Die FMNR-Methode: Wie Bäuerinnen und Bauern in 24 afrikanischen Ländern Baumstümpfe wieder zu gesunden Bäumen erblühen lassen – und so ihre Wälder retten.
Das Geschäft mit Holzkohle ist für viele Haushalte auf dem afrikanischen Kontinent sehr wichtig. Denn circa 80 Prozent der Haushalte benutzen Holzkohle täglich. Ein Geschäft, wodurch der Baumbestand auf dem Kontinent extrem sinkt. Dies hat zur Folge hat, dass die Böden an Vegetation verlieren, mehr Hitze entstehen kann und die Bäuerinnen und Bauern deswegen weniger anbauen können.
Gemeinsam mit den Betroffenen und mithilfe der FMNR-Methode will Tony Rinaudo dieser Entwicklung dagegen wirken. Denn für den Träger des alternativen Nobelpreises 2018 steht fest, dass es eine Verbindung gibt zwischen der Abholzung und der wachsenden Verzweiflung der Bürger:innen.
„Es würde das ganze Land verwandeln. Menschen, die sich von ihrem eigenen Land selbst versorgen können, haben nämlich kein Interesse irgendwo zu kämpfen.”
Tony Rinaudo, Träger des alternativen Nobelpreis
Aus abgeholzt mach wieder Leben
Doch was versteckt sich hinter FMNR? FMNR steht für Farmer Managed Natural Regeneration (in deutscher Übersetzung etwa „vom Landwirt verwaltete natürliche Regeneration“). Bei der Methode werden Baumstümpfe benutzt, um neue Bäume wiederzugewinnen. Denn die Stümpfe tragen noch Leben in sich. Die jungen Bäume werden dabei gezielt beschnitten und geschützt, damit sie später zu kräftigen neuen Bäumen heranwachsen. Mit genug Abstand zueinander stehen sie dann auf den Feldern.
In insgesamt 24 afrikanischen Staaten wird die FMNR-Methode bereits angewendet. Unter anderem auch in Ghana. In der nördlichen Gemeinde des Landes, Yamarika, wird die Methode nun schon seit zehn Jahren angewendet. So konnte die Gemeinde schon 82 Hektar Land wieder bewalden.
Die Vorteile
Die FMNR-Methode ist in aller erster Linie eine günstige und schnelle Art und Weise der Natur zu helfen.
Weitere Vorteile der Methode sind:
- Die abgeschnittenen Äste können anschließend als Feuerholz genutzt werden.
- Weil die Wurzeln der Stümpfe bis tief in die Erde reichen, bekommen die wachsenden Bäume immer genügend Wasser und sind somit nicht dringend auf den Regen angewiesen.
- Das Grundwasser in den umliegenden Gemeinden steigt.
- Durch die herabfallenden Blätter der neugewonnen Bäume wird der Boden gedüngt.
Samuel zum Beispiel, ein Bauer aus Ghana, verdankt der Methode, dass seine Rinder wieder in der Nähe grasen können und beschreibt, dass die Methode das Leben der Bürger:innen insgesamt erleichtert hat.
“Es hat viel geholfen. Jetzt haben wir wieder ein Einkommen und können für unsere Familie sorgen: Krankenversicherung, Schulgeld für die Kinder und genug Essen.”
Samuel Batang, Bauer aus Ghana
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Beitragsbild: Ivanfolio / Shutterstock