Großigkeiten: Kleine Dinge, die Großes bewirken

So sorgen Hafermilch-Tetrapaks für sauberere Städte

Werbung
Werbung

von | 18. September, 2023

Mit kleinen Handlungen Großes bewirken – das sind unsere „Großigkeiten“. Folge 8: Mit Kippenfängern Verschmutzungen reduzieren.

Während es die meisten Menschen als „Unding“ betiteln, Müll einfach auf die Straße zu werfen, scheinen für Zigarettenkippen andere Regeln zu gelten. Achtlos werden die Kippen kurz vor dem Betreten der Straßenbahn auf den Bordstein geworfen, beim Telefonieren gedankenverloren in den Kanalschacht gekickt oder gar bei heruntergelassener Scheibe aus dem Auto in das Gras am Straßenrand geschnipst. Zwei von drei gerauchten Zigaretten landen auf diese oder andere Weise überall, nur nicht im Müll.

Einfacher Lösungsansatz für sauberere Städte?

Weltweit verschmutzen so etwa 4,5 Billionen Zigarettenkippen – inklusive über 7000 Schadstoffe – pro Jahr die Natur. Während der Zigarettenfilter (übrigens nicht wie angenommen aus Papier, sondern aus der Kunststofffaser Celluloseacetat) die Rauchenden selbst schützen soll, indem er die Giftstoffe abhält, wird er in der Natur zum Problem: Die dort hochkonzentrierten Giftstoffe werden durch den Kontakt mit Wasser herausgelöst und in die Gewässer gespült. Eine einzelne Zigarettenkippe kann so 1000 Liter Wasser mit Nikotin verseuchen und damit den Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter Schildkröten und Fische, bedrohen. 

Umso wichtiger, dafür zu sorgen, dass die Zigaretten fachgerecht entsorgt werden. In zahlreichen Städten haben sich tatkräftige Initiativen für dieses Problem eine Lösung einfallen lassen – der Clean Up Your City Bremen e.V. ist eine von ihnen. Mit selbstgebastelten Kippenfängern sollen die Weser ebenso wie die Stadt selbst sauberer werden. ‚

neu Kippenfaenger neustadt
So sorgen Hafermilch-Tetrapaks für sauberere Städte 7

Mir selbst sind die Kippenfänger zum ersten Mal in der Bremer Neustadt begegnet, wo sie Straßenlaternen, Gartenzäune und Brückengeländer zieren. Ja, wirklich: zieren. Denn die Tetrapaks, die als Mülleimerersatz dienen, sind so bunt und fröhlich bemalt, dass sie Raucher:innen auch hoffentlich wirklich ins Auge fallen – und von ihnen genutzt werden. 

Kippenfänger selbst basteln

Keine Angst, richtig „basteln“ können musst du für den Kippenfänger nicht, denn die kleinen Sauberhalter könnten simpler nicht sein. Dafür einfach eine leere Verpackung wie ein Glas oder ein Tetrapak, beispielsweise von Hafermilch, entsprechend beschriften. Dafür eignet sich besonders gut eine Hülle aus einfarbigen Papier, auf dem eine Aufschrift wie „Kippen hier rein!“ die Funktion der leeren Verpackung klarmacht. 

Achtung: Rechtlich befinden wir uns hier in einer Grauzone, denn natürlich darf man keine Tetrapaks auf öffentlichem Gelände befestigen. Der Kippenfänger am eigenen Zaun könnte daher eine bessere Möglichkeit sein – und den Bordstein vor dem Haus sauberer halten. Gleichzeitig kannst du so auch sicherstellen, dass der Kippenfänger regelmäßig geleert und die Zigaretten im Restmüll entsorgt werden.

Make Taschenaschenbecher cool again

Seien wir ehrlich: So sehr mich Engagement in der eigenen Stadt begeistert, so sehr wünsche ich mir zugleich, dass diese Form des Engagements gar nicht nötig wäre. Denn die bessere Lösung – und nein, damit meine ich jetzt nicht, alle dazu zu überreden, mit dem Rauchen aufzuhören – liegt auf der Hand: Raucher:innen zu einer entsprechenden Entsorgung der Kippen zu bewegen. Make Taschenaschenbecher cool again und bitte, liebe Raucher:innen, übernehmt Eigenverantwortung. Die Schildkröten werden es euch danken.

Beitragsbild: Clean Up Your City Bremen e.V.

25cfd9a434ad445aa07d62ff9889bae6
Unterstütze die Arbeit von Nina Kegel und anderen Autor:innen mit einem GNM+ Abo!

Deine Vorteile:

  • Gut recherchierte positive Nachrichten
  • Nachhaltig gedruckt oder digital
  • Dramafrei und lösungsorientiert

    GNM+

    Nina Kegel

    Nina ist stellvertretende Chefredakteurin beim Good News Magazin und vor allem eins: Neugierig. Immer auf der Suche nach Good News beschäftigt sie sich am liebsten mit Themen rund um einen nachhaltigen Wandel – egal ob kreatives Bauprojekt, ökologische Initiative oder innovatives Unternehmenskonzept, sie lässt sich für vieles begeistern. Außerdem studiert sie im Master Medienkultur und Globalisierung.

    Good-Newsletter: Melde dich hier gratis an für die Good News der Woche in deinem E-Mail-Postfach.

    Diese Good News könnten dich auch interessieren