Fehlerwiese

Mit 19 Jahren begann ich als Model zu arbeiten. Ich stellte mich bei einigen Agenturen im Ausland vor, doch war nie dünn genug. Als der Druck zunahm, entwickelte ich eine Essstörung. Ich fand zu mir zurück, indem ich meine Prioritäten neu
definierte und mich auf mein Studium konzentrierte. Meine negativen Erlebnisse verarbeitete ich in meinem ersten Gedichtband: „Zurück zu mir und darüber hinaus“. Heute stehe ich nur noch gelegentlich als Model vor der Kamera und ziehe Zufriedenheit aus meiner Arbeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Unabhängigen Institut für Umweltfragen in Berlin.

Von Niklas Müller

Der große Fehler, den wir gemacht haben, war aus unserer damaligen Mietwohnung auszuziehen. Der Wunsch nach einer neuen modernen, schönen Wohnung für unsere kleine Familie war so groß. An kaufen war nicht zu denken. Leider ist das in einer großen Stadt nicht immer so leicht. Also sind wir 2016 blind in eine Wohnung gezogen, in einem anderen Stadtbezirk. Leider mit fatalen Folgen. Das nächste Jahr war für mich eine Qual. Die Gegend war nicht das, wo ich meine Zukunft planen wollte. Mein Sohn musste die Schule wechseln und war sehr unglücklich. Ich habe jeden Tag versucht, was Neues zu finden. Dann ein Jahr und viele Wohnungsbesichtigungen später war da unsere jetzige Wohnung. Etwas alt vom Stil, aber eine tolle Gegend. Wir zogen ein. Weitere 6 Jahre später musste die Vermieterin verkaufen. Wir haben zugeschlagen. Nun leben wir zu dritt mit unserem Hund in unserer eigenen Wohnung in unserer Stadt. Ich glaube, hätten wir damals nicht diese Entscheidung getroffen, wäre es nie dazu gekommen…

Von Sabrina

Nicht genug gelernt, durchgefallen, tollen Job gefunden! Ich hab im Studium eine Nebenfach-Klausur zum Zweittermin
geschrieben und nicht bestanden, da ich nicht genug gelernt hatte. Musste deshalb ein ganzes Jahr länger studieren.
Die Bachelorarbeit und alles war fertig, nur die blöde Nebenfach-Klausur fehlte zum Abschluss. Es ging mir echt nicht gut damit! Allerdings hatte ich dadurch Zeit, mich stärker politisch zu engagieren. Zum Beispiel konnte ich gegen die wegfallende Finanzierung von Stellen und Angeboten für Studierende protestieren. In dieser Phase hab ich gelernt, dass ich mich aktiv
einbringen und was verändern kann. Das war eben ein großes Privileg, weil ich die Zeit hatte und eine Aufwandsentschädigung für mein Amt bekam, sonst hätte das nicht geklappt! Am Ende habe ich durch meine Erfahrungen einen Job bei einem tollen Politiker bekommen und bin danach beruflich krass weitergekommen!

Von Clara

Nach meinem Bachelor bin ich Anfang letzten Jahres für ein Jobangebot nach Berlin gezogen. Schon bald bereute ich meine
Entscheidung: Ich war mit der Arbeit kreuzunglücklich und hatte das Gefühl, trotz aller Bemühungen nichts Positives zu irgendetwas beizutragen. Das merkten auch meine Vorgesetzten, und so war ich den Job dann auch bald los. Gekündigt zu werden tat unglaublich weh, letztendlich war es aber genau das Richtige. Heute gehe ich in meinem Masterstudium auf, arbeite gleichzeitig als Lerntherapeutin – etwas, worauf ich sonst nie gestoßen wäre – und habe wieder das Gefühl, etwas wirklich Sinnvolles zu tun.

Von Luisa

Beitragsbild: Photo Zander
Zu sehen auf dem Beitragsbild: Niklas Müller