Mit kleinen Handlungen Großes bewirken – das sind unsere „Großigkeiten“. Folge 13 über ein Häkelprojekt für Frühchen.
Dieses Häkelprojekt macht mir nicht nur Freude, weil am Ende ein süßer Oktopus entsteht. Sondern auch, weil ich damit einem Frühchen beim Start ins Leben helfen kann. Frühchen sind Babys, die vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche geboren werden. In Deutschland sind das jährlich mehr als 60.000 Kinder.
Je nachdem, in welcher Schwangerschaftswoche die Frühchen geboren werden, können sie oft noch nicht selbstständig atmen, trinken oder ihre Körpertemperatur regulieren. Viele der Frühgeborenen müssen daher intensivmedizinisch behandelt werden. Ihnen wird also zum Beispiel eine Ernährungssonde gelegt, die von der Nase oder dem Mund bis in den Magen führt.
Oktopus zum Festhalten
Bei den frühgeborenen Kindern ist der Greifreflex sehr ausgeprägt. Im Mutterleib halten sich die Kleinen noch oft an der Nabelschnur fest. Nachdem sie geboren sind, suchen sie oft nach etwas, das der Nabelschnur ähnlich ist und woran sie sich festhalten können. Leider verwechseln die Frühchen oft ihre Sonden und Schläuche mit der Nabelschnur und ziehen daran. Das kann ihnen Schmerzen zufügen und verursacht auch Stress, wenn die Zugänge im Anschluss neu gelegt werden müssen.
Hier helfen die gehäkelten Oktopusse. Ihre gedrehten Tentakel erinnern die Babys an die Nabelschnur. An ihnen kann problemlos gedrückt und gezogen werden.
Vorbereitung des Häkelprojekts
Zuerst dachte ich, das Projekt sei super, um meine Wollreste aufzubrauchen. Nach einer kurzen Recherche habe ich allerdings herausgefunden, dass es ziemlich viel zu beachten gibt. Da die Frühchen noch sehr verletzlich sind, darf nur Material OEKO-TEX Standard 100 – Klasse 1 verwendet werden. Auf der Webseite Oktopus für Frühchen Deutschland gibt es eine Liste mit dem zugelassenen Material.
Nach einem Besuch in dem Wolleladen meines Vertrauens hatte ich große Vorfreude, endlich loszulegen. Also habe ich die Häkelanleitung gelesen, die ebenfalls oben auf der Webseite verlinkt ist.
Ich bin selbst gar kein Häkel-Profi. Deshalb fiel mir der Start nicht so leicht. Dann habe ich allerdings Videos gefunden, die jeden Schritt der Häkelanleitung genaustens erklären. So konnte ich den Oktopus dann doch relativ einfach und schnell häkeln.
In einer Redaktionskonferenz des Good News-Teams tauften wir den kleinen Oktopus auf den Namen „Goodie Goodrun“. Als nächstes musste ich nur noch einen Steckbrief für Goodie ausfüllen, in dem ich meine Daten und genaue Angaben zu den verwendeten Materialien festhielt. Dann konnte ich Goodie auch schon auf die Reise in ein neues Zuhause schicken.