Wer in Frankreich das Auto gegen ein Elektrofahrrad eintauscht, erhält vom Staat eine Prämie von bis zu 4.000 Euro. Dieser “Umstellungsbonus” soll die Verkehrswende antreiben.
Die französische Politik drückt bei der Verkehrswende auf die Tube: Mit unterschiedlichen Prämien fördert die Staatskasse das Fahrradfahren. Einkommensschwache Menschen, die in Umweltzonen leben und ihr altes Fahrzeug für ein neues Elektrofahrrad abgeben, können den Maximalbetrag von 4.000 Euro erhalten. Aber auch der Kauf eines normalen Fahrrads ohne elektrischen Motor wird mit 150 Euro unterstützt. Der sogenannte “Umstellungsbonus” ist Teil der Verkehrswende und kann von Französ:innen noch bis Ende dieses Jahres beantragt werden.
Fahrrad-Plan in voller Fahrt
Das Förderprogramm ist nicht neu, sondern gehört zum “plan vélo”, dem Fahrradplan, den Frankreich bereits 2018 ins Leben gerufen hat. Mit steuerlichen Anreizen, Investitionen in Infrastrukturprogramme und mehr Sicherheit im Verkehr soll dieser Frankreich zur Fahrrad-Nation Nummer Eins machen. Nun hat sich die Fördersumme für einen Wechsel auf den Drahtesel deutlich erhöht. Zudem können Umsteiger:innen zusätzliche Zahlungen von den Städten erhalten, in denen sie leben. In Paris sind etwa 500 Euro für ein E-Bike oder ein Klapprad möglich.
Die französische Mobilitätswende ist in vollem Gange – und zeigt bereits erste Erfolge. Unter den zehn fahrradfreundlichsten Städten weltweit, ermittelt vom sogenannten Copenhagenize-Index, befinden sich mit Paris, Straßburg und Bordeaux gleich drei französische Großstädte. Sie müssen sich nur ihren traditionell starken Pendants aus Skandinavien und den Niederlanden geschlagen geben.
Frankreich ist allerdings längst nicht das einzige Land in Europa, das auf eine eigene Fahrrad-Strategie setzt. Insgesamt 23 Länder haben oder hatten eine solche, so die Europäische Fahrradföderation (ECF). In Deutschland hat sich zum Beispiel der Nationale Radverkehrsplan 3.0 zum Ziel gesetzt, das Fahrrad zum Pendler-Verkehrsmittel Nummer Eins zu machen. Im Haushaltsjahr 2022 stehen für den Radverkehr etwa 755 Millionen Euro zur Verfügung.
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