Eine Ausstellung zeigt die Mastektomie bei Frauen nach einer Brustkrebsbehandlung – auf Basis berühmter Kunstwerke.
Vom 19. bis 26. Oktober gab es im Thyssen-Bornemisza Museum in Madrid eine besondere Art der Ausstellung zu sehen. Aufgrund des Breast Cancer Awareness Day am 13. Oktober zeigte das Museum in einer Sonderausstellung digital bearbeitete Kopien der Kunstwerke berühmter Künstler. Unter dem Namen „Von der Haut auf die Leinwand: eine andere Sichtweise auf Brustkrebs“ zeigte das Museum Kunstwerke von Francisco de Goya, Peter Paul Rubens und Hans Baldung Grien. Die leicht bekleideten Frauen, die auf den Bildern dargestellt werden, ließ das Museum so anpassen, dass sie wirkten, als hätten sie eine Mastektomie durchlebt.
Aufklärung über Brustkrebs kann Leben retten
Bei der Mastektomie handelt es sich um eine einseitige oder beidseitige Entfernung der Brust. Diese kann entweder präventiv für Risikopatient:innen eingesetzt werden oder bei einer Brustkrebsbehandlung notwendig sein. Brustkrebs ist der bei Frauen am häufigsten diagnostizierte Krebs. Circa jede achte Frau erkrankt im Laufe des Lebens daran. Bei Früherkennung lässt sich die Krankheit jedoch in der Regel gut behandeln.
Deshalb ist das Bewusstsein für Brustkrebs besonders wichtig. Regelmäßiges Abtasten und Voruntersuchungen, besonders für Risikopatient:innen, sind der beste Weg, den Krebs frühzeitig zu erkennen und heilen zu können. Der Breast Cancer Awareness Month im Oktober dient weltweit der Entstigmatisierung von Brustkrebs. Doch dabei geht es um weit mehr als die Erinnerung, die eigenen Brüste regelmäßig zu untersuchen. Viele Frauen leiden psychisch stark unter den Folgen, die eine Mastektomie für ihr Aussehen hat. Mit dieser Unsicherheit fühlen sie sich oft allein gelassen. Ausstellungen wie die im Thyssen-Bornemisza Museum in Madrid geben diesen Frauen nicht nur eine Stimme, sondern zeigen ihnen auch, dass es andere Frauen gibt, denen es ähnlich geht.
Ausstellung wird begleitet durch Fachveranstaltungen
Die Ausstellung, welche von der Cultura en Vena Stiftung organisiert wurde, zeigte nicht nur die Bilder an sich, sondern stellte auch ein Rahmenprogramm zur Verfügung. So wurde zum Beispiel ein Film gezeigt, bei dem Goyas Kunstwerk „Die nackte Maja“ ins Krankenhaus gebracht wurde, operiert wurde und dann im Krankenwagen zum Museum gefahren wurde.
Rund um Kunst und Gesundheit fanden zudem am 19. Oktober verschiedene wissenschaftlich fundierte Veranstaltungen statt, in denen Möglichkeiten herausgearbeitet wurden, wie Kunst und Musik die Behandlung von physischen und psychischen Krankheiten unterstützen können. Außerdem bot das Museum eine kostenlose Tour zur Ausstellung an.
Jährlich finden im Oktober weltweit Veranstaltungen statt, die sich mit dem Brustkrebs auseinandersetzen. Besonders im Fokus steht dabei die Früherkennung von Krebs durch Vorsorge.
Beitragsbild: Angiola Harry | Unsplash.com