanze über die ganze Welt aus. Schon in der Kupferzeit wurde Hanf für verschiedenste Produkte verwendet. So titelt Archäologie online: Älteste Hose der Welt kommt aus China.
Das Verbot der Nutzung von Hanf trat in der Bundesrepublik Deutschland 1982 in Kraft, jeglicher Anbau, sogar der Anbau von Faserhanf wurde damals verboten. Am 6. April 1996 wurde das Verbot wieder aufgehoben. Doch der Ruf von Hanf bleibt teilweise schlecht. Dabei kann die Pflanze doch so vieles. Sie eignet sich sogar zur Energieerzeugung. Sowie für Kleidung, Medizin, Papier, Öl bis hin zu Baustoff.
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